Review Vanderbuyst – Flying Dutchmen

  • Label: Ván
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Hard Rock

Knapp zwei Jahre ist es her, dass VANDERBUYST ihr gleichnamiges Debüt veröffentlich haben. Kaum zu glauben, dass sie mit „Flying Dutchmen“ gerade ihren dritten Langspieler unter Volk bringen. Weniger überraschend ist dafür, dass die Truppe sit ihrem ersten Album bei Ván Records unter Vertrag steht – denn einmal mehr handelt sich um wilden, mitreißenden Hardrock im Stile der Siebziger und Achtziger. Das Cover ist wie immer schlicht: Nur gibt’s diesmal (statt Frauen und Möbelstücken) ein lässiges Bandfoto der drei fliegenden Holländer um Gitarrist Willem Verbuyst.

Lässig, frisch, energiegeladen – wie auch immer man es nennen mag: Die Scheibe versprüht mit reichlich jugendlichem Elan den Charme seiner Vorbilder (wie beispielsweise) UFO oder Thin Lizzy. Die Platte ist abwechslungsreich und trotzdem immer geradlinig. Neben flotteren Partyhits wie „Tears Wont’t Rise“, welches mit seinem eingängigen, coolen Refrain punktet, und „In Dutch“, (ein Riff-Highlight der Platte) geht es mit „Give Me One More Shot“ auch mal ruhiger zur Sache. Letzteres will noch nicht ganz so gut gelingen – die Stärken liegen in den fetzigeren Krachern, die aufs Ganze gesehen auch deutlich in der Mehrzahl sind. Leider haben sich mit dem Opener, „The Butcher’s Knife“ und dem poppigen Hermann-Brood-Cover „Never Be Clever“ auch etwas magere und belanglose Nummern auf das Album geschlichen. Der Rest ist dafür durchgehend auf Hit-Niveau, weshalb, während zum Beispiel der Titeltrack aus den Boxen schallt, gut und gerne Mal der Repeat-Knopf eingelegt werden darf. Noch mehr lobende Worte lassen sich über die Produktion verlieren: Der trockene Sound verleiht dem Album viel Dynamik und die Gitarre könnte nicht besser klingen – alles analog und authentisch, wie es sein soll.

VANDERBUYST erweitern ihr musikalisches Spektrum um ein paar Facetten und klingen dadurch, ohne dabei an Energie einzubüßen, etwas reifer als auf den Vorgängern. Große Jubelstürme wird „Flying Dutchmen“ trotzdem nicht auslösen – wird man doch schon seit Monaten förmlich von einer unüberschaubaren Masse an Retro-Acts erschlagen. Dass diese „back to the roots“-Welle aber auch massenweise junge Hoffnungsträger ausspuckt, ist nicht zu leugnen. VANDERBUYST sind auf alle Fälle auch zu jener Gruppe zu zählen. Und wenn beim nächsten Anlauf auf Lückenfüller verzichtet wird, steht den Holländern nichts mehr im Wege. Dafür warte ich auch gerne länger als ein Jahr.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Michael

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