Review Vargsheim – Erleuchtung

  • Label: MDD
  • Veröffentlicht: 2013
  • Spielart: Black Metal

Drei Jahre ist es her, dass VARGSHEIM mit „Weltfremd“ debütierten – einem Album, das durchaus seine Qualitäten hatte, und ahnen ließ, dass in der Band Potential steckt, das aber nicht zuletzt hinsichtlich seiner Umsetzung weit von ganz und gar gelungen entfernt war. Mit „Erleuchtung“ legt das Trio, das seit Jahren geschlossen als Live-Besetzung von Imperium Dekadenz antritt, nun nach – mit überschaubarem Erfolg.

Zunächst ist es das Artwork, das für Stirnrunzeln sorgt: Wie schon das des Vorgängers lässt auch dieses das Album nach Eigenproduktion aussehen – ist das Bild qualitativ doch näher an einer Kunst-Grundkurs-Arbeit denn an einer professionellen Covergestaltung.

Dieser erste, subjektive Eindruck verstärkt sich direkt mit den ersten Tönen von „Erleuchtung“: Denn auch, wenn der Sound merklich besser ist als noch auf dem Debüt, klingt das, was hier aus den Boxen schallt, alles andere als stark: Die Kessel des Schlagzeugs gehen dumpf und undifferenziert in hölzern vor sich hin kratzenden Gitarren unter, die einem mit jedem Ton „Homerecording!“ ins Gesicht schreien. Der recht unspektakuläre Gesang ertrinkt förmlich in einem See aus Hall und auch der Bass vermag im Soundgerüst keine echten Akzente zu setzen – einzig die Cleangitarren verdienen das Attribut „gelungen“ – das ist, mit Verlaub, schlicht zu wenig, um international oder auch nur in der deutschen Szene bei den Großen mitzuspielen.

Alles schlecht, der Nächste bitte? Mitnichten. Denn bei allen technischen Mängeln kann man VARGSHEIM musikalisches Talent nicht absprechen: Statt einfach auf primitive Strukturen zu bauen, liefern VARGSHEIM durchaus abwechslungsreiche Kost, die von harschem Riffing bis zu lieblichen Cleangitarren vieles zu bieten hat und stellenweise fast schon verspielt und anmutig klingt. Allein Abwechslungsreichtum ist auch hier nicht alles – fehlen doch leider oft fließende, nachvollziehbare Übergänge: Wo VARGSHEIM ebensolche gelungen sind, liefert die Band tatsächlich Songs ab, die Respekt und Beachtung verdienen – all zu oft reihen sich Riffs jedoch auch scheinbar unverbunden aneinander … schade.

„Erleuchtung“ ist kein schlechtes Album – VARGSHEIM verpassen es auf ihrem zweiten Werk jedoch erneut, zwingende Argumente dafür zu liefern, warum man sich mit dieser Band eingehender befassen sollte: Dass hier Potential vorhanden ist, steht außer Zweifel; ebenso wenig jedoch, dass dieses hier definitiv wieder nicht voll ausgeschöpft wird – zu schwach ist das Material hinsichtlich des Sounds in Szene gesetzt, zu wenig schlüssig sind die Kompositionen.

Fazit: Vielleicht ja nächstes Mal…

Wertung: 6.5 / 10

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