Cover VEILED

Review Veiled – The Black Rite (EP)

… und da ist wieder eine. Eine Newcomer-Band, die versucht, sich mit ihrem Debüt von dem Rest der unzähligen Metalcore-/ Deathcore-Veröffentlichungen abzuheben und gar direkt mit ins Becken der großen Fische springen zu können. VEILED heißt die mutige Truppe aus Leeds, die mit ihrer Debüt-EP „The Black Rite“ auf sich aufmerksam machen möchte.

Vom anfänglichen sanften Klavierspiel des Openers „The Discovering (I)“ darf man sich dabei nicht täuschen lassen, denn gediegen musizieren die Briten nicht. Stattdessen bricht nach nicht mal einer Minute Spielzeit ein Deathcore-Ungewitter los, dass nach einer weiteren Minute in einen fantastisch fiesen Breakdown mündet. VEILED spielen sich mit einer kurzen orchestralen Passage und einem längeren Gitarrensolo wieder auf den Untiefen hervor und enden mit der anfangs gehörten Klaviereinlage. Eine Rahmensetzung, die funktioniert – nicht verwunderlich, denn VEILED sind keine blutige Anfänger, sondern hatten in der Vergangenheit bereits unter dem Namen Isolated gemeinsam Musik gemacht.

Im folgenden Metalcore-lastigen Track „Recusant“ steht der Klargesang-Refrain von Rob Hemmingway eindeutig im Vordergrund, dessen schwache Hook allerdings dazu führt, dass der Mittelteil des Songs zum eigentlichen Gewinner wird. Die gegeneinander arbeitenden Screams von Sänger Jamie Dewhirst und die quirligen Symphonieteppiche, die schlussendlich zusammengeführt werden, bereiten schlichtweg Freude beim Zuhören. In „Confession“ kann Drummer Jamie Tucker sein Können unter Beweis stellen, denn während die Tracks zuvor in der Geschwindigkeit eher dem Downtempo Deathcore von Distant glichen, blastbeaten sich VEILED nun zeitweise durch „Confession“.

Anders zeigt sich „Relinquished“, der technischste Track der Platte. Das starke Gitarrenspiel von Hemmingway und Sam Mcevoy, die Hinleitung zum starken Klargesang-Refrain, das Gitarrensolo gegen Ende des Songs – ein starker Auftritt der Briten. Mit „The Becoming (II)“ verabschieden sich VEILED so, wie sie ihre kurzes Debüt begonnen haben, mit etwas symphonischen Bombast am Anfang und Ende, überraschen dann aber erneut mit komplexeren Riffs und einem facettenreicheren Drumming wie zuvor auch schon bei „Relinquished“.

Mit den letzten beiden Songs ihres Debüts überzeugen VEILED auf ganzer Linie, wobei vor allem das Outro von „The Becoming (II)“ mitsamt des beklemmenden Loops eine gute Atmosphäre schafft und ihrer Debüt-EP „The Black Rite“ ein würdiges Ende verleiht. Die erste Hälfte der 18 Minuten kurzen Scheibe schwächelt zwar, da starke Hooks und Riffs fehlen, unterhalten werden Deathcore-Fans mit Vorliebe für zurückhaltende symphonische Passagen aber allemal.

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