Konzertbericht: 65daysofstatic

01.10.2013 Batschkapp, Frankfurt am Main

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Oktoberanfang: Der Wind wird kälter, die Sonnenstunden weniger, die Niederschlagsmenge größer, die Festivalsaison ist vorbei – doch mit ihr auch das Sommerloch, und gleichzeitig finden wieder mehr Konzerte statt. So auch das der britischen Electronic-/Post-Rock-Band 65DAYSOFSTATIC, die an diesem Tag von SLEEPMAKESWAVES unterstützt werden. Einlass ist bereits um 19 Uhr…

…doch das Konzert von SLEEPMAKESWAVES beginnt erst um 20.30 Uhr. Warum bei nur zwei Bands an einem Abend eine 90-minütige Wartezeit vor Beginn des Konzerts eingeplant wurde, wird wohl das Geheimnis des Veranstalters bleiben. Die Australier beginnen ihr Set mit dem bekanntesten und zugleich eingängigsten Track „To You They Are Birds, To Me They Are Voices In The Forest“, der die circa 100 bereits anwesenden Zuschauer durch die großartige Melodieführung zu begeistern weiß. Leider geht es hinterher nicht auf diesem Niveau weiter, denn bis auf extreme Laut-/Leise-Dynamik und damit verbundene unerwartete Wendungen in den Liedern hat das Set von SLEEPMAKESWAVES keine Überraschungen und, wichtiger noch, sehr wenige Höhepunkte zu bieten. So hält sich die Begeisterung beim Rest der Show in Grenzen – dass die Band bereits nach 35 Minuten schon wieder die Bühne verlassen muss, sorgt außerdem bei vielen für fragende Gesichter.

Unbenannt
Setlist SLEEPMAKESWAVES:
01. To You They Are Birds, To Me They Are Voices In The Forest
02. We Sing The Body Electric
03. In Limbs And Joints
04. A Gaze Black And Pitiless As The Sun
05. Kid Song
06. Avalanches

Um 21.45 Uhr betreten die Headliner 65DAYSOFSTATIC schließlich die Bühne – und sofort wird klar, dass sie (noch zumindest) in einer anderen Liga spielen: Mit drei Synthesizern, drei Gitarren, E-Piano, Bass und Schlagzeug ausgestattet, bieten sie eine 90-minütige Show der Extraklasse, die auch in Sachen Abwechslungsreichtum Maßstäbe setzt. Nicht nur wissen die drei Band-Akteure an den Gitarren die komplette Bandbreite ihrer Effektgeräte perfekt einzusetzen – auch die Setlist beinhaltet das komplette Spektrum, das eine Post-Rock-Band bedienen kann: Von Piano-lastigen Liedern über solche, die wie ein Feuerwerk elektronischer Effekte anmuten, großartige Melodiebögen mit Single-Note-Riffs und Dauertonflächen bis hin zu Stücken, in denen sich der mit einer unmenschlichen Intensität die Snare und Becken verprügelnde Drummer der Band voll verausgabt, ist alles dabei. Der Sound ist perfekt: Jedes einzelne Detail der an sich schon facettenreichen Lieder kommt voll durch – auch deswegen klingen 65DAYSOFSTATIC heute noch besser als auf der heimischen Stereo-Anlage. Frontmann Rob Jones macht, etwas genreuntypisch, zwischen den Liedern immer wieder kurze Ansagen und nimmt so Kontakt mit dem Publikum auf. Nach über zwei Stunden Post-Rock reicht es dann zwar irgendwann auch – dennoch haben 65DAYSOFSTATIC einen Auftritt hingelegt, den man nicht so schnell vergessen wird und sollte.

Setlist 65DAYSOFSTATIC:

01. Piano Fights
02. Crash Tactics
03. Dance Dance Dance
04. Prisms
05. Install a Beak in the Heart That Clucks Time in Arabic
06. The Undertow
07. AOD
08. This Cat Is a Landmine
09. Unmake the Wild Light
10. Taipei
11. Retreat! Retreat!
12. Radio Protector
13. Safe Passage
14. I Swallowed Hard, Like I Understood

Wir bedanken uns bei Garo Karakaya für das folgende Video zu „The Undertow“.

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Publiziert am von Pascal Stieler

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