Konzertbericht: Amon Amarth – Bloodshed over Bochum

2008-12-30 Zeche

Es ist Dienstag der 30.12 und wer schon brav seine Silvesterinkäufe erledigt hat, darf diesen vorletzten Abend des Jahres gerne in angenehmer Gesellschaft ausklingen lassen. Ich für meinen Teil, entscheide mich für das Angebot, AMON AMARTH bei ihrem Bloodshed over Bochum Event ein wenig auf die Finger zu schauen. Nach 1 Stündiger! Irrfahrt durch sämtliche Bochumer Stadtteile, ist die Location genauer gesagt die Zeche Bochum endlich gefunden. Dennoch bleiben mir 1,25 Stunden Zeit, bis die Wikinger allen voran Frontmann Johan Hegg die Bühne entern werden. Dieser sitzt mit dem Rest der Band im Bistro der Zeche, gibt fleißig Autogramme, schüttelt Hände und schneidet Grimassen. Die Jungs haben sichtlich Spaß und auch Pressevertreter wie Frank Albrecht vom Rock Hard tummeln sich in unmittelbarer Nähe.

Die Zeche als solches ist eher im Bereich „Kuschelschuppen“ anzusiedeln. Laut Betreiber sollen bei Konzerten maximal 800 Leute zugelassen sein. Mehr als 500 -600 Besucher sind sicherlich nicht im Saal und doch ist der bis auf den letzten Platz gefüllt, sprich die Hütte ist ausverkauft. Im Vergleich zu AMON AMARTH Konzerten in Hallen für ca 2000 Personen, fällt hier auch schnell auf, dass es sich bei den Besuchern um echte Fans der Band handelt. Kiddies die der Coolness halber den Trend mit machen wollen, sucht man hier vergeblich. Natürlich ist auch im Merchandise Bereich, alles auf diese 4 Tage ausgelegt. Zu jedem Album gibt es ein passendes Shirt und auch eine All-in-One Variante wird unter dem Titel „Bloodshed over Bochum“ angeboten. Dummerweise hat man hier beim Datum einfach mal 2009 gewählt, macht aber nix, die meisten verbraten auch das letzte Geld am Merchandise Stand. Ich für meinen Teil investiere lieber in Bier und überbrücke so die doch recht lange Wartezeit.

Pünktlich um 21.00 Uhr gehen dann aber die Lichter aus und es wird laut in der Zeche. Die Bühne ziert ein dem Anlaß entsprechendes „The Crusher“ Backdrop und auch Frederik Anderssons Drum Kit, scheint die Hälfte an Platz zu verbrauchen. Doch keine Bange, auch der Rest der Band findet seinen Platz und gibt mit dem Opener „Bastards Of A Lying Breed“ mächtig Gas. Währenddessen, kämpfe ich mal wieder mit dem Problem als Konzertbesucher immer jemanden vor sich zu haben, der 3 Köpfe größer und doppelt so schwer ist. Mir ist es trotz spätem Betreten des Saals gelungen, einen respektabelen Platz in der 5 Reihe zu ergattern. Dummerweise bildet sich auch hier bereits beim dritten Stück „The Sound Of Eight Hooves“ ein Moshpit, der es in sich hat. Beim folgenden „Risen From The Sea“ – mein heimlicher All Time Favorit – geht es gar noch wilder zur Sache, so dass ich mich entschließe den Speckbuletten dieser Welt das Feld zu überlassen. AMON AMARTH überzeugen in diesen 50 Minuten auch den letzten Besucher von ihren ohnehin bekannten Live Qualitäten und sind sichtlich erleichtert, das Ding nach einer knappen Stunde über die Bühne gebracht zu haben.

Johan kündigt eine kurze Umbauphase an und ca 10 Minuten später geht es mit dem Best of Programm weiter. Mit dem Titeltrack des neuen Albums „Twilight Of The Thundergod“ erreicht man sowohl im Publikum als auch bei AMON AMARTH selbst den absoluten Siedepunkt des Konzerts. Für Herrn Hegg, der ohnehin die ganze Zeit wie eine wilde Sau über die Bühne wetzt, gibt es kein halten mehr und auch der Rest der Band gröhlt den Refrain ordentlich mit. Als dann „Tattered Banners and Bloody Flags“ angekündigt wird, ist der Abend -zumindest für mich- perfekt. Ein Klasse Album zu Beginn und noch ein wirkliches Highlight der neusten Scheibe, mehr kann man sich kaum wünschen. Allerdings teilen nicht alle diese Meinung, werden doch immer wieder „Death in Fire“ Rufe laut. Versus the World-Tag ist allerdings erst morgen und auch Stücke wie „An Ancient Sign Of Comming Storm“ und der Rausschmeisser „Guardians Of Asgaard“, werden hervorragend angenommen. Man muss ohnehin anmerken, dass die Stimmung den ganzen Abend über geradezu fanatisch ist. Bei jeder Gelegenheit werden Fäuste und Pommesgabeln ausgefahren, schließlich soll es auf der folgenden DVD auch ordentlich ausschauen. Nein Freunde, Kindergeburtstage sehen wohl anders aus und so bekommt man für kleines Geld knappe 2 Stunden Unterhaltung auf allerhöchstem Niveau. Zudem beweisen AMON AMARTH in Deutschland, dass es auch ohne den „Victorious March“, „Pursuit of Vikings“ und erst recht „Death in Fire“ geht. Ein in jeder Hinsicht denkwürdiger Abend, oder wie Hegg es formulierte:

„This has to be the best crowd any band anytime anyplace ever had“

Setlist:

Bastards of a lying Breed
Masters of War
The Sound of eight Hooves
Risen from the Sea 2000
As long as the Raven flys
A Fury Divine
Annihilation of Hammerfest
The Fall Through Ginnungagap
Releasing Surtur’s Fire

Twilight of the Thundergod
With Oden on our Side
Asator
Tattered Banners and Bloody Flags
An ancient Sign of Comming Storm
Runes to my Memory
Guardians of Asgaard

Geschrieben am 30. Dezember 2008 von Metal1.info

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