Konzertbericht: Chimaira w/ Maroon, The Sorrow, Dead Shape Figure

2008-03-18 München, Backstage

Auf ihrer ausgedehnten Europatour machten Chimaira unter anderem Halt in München. Mit am Start waren Maroon, The Sorrow und Dead Shape Figure. Dieses Package versprach einen ordentlichen Knüppelabend, welchen ich mir natürlich nicht entgehen lassen wollte.

Pünktlich zum Einlass um 19:30 Uhr spielten bereits die mir bis dahin unbekannte Dead Shape Figure auf. Motiviert trug die Band ihr Set vor, welches nickend vom bis dahin noch etwas rar gesäten Publikum entgegen genommen wurde. Die Songs hörten sich auf jeden Fall recht gut an und die Band verstand es auf der Bühne eine gute Figur abzugeben. Genre-technisch läuft die Band wohl unter Trash Metal, worauf auch das Machine Head Cover „Davidian“ hinwies. Optisch waren die langen Ziegenbärte der Bandmember auffällig, die fleißig zum Bangen eingesetzt wurden. Akzeptabler Ersatz für die fehlenden Haare auf den Köpfen. Zu erwähnen war noch die verdammt hohe Lautstärke. Die nachfolgenden The Sorrow und auch Maroon kamen mir wesentlich leiser vor.

Nach der Umbaupause, die zum schmauchen und zum einsammeln von absolut geilen Exodus-Bierdeckeln verwendet wurde, kamen The Sorrow auf die Bühne. Eigentlich habe ich was gegen Bands die schon mit ihrer Debutplatte mehrseitig im EMP angepriesen werden und die das Label ständig als das nächste große Ding zu verkaufen versucht. Meine Einstellung dazu wird sich auch bei dieser Band nicht ändern. Objektiv betrachtet spielte die Band aber ein anständiges Konzert. Auch das wesentlich zahlreicher versammelte Publikum reagierte positiv. Besonders wussten die klaren Gesangslinien innerhalb der Songs zu gefallen, sprich die Töne wurden getroffen (was keine Selbstverständlichkeit ist bei vielen MC-Bands) und die Lieder verloren durch die Cleanen Parts nicht viel von ihrer Power. Ansonsten gab es halt die hinlänglich bekannte MC-Kost, nicht schlecht aber auch nicht besonders aufregend. Kurz vor Ende des Auftritts gab es noch eine Wall of Death, was für die Begeisterungsfähigkeit des Publikums spricht.

Als nächstes betrat eine der Speespitzen des Deutschen Metalcores die Bühne, Maroon. Begeistert wurden sie Empfangen, was nicht verwunderte, da ich schon vor dem Konzert im Gespräch mit anderen geneigten Hörern erfuhr, dass viele hauptsächlich wegen Maroon gekommen waren. Auch die Band selbst hatte sichtlich Freude wenngleich Sänger Andre Moraweck häufig den Wunsch äußerte, dass doch noch ein paar mehr Männer in den Pit kommen sollen, „es mache schließlich Spaß“. Das vorhandene Liedgut wurde zielsicher ins Publikum abgefeuert, woraufhin sich die Meute mit dem ein oder anderen Circle Pit bedankte. Beendet wurde der Auftritt mit dem Übersong „Wake Up In Hell“. Es bleibt zu sagen das Maroon wirklich eine Konstante sind. Ich habe zumindest bisher noch nie jemanden über einen Auftritt der fünf Veganer meckern hören.

Etwa um 10 war es dann endlich soweit und Chimaira betraten die Bühne. Zu Beginn gab es gleich mal „Pure Hatred“ aufs Maul. Vor der Bühne herrschte, wie für Chimaira üblich, Krieg. Der Pit war riesig und Dank der fehlenden Absperrungen gab es die ersten Stage-Dives. Danach wurde „The Flame“ gespielt, welcher Live noch besser wirkte als ich mir dachte. Um den Pit nicht kalt werden zu lassen folgte direkt auf „The Flame“ der nächste Klassiker in Form von „Powertrip“, welcher auch vom Publikum mit gegröhlt wurde. Auch Chimaira waren super drauf. Als ich sie das letzte mal in München bei der „Sounds Of The Underground“ Tour 2006 mit Terror, Madball etc. sah, war die Stimmung nachdem ein Fan unabsichtlich Sänger Mark Hunter seinen Bierbecher ins Gesicht warf, ziemlich im Keller. Dergleichen passiert an diesem Abend Gott sei Dank nicht und gemeinsam wurde abgefeiert. Natürlich durften eine Wall of Death, ein Circle Pit und jede Menge Stage Diver nicht fehlen. Bei den Stage Divern war allerdings das Problem das durch den großen Pit vorne etwas dünne Besetzung war, weshalb mancher fast ungebremst auf den Boden fiel, oder im Kreuz von jemand anderen landete. Der Sound war, was auch für Chimaira üblich ist, astrein und so konnten die Highlights ohne Probleme erkannt werden. Zu diesen Highlights zählten für mich neben dem starken Beginn „Cleansation“, „No Reason To Live“, „Nothing Remains“ und das abschließende „Resurrection“. Des weiteren wurden auch einige Songs aus dem mir unbekannten ersten Album gespielt. Leider gab es keine Zugaben aber nach knapp 70 Minuten Chimaira war ich ziemlich am Ende. Erschöpft und zufrieden konnte die Heimreise antreten.

Geschrieben am 18. März 2008 von Metal1.info

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