Konzertbericht: Dirkschneider, Raven

05.12.2017 Hamburg, Große Freiheit 36

Im Rahmen ihrer großen Welttournee gibt sich Udo Dirkschneider mit seiner gleichnamigen Band in Hamburg die Ehre. Wenn man nach deutschen Größen im Bereich Heavy Metal gefragt wird, kommt mit Sicherheit auch der Name Dirkschneider zur Sprache. Die Ex-Stimme von Accept ist ein fester Bestandteil der deutschen Metal-Szene. Wir sind sehr gespannt auf Teil II des Projekts Dirkschneider mit alten, aber sehr wohl bekannten Stücken von Accept.  Opener ist die ebenfalls gut bekannte englische Band Raven. 

Überpünktlich um 19:45 starten RAVEN ihr einstündiges Set. Die alten Recken um Sänger und Bassist John Gallagher geben Vollgas und lassen erahnen, dass dem Publikum heute ein Schwermetallabend ganz nach seinem Geschmack bevorsteht. Mit spürbarer Routine feuern Raven ihre Songs Richting Publikum. Nach und nach kommt Bewegung in den Saal, der zu diesem Zeitpunkt gut halbvoll ist. RAVEN präsentiert sich als guter Opener für das, was nun kommt.

Um 21:15 gehen die Lichter aus und das düstere Intro für die DIRKSCHNEIDER-Show beginnt. Die Bühne ist in gleißend grünes Licht getaucht und dichter Nebel zeigt nur schemenhaft die Musiker, die sich platzieren. Wie Statuen stehen sie auf ihren Podesten und starren geradeaus ins Publikum. Mittlerweile ist die Halle nahezu voll und Udo übernimmt das Kommando. ,,Aiming High“, ,,Bulletproof“ oder ,,Love Child“ sind ein Teil des 19 Stücke umfassenden Sets, welches jeden Accept-Fan zum Schwärmen bringt. Der Mann am Mischpult hat ein gutes Händchen und kredenzt uns einen fetten Sound, wie er besser nicht sein könnte. Sägende Gitarren und Bässe, die schön die Magengrube malträtieren, gepaart mit der unverkennbaren Stimme Dirkschneiders lassen die Herzen eines jeden Metallers höher schlagen.

Die Stimmung ist von Anfang an sehr gut und steigert sich bis zum Höhepunkt mit „Princess Of The Dawn“ und „Balls To The Wall“: Sogar der eine oder andere Crowdsurfer ist unterwegs. Stimmlich merkt man Udo natürlich sein Alter und auch die fortgeschrittene Tour an, aber alles ist noch im grünen Bereich. Die Masse unterstützt ihn mit Mitgesang zu nahezu jedem Song.
Beide Gitarristen, Bill Hudson und Andrey Smirnov, harmonieren sehr gut miteinander und versuchen, sich mit schönen Soli zu übertrumpfen. Beiden ist wahrlich anzumerken, dass sie richtig viel Spaß haben, das Publikum mit perfekter Gitarrenarbeit zu bedienen. Die vielen bekannten Stücke im Set lassen beim Publikum wohlige Erinnerungen an die alten Accept-Zeiten aufkommen. Aber es sind nicht nur die Stücke, die zu gefallen wissen: Auch die Band ist eine wirklich amtliche Truppe hervorragender Musiker. Neben den beiden Gitarristen überzeugt nämlich auch Udos Sohn, Sven Dirkschneider, am Schlagzeug.

Udo Dirkschneider beweist eindrucksvoll, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. Er ist heute Abend klar der Chef im Ring und liefert ein solides Pfund Heavy Metal ab. Die Zuschauer sind begeistert und feiern die Band mit gebührendem Applaus. Nächstes Jahr kommt ein neues Album von U.D.O., dann wohl mit neuer Tour. Wir sehen uns, Udo!

Publiziert am von Rainer Hentschke

Fotos von: Rainer Hentschke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert