Konzertbericht: Fatal Spheres IV w/ Pentacle, Deathronation, Revel In Flesh, Contamination, Indestructible

10.10.2015 Komma, Esslingen

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Samstagabend und keine Bundesliga – was gibt es da besseres als sich die volle Ladung Death Metal durch den Schädel blasen zu lassen? Korrekt, nichts. Behilflich ist in diesem Falle das „Fatal Spheres“ mit seiner vierten Auflage, das den geneigten Besucher mit fünf Bands lockt.

indestructible logoDen Auftakt machen bereits gegen 19:30 Uhr INDESSTRUCTIBLE, die den (wenigen) Anwesenden ihren soliden Death Metal amerikanischer Prägung präsentieren. Dieser ist ordentlich gespielt, weiß aber leider nicht wirklich vom Hocker zu hauen. Trotzdem alles andere als ein schlechter Auftritt der Memminger.

contamination logoEs folgen die Lokalmatadoren und Veranstalter des heutigen Abends – CONTAMINATION. Mit ihrer Mischung aus Death und Thrash Metal können die Herren schon deutlich mehr Publikum vor die Bühne locken, was aber auch, zumindest teilweise, an der angenehmeren Spielzeit liegen könnte. Zackig und flott ballert die Bands den Zuhörern ihre Songs entgegen und erntet dafür entsprechend Applaus – ein ordentlicher Auftritt.

Revel-In-Flesh-LogoFür viele der Anwesenden beginnt der Abend so richtig jedoch erst richtig gegen 21:30 Uhr, als REVEL IN FLESH die Bühne betreten. Auch wenn nicht so recht ersichtlich ist, weshalb Drummer Vøgtssson mit Sonnenbrille hinter seinem Kit sitzt und zu Beginn fast keine Gitarren zu hören sind, kann sich die Band doch über regen Zuspruch seitens der Anwesenden erfreuen. Und das zu recht, denn REVEL IN FLESH mischen gekonnt schnelles Geprügel mit langsamen Grooves, bei denen kein Kopf stillsteht. Songs wie „Shadowbreeder“, „Graveyard Procession“ und „Death Kult Legions“ werden vom Publikum mit amtlichem Applaus bedacht und das finale Benediction-Cover „Subconcious Terror“ ist schließlich die Sahne auf dem Eis. Starker Auftritt einer vielversprechenden Truppe.

deathronation_logoWas folgt ist eine weiterer (wenn auch unnötiger) Beweis, dass Ván als Label mittlerweile auch unbestreitbar ein Qualitätssiegel geworden ist. Denn was DEATHRONATION am heutigen Abend abliefern, ist eine Lehrstunde in Sachen Old School Death Metal. Von Anfang an gibt die Band Vollgas und überrollt die Zuschauer mit mächtig bratenden Gitarren und hämmernden Drums. Die Band bietet Death Metal mit starker schwedischer Prägung, der jedoch zugleich diverse Einflüsse amerikanischer Szenegrößen aufweist. So erinnern die Leads und Songstrukturen in ihrer Größe nicht selten an Morbid Angel. Die Soli kriechen aus der massiven Gitarrenwand wie Untote aus ihren Gräbern und wenn der Fuß einmal vom Gas geht, dann walzen einen die mächtigen Grooves einfach nieder. „Church Of Salvation“, „Steelpanther’s Fist“ oder „Beg For Your God“ werden frenetisch gefeiert und von fliegendem Haupthaar begleitet, sodass der Auftritt von DEATHRONATION zu einer absolut runden Sache wird.

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Als „Dutch Death Metal Legends“ angekündigt, sind PENTACLE der Headliner des heutigen Abends und schicken sich vom Start weg an, den ihnen zuerkannten Status gerecht zu werden. Die Herren der alten Garde sehen sich heute einer steilen Vorlage der jüngeren Generation gegenüber, nehmen diese jedoch meisterhaft auf und verwandeln grandios. Mit ihrem Old School Death Metal holländischer Schule – inklusive Martin-van-Drunnen-Gedächtnisvocals – treffen PENTACLE absolut den Nerv des Publikums, das seiner Begeisterung mittels gereckter Fäuste und rotierender Köpfe Ausdruck verleiht. Dabei garniert die Band ihr brutales Gekloppe mit vielen Grooves, die schon beinahe in Doom-Gefilde abdriften, dabei aber keineswegs an Druck verlieren. „Black At Heart“ wird dem ehemaligen Drummer Marc Nelissen gewidmet, wärend „…Rides The Moonstorm“ den teilnehmenden Bands als Ehrerbietung dargebracht wird. PENATCLE wissen wirklich zu gefallen und schüren umso mehr den Wunsch nach einem neuen Album, denn über eine zu hohe Veröffentlichungsrate kann man sich bei den Holländern wahrlich nicht beschweren.

Und so endet kurz nach ein Uhr nachts die vierte Ausgabe des „Fatal Spheres“, die mit einer gelungenen Mischung aus Underground-, Mittelklasse- und Topbands überzeugen konnte. Bleibt eigentlich nur die Überlegung, wie man die Zeit bis zur nächsten Runde überbrückt.

2015-09-26 14.33.54

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