Review Annihilator – King of the Kill

  • Label: CMC International
  • Veröffentlicht: 1995
  • Spielart: Thrash Metal

Bei der ’95er Scheibe „King of the Kill“ von Annihilator handelt es sich um dass vierte Studioalbum der Band. Der Band? Okay, bis auf Drummer Randy Black hat Jeff Waters sowohl Gesang, Gitarren als auch den Bass übernommen, da ein Album aufgenommen werden sollte, aber dafür kaum Musiker zur Verfügung standen. Bei der folgenden Tour waren dann zusätzlich Dave Davis an der Gitarre und Cam Dixon am Bass dabei. Gesang und vorallem Leadgitarre ließ sich Waters aber auch auf der Tour nicht nehmen.

Der Eröffner des Silberlings beginnt mit einfach gestrikten Bassläufen, die dann zunehmend von der Gitarre ausgeglichen werden. Der Gesang ist sehr verzerrt, so dass ich beim Hören immer etwas an Dimmu Borgirs „Puritania“ denken muss. Dennoch ein cooles Lied, da es durch lässige Riffs besticht. Es geht übrigens in „The Box“ darum, wie sehr das Medium Tv unser Leben beeinflusst.
Das zweite Lied ist der Titeltrack. Es beginnt mit einem Riffing, wie es Jeff Waters in Perfektion geschrieben hat. Äußerst schnell und sehr ausgefeilt. Gesanglich ist Waters nun mit klarer Stimme dabei. Das Schlagzeug kommt auch recht flott daher und die Bassparts passen wunderbar dazu. Alles in allem ist „King of the Kill“ ein starkes Lied.

Das gesamte Album ist verständlicherweise absolut auf Gitarre gedrillt. Weiter mit „Annihilator“ – der Vernichtung. Ein wirklich eingängiges Lied, da es recht einfach aufgebaut ist, wie ich finde. Der Chorus ist ziemlich cool. Sicherlich ist „Annihilator“ nicht eines der anspruchsvollsten Songs der Band, aber für Zwischendurch immer wieder gut.

Das „Bad Child“ beginnt instrumental ziemlich filigran. Waters Gesang steigert sich dann an dem Punkt, wo das Lied erst wirklich losgeht. Es wurden wieder zwei Gitarren für das Lied hergenommen, was beim Solo deutlich wird, da es durch Rhytmusgitarre untermalt ist. Ein schönes Lied mit einer rauhen Stimme und sehr viel guter Gitarrenarbeit.
Das gesamte Album ist wesentlich konstanter, als der Vorgänger „Set the World on Fire“, da er wieder wesentlich mehr zum thrashigen Bereich zuzuordnen ist. „21“ beginnt mit dominierendem Bass und steigert sich dann durch schnelle Gitarrenakkorde. Das Lied gefällt durch und durch, da es sehr vielfältig ist und einige feine Soli beinhaltet.
„Bliss“ dauert nur 53 Sekunden, kommt ganz ohne Text aus und ist ein reines Schlagzeug/Gitarren Lied. Bei „Second to None“ geht es da schon wieder mehr zur Sache. Es gilt hohes Tempo zu halten, was natürlich sehr gut gelingt. Gesanglich hört sich das Lied ebenfalls stark an. Eines der besseren Stücke des Albums.
Das komplette Gegenteil erwartet uns danach: „Hell is a War“ ist anfänglich ein sehr einfühlsames Lied, entwickelt sich dann aber zu einem recht aggressiven, geladenen Song mit starken Akkorden und solidem Drumming.

„Speed“ ist ein richtig gelunges Werk. Zum Anfang hört man Geräusche vom Autorennen oder ähnlichem. Sowohl der gesangliche Refrain, als auch der instrumentale Teil ist sehr überzeugend. Die Stimme hört sich wieder rauher an. Das Lied hat ein Riff, welches heraussticht. Und dieses hört sich fantastisch an. Speed ist wohl ebenfalls eines der besseren Songs auf der Scheibe. Top!
Weiter geht es mit „In the Blood“, einem Titel der sich direkt im Gehör festbeißt. Es geht um Schmerzen, die wie so oft durch eine andere Person direkt ins Herz stechen. Stetig bleibt das Lied sehr ruhig und langsam, hat aber gelungene progressive Anteile.
„Catch the Wind“ beginnt wieder mit ausgeklügelter Gitarrenarbeit in höheren Tonlagen. Besonders auffällig ist hierbei auch der Bass, der wunderbar rhytmisch ist. Erneut ein Song mit progressiven Elementen. Gesungen wird hierbei nicht, man lässt einzig die Instrumente sprechen. Warum denn auch nicht.
Was „Fiasco (The Slate)“ für eine Botschaft rüberbringen soll, weiß ich nicht. Beim eigentlichen „Fiasco“ allerdings, dem letzten Song des Albums haut es endlich wieder ohne Umweg auf die Rübe. Ein schnelles Lied, dass man sich gut anhören kann. Es geht wie gesagt sehr zügig zur Sache und Riffmeister Jeff Waters zeigt hier wieder, dass er es ziemlich drauf hat. Starker Song. Besser fänd‘ ich es allerdings, hätte man das rein instrumentale Stück „Cath the Wind“ ans Ende gesetzt hätte, so dass man es quasi als Outro ansehen könnte.

Aufatmen nach dem „Set the World on Fire“ Eisen. Es wird wieder wilder im Hause Annihilator. Ein wirklich gelungenes Album, wenn auch nicht mit der Klasse ausgestattet, wie die beiden ersten Scheiben der „Vernichtung“. Es enthält noch einiges an Bonusmaterial: Den Song „Only be Lonely“, Comments from Jeff Waters, sowie „Slates“. Was allerdings Waters mit diesem Album auf die Beine gestellt hat verdient Respekt und Anerkennung.

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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