Review Apologies, I Have None – Black Everything

Eigentlich wäre APOLOGIES, I HAVE NONE eine Band, um die man aufgrund des mäßig coolen Namens schon einen Bogen machen könnte. Dass dies ein ziemlicher Fehler wäre, zeigt aktuell die EP „Black Everything“, welche mit vier grundsymphatischen Songs die Welt der Briten zu erklären versucht.

Je nach Informationsquelle bekommt man ganz unterschiedliche Stilbeschreibungen, von Punkrock bis Indie passt Heartcore wohl noch am Besten, denn trotz der punkigen Attitüde geht die Musik schon auf eine freudvoll-leidende Art und Weise zu Herzen. „Schuld“ daran ist die wandelbare Stimme von Fronter Josh, der zwar ein emotional weiches Organ hat, diesem mit einer dezenten Härte zusätzlichen Ausdruck zu verleihen vermag.
Musikalisch geht es fast noch ein Stück bedächtiger zu als auf dem Debüt „London“ vor zwei Jahren. Natürlich gibt es hier und da ein kantiges Riff, aber auch akustisch kriegen es APOLOGIES, I HAVE NONE ganz gut hin. Obwohl nur vier Songs auf der EP Platz gefunden haben, ergibt sich somit eine erfreuliche Abwechslung im Sound und Songwriting. Dies mag vor allem auch daran liegen, dass die Songs verhältnismäßig lang und ausgefeilt arrangiert sind, vom Zweieinhalbminutendreiakkordeschema weicht „Black Everything“ jedenfalls deutlich ab. Dazu tragen auch die mitunter verkopften Texte bei, alleine ein Blick in die Trackliste deutet schon auf die Qualität hinter den Worten hin.

Diese EP hat schon was und zwar genug Potential, um als Appetizer für die nächste Langspielplatte zu dienen. Wohlfühlatmosphäre im Ohrwurmmilieu, da kann man auch als Nicht-Punker und Emo-Skeptiker Gefallen dran finden. Als Anspieltipp soll das ultra-eingängige „Two Bombs In A Box“ dienen, aber auch die anderen Lieder müssen sich da nicht groß verstecken.

Keine Wertung

Publiziert am von Jan Müller

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