Review Barathrum – Anno Aspera – 2003 Years After The Bastard’s Birth

  • Label: Spinefarm
  • Veröffentlicht: 2005
  • Spielart: Black Metal

„Anno Aspera“ nennt sich das achte und letzte Album der nach Promozettelinformation recht siegessicheren (Anfangsbuchstaben der Vollängenalben: „HEIL SOVA“ – Eigenlob?) Formation aus Finnland, die bis dato fast 15 Jahre, teilweise „starbesetzt“, wie zum Beispiel mit dem mittlerweile verstorbenen Finntroll-Gitarristen Somnium, ihr Unwesen trieb. Manchen wird die Band vielleicht für ihr oft recht schrilles Auftreten, das mich meist eher an eine Punk Rock-Gruppe als eine Black Metal-Band denken lässt, kennen. Allerdings bezeichnen sich Barathrum selbst als eine der „letzten Bands der zweiten Black Metal-Welle, die ihrer „Gesinnung treu blieben“. Große Töne spucken viele Bands, aber Musik spricht ja bekanntlich noch einmal eine andere Sprache.

Das Intro „Antikristus Neutronstar“ besteht nur aus einer Masse an schreienden, stöhnenden, gehässig lachenden und schmatzenden Männer- und Frauenstimmen, ob das nun eine Massenschlachtung- oder Vergewaltigung sein soll, ist mir unklar, könnte aber auch beides gleichzeitig sein. Dann geht es mit „Corpse Desecration“ weiter, das mit eher thrashigem, aber auch bassdominiertem Riffing beginnt. Wie Black Metal klingt das im ersten Moment gar nicht. Eher wie rock’n’rolliger Thrash Metal mit ein paar Death Metal-Einschüben. Jedoch wird es immer schwärzer, vor allem, als der Gesang, welcher mir hier allgemein recht gut gefällt, richtig einsetzt. Mit „Into Maze Of Nightmares“ folgt ein starker, rockiger Titel, „Angelraper“ weiß noch durchaus zu gefallen und auch das etwas schleppendere „G.I.D.“ klingt noch ganz nett. Leider kommt ab hier nichts wirklich innovatives mehr und stellenweise wird nur noch kopiert – sowohl sich selbst, als auch andere Bands. Innovation wird hier ganz klein geschrieben, und wer sich hier denkt, das sei im Black Metal nichts neues, dem kann ich sagen, dass man auch wesentlich besser kopieren kann.

Nichtsdestotrotz gibt es eigentlich keinen Totalausfall, was bei der dürftigen Länge von nicht einmal vierzig Minuten auch wahrlich nicht allzu schwer wäre. Die zehn Titel könnten live allesamt Stimmung machen (sofern überhaupt noch Shows gespielt werden), für den „Wohnzimmergebrauch“ fehlt mir aber etwas die Abwechslung. Die Lieder sind alle nach dem selben Muster aufgebaut und schwanken meist vom niedrigen zum mittleren Tempo und umgekehrt. Ein bisschen mehr aufs Gaspedal hätte sicher nicht geschadet, da wär die ganze Kopiererei halb so wild gewesen. Songs wie „Corpse Desecration“, „Into Maze Of Nightmares“ oder „Mother Of Christ“ schlagen trotzdem ordentlich auf die Zwölfe und laden gern zum Bangen ein.
Gehobener Durchschnitt, eben eine Scheibe mit dem Prädikat „ganz nett“. Nicht mehr, nicht weniger.

Wertung: 6.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert