Review Black Stone Cherry – Between The Devil And The Deep Blue Sea

Die US-amerikanische Country Rock-Formation BLACK STONE CHERRY aus dem sonnigen Kentucky ist zurück und legt mit „Between The Devil And The Deep Blue Sea“ ihr drittes Full-Length-Album vor . Der Vorgänger “Folklore And Superstition” von 2008 schlug vor Allem in Großbritannien ein wie eine Bombe, und auch in Deutschland und den USA konnten BLACK STONE CHERRY beachtliche Erfolge erzielen. Weiterhin bei Roadrunner United unter Vertrag, sind die Prioritäten bei den Amis immer noch klar gesetzt: Helle und eingängige Gitarrenmelodien, groovende Hard Rock – Riffs, ein Hauch Metal/Rock’n Roll und eine gehörige Portion Melancholie sorgen für eine Menge Südstaaten-Flair.
Innerhalb dieser Grenzen schlägt der Zeiger aber in unterschiedliche Richtungen aus: In der gefühlvollen Halbballade „Won’t Let Go“, dessen Beginn an „Are We The Waiting“ von Green Day erinnert, kommt Chris Robertsons ganzes Gesangstalent zum Tragen: Frei von alltäglichem Pop-Kitsch schafft er es, Emotionen in die Stimme zu legen, die dem Lied eine ganz besondere Note geben – da darf man ruhig das Feuerzeug auspacken (und über dumpfe Endreime wie „I wonder where we’ll be – when we’re thirty-three“ oder „We’ll always be together – no matter what the wheather“) hinweg sehen). Vom selben Schlage ist der Country-Song „All I’m Dreamin‘ Of“ mit Banjo- und Mandoline-Einsatz, genau wie „Stay“, das mich auf Grund seines aberwitzigen Sülz-Faktors aber nicht überzeugt.

Der gemächliche Opener „In My Blood“ hat dagegen in den Akustikpassagen etwas von Lifehouse. Songs wie „Can’t You See“ und „Killing Floor“ sind indes recht typische US-Radiorock-Nummern. Die durch Howard Benson (Three Days Grace) vorgenommene Produktion sorgt dafür, dass “Between The Devil And The Deep Blue Sea“ nicht zu weichgespült klingt. In „Can’t You See“ glänzt Klampfer Wells mit einem genialen Gitarrensolo, große Überraschungen sollte man davon abgesehen aber nicht erwarten. „Like I Roll“ verfolgt im Prinzip dasselbe Muster und ist wohl das perfekte Lied, um mit einem Oldtimer im Sonnenschein die kompletten USA zu durchqueren – „Blame It On The Boom Boom“ ist mit dem sehr Rock’n Roll – artigen Gesang und seinen „Hey hey hey“ – Chören außerdem die perfekte Hymne fürs Partyzelt, auch wenn der lyrische Inhalt (Alkohol- und Drogenmissbrauch) einerseits gut passt, andererseits diesem wohl eher widerspricht. Dass es bei BLACK STONE CHERRY auch durchaus etwas rustikaler zugehen kann, zeigen rockende Songs wie „Change“ und „Such A Shame“ .

„Between The Devil And The Deep Blue Sea“ ist genau das geworden, was zu erwarten war, bei allem Schielen auf den Mainstream vergessen BLACK STONE CHERRY allerdings nie, die nötige Authentizität beizubehalten. Abwechslung wird auf dem Album nicht allzu großgeschrieben, dennoch lockern die Gitarrensoli und der Wechsel zwischen rockigeren und seichteren Songs die CD deutlich auf. Wer sich nicht an den etwas pathetischen Texten der Amis stört, und auf Three Days Grace, Lifehouse, Nickelback oder Three Doors Down steht, dürfte mit dem Album was anfangen können.

Wertung: 7.5 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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