Review Cloven Hoof – Resist Or Serve

  • Label: High Roller
  • Veröffentlicht: 2014
  • Spielart: Heavy Metal

Ähnlich wie beispielsweise ihre Kollegen von Angel Witch begann die Karriere der britischen NWoBHM-Kapelle CLOVEN HOOF höchst verheißungsvoll. Ihre erste Demo veranlasste den Led Zeppelin-Frontmann Robert Plant dazu, diese in einer Radiosow vorzustellen, ihr erstes, selbstbetiteltes Album erntete starke Kritiken, aber kurz darauf ging es ebenso schnell wieder bergab. Nach drei erfolgloseren Alben lösten sich die Jungs Ende der 80er auf, kamen jedoch im Zuge der großen Retrowelle mit der Jahrtausendwende wieder zurück, ebenso wie besagte Angel Witch. Seitdem wurden bisher zwei Alben veröffentlicht – mit dem dritten im Bunde, „Resist Or Serve“, wollen die Herren nun also 2014 noch mal groß angreifen, was ihnen teilweise sogar gelingt.

Das Album atmet zu jeder Sekunde den Atem der NWoBHM und enthält viele der Facetten, die diese Musik in den 80ern so groß gemacht haben – seien es nun die knackigen und schmissigen Riffs der Marke Tipton/Downing, die melodiösen Powerchords und Twinleads, die man bereits bei Iron Maiden kennen und lieben gelernt hat, oder der hohe und teils schrille Gesang von Sänger Joe Whelan, der sich nahtlos in diese Kombination einfügt. In manchen Songs vermag man sogar die typisch doomigen Riffs eines Tony Iommi herauszuhören, der Opener „Call Of The Dark Ones“ besitzt im Mittelteil sogar eine deutliche Reminiszenz an „Reign In Blood“. Was sich auf den ersten Blick nun liest, wie ein lieblos zusammen gewürfeltes Potpourri der Bestandteile legendärer Metal-Veretanen, ergibt im Detail jedoch eine äußert homogene Mischung, da es CLOVEN HOOF gelingt, dem Ganzen eine eigenständige Note zu verleihen. Viele Tracks weisen diesbezüglich rifftechnisch einen moderneren Anstrich auf („Helldiver“, „Mutilator“, „Cycle Of Hate“) und die Jungs bemühen sich redlich darum, ihre Songs nicht allzu vorhersehbar zu gestalten. Die Spielfreude ist hierbei deutlich herauszuhören. Als Fan dieses Genres kommt man demnach absolut auf seine Kosten und fühlt sich bei nahezu jedem Song in die 80er zurückversetzt – eine Leistung, zu der heutzutage größtenteils nicht mal die alteingesessenen Bands in der Lage sind.

Fazit: Fans der alten Priest oder Maiden sollten die Platte auf jeden Fall mal antesten und können sich an solchen unverwechselbaren Hits wie „Deliverance“ oder „Brimstone And Fire“ erfreuen. CLOVEN HOOF beweisen mit „Resist Or Serve“ auf jeden Fall, dass mit ihnen zumindest noch zu rechnen ist.

Wertung: 8 / 10

Publiziert am von Sebastian Ostendarp

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