Review Darkness By Oath – Fear Yourself

Kaum verirren sich die ersten Sonnenstrahlen auf das weite Land, erwachen nicht nur Flora und Fauna wieder zum Leben. Auch der melodische Todesstahl hat zu dieser Jahreszeit gerne Hochkonjunktur, eignet er sich doch in besonderem Maße für beschwingte Autofahrten, auf denen man sonst auch schon mal aus voller Kehle “Geh` aus, mein Herz” schmettern möchte.

Volle Kehle ist dann auch gleich ein passables Stichwort, Sänger Aritz brüllt nach Möglichkeit an jeder sich bietenden Stelle. Die meiste Zeit geht das auch gut, aber nach dem mehrmaligen Durchhören fällt dies insgesamt als Schwachstelle auf. Das Growlen geht soweit an sich in Ordnung, bedenkt man aber den Umstand, dass man sich nur selten aus dem Schrei-Korsett lösen kann, entsteht hier mit der Zeit eine gewisse Eintönigkeit. Dass der Mann auch ein ordentliches Clean-Organ aufweisen kann, fällt dabei bisweilen etwas unter den Tisch. Witzig finde ich aber, dass Aritz sich dann ziemlich nach dem alten Borknagar-Strategen Garm anhört. Vielleicht besinnen sich die Herren also noch eines Besseren. Wobei es ja falsch wäre zu sagen, dass die CD Müll ist, denn davon ist sie schon ein gutes Stück entfernt. Instrumental geht man recht gefällig zur Sache, die Saitenfraktion drischt kernige Riffs raus, das Schlagzeug schwankt je nach Bedarf zwischen Blastbeats, Doublebass und groovenden Rhythmen.

Kommen wir mal zu den Stärken von “Fear Yourself“. “Kingdom Of Denial” zählt folgerichtig aufgrund seiner Abwechselung zu den stärksten Tracks. Den akustischen Anfang hätte es dazu nicht einmal unbedingt gebraucht, der sehr melodiöse Mittelpart weiß dafür so richtig zu gefallen. Überhaupt sind die stärksten Augenblicke diejenigen, wo man sich des Melodic des Musikstils erwärmt, “I Escape From” ist da ein vorzügliches Beispiel, viel Melodie, Aggression in annehmbaren Maß, das rockt recht ordentlich.

Die Zeilen mögen sich jetzt unspektakulär anhören und das trifft es unterm Strich auch einigermaßen. Man macht nichts falsch, aber eben auch wenig richtig. Einen echten Ausfall sucht man vergebens, um aber wenigstens nur ein richtiges Highlight zu kredenzen, dazu fehlt schon noch etwas mehr als ein Quäntchen. Die besten Tracks sind genannt, wer keine Probleme hat, dazwischen ein wenig Plätschermusik zu hören, kann “Fear Yourself” gerne in seine Sammlung stellen. Wenn aber der Sommer genau durchwachsen wird, wie diese CD, dann dürfte der Regenschirm häufiger unser Begleiter sein, als uns lieb ist.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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