Review Dead Guitars – Stranger

  • Label: Silverbird
  • Veröffentlicht: 2011
  • Spielart: Rock

Die Besetzung lügt nicht, die DEAD GUITARS sind allesamt keine unbeschriebenen Blätter mehr. Neben Pete Brough, einem der Mitbegründer von den Twelve Drummers Drumming und Ralf Außem, Gitarrist der 12-DD-Urbesetzung, gesellt sich auch Carlo van Putten, seines Zeichens Songwriter und Sänger von The Convent, dazu. Außerdem sind wie beim letzten Album wieder einige Gastmusiker am Start, beispielsweise Michael Dempsey von The Cure, der hier als prominentestes Beispiel genannt werden kann. 2008 waren die DEAD GUITARS bereits Special Guest auf der Tour von The Mission und auch dieses Jahr sind sie wieder dabei – mit einem neuen Album im Gepäck, das auf den Namen „Stranger“ hört.

Die Scheibe startet vielversprechend, „Love Goddess & The Love Ghost“ leitet mit einem düsteren Akustikriff gleich zu Beginn ein Highlight von „Stranger“ ein. Hypnotisch schlängelt sich die Gitarre aus den Boxen in die Gehörgänge, leise Keyboards im Hintergrund runden die Atmosphäre ab, während Carlo van Putten seinen unheilvollen Gesang zum Besten gibt. „Along The Great Divide“ klingt traurig und doch losgelöst, während „Mesmerized“ schon fast beschwingt daherkommt und gute Laune verbreitet. Schade, dass es neben diesen Stücken und dem atmosphärischen „Stranger“ keinen weiteren erwähnenswerten Song mehr gibt, denn der Rest rumpelt monoton und vor allem langatmig vor sich hin. „From The Top Of The World“ ist vertonte Langeweile, die sich über mehr als neun Minuten erstreckt, „Fade Away“ dauert ganze zehn Minuten und läuft relativ uninspiriert an mir vorbei, auch wenn sich der Song interessant aufbaut und durchaus Spannung erzeugen kann. Gesangslinien und Melodien haben leider zu viel Platz um sich zu oft zu wiederholen, fangen nach einer gewissen Zeit an zu nerven – es fehlt den meisten Songs einfach an Abwechslung. „Chromelike Splinters“ kann dann wieder etwas mehr raus holen, auch wenn hier relativ wenig passiert und der Gesang an einigen Stellen etwas schief und unpassend klingt. Auch „Three Words For The Lovers“ geht über die neun Minuten hinaus und bietet, nennen wir es mal, schöne Monotonie unter Abwesenheit jeglicher Überraschung. Mit dem Neil Diamond-Cover „And The Singer Writes His Song“ liefern die DEAD GUITARS darüber hinaus noch eine solide Leistung ab, um dem großen Songwriter ihren Tribut zu zollen – nett, mehr aber auch nicht.

Unterm Strich kickt mich dieser Tonträger leider nur sehr wenig. „Stranger“ ist ein ruhiges und düsteres Album, welches einige kleine Höhepunkte, allen voran die ersten drei Songs, bieten kann, welches aber vor allem unverzeihliche Strecken besitzt und damit langweilig und monoton wirkt. Wer von Indie mit Wave-Einschlag nicht genug bekommen kann, der kann hier zugreifen, alle anderen sollten unbedingt erst mal rein hören und sich ein eigenes Bild machen.

Wertung: 5 / 10

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