Dezember 2017

Review Deinonychus – Ode To Acts Of Murder, Dystopia And Suicide

  • Label: My Kingdom
  • Veröffentlicht: 2017
  • Spielart: Black Metal

Wenn eine Band 25-jähriges Bestehen feiert, ist das in unserer schnelllebigen Zeit immer noch etwas Besonderes. Wenn sie das dann auch noch mit der Veröffentlichung des ersten Studioalbums nach zehn Jahren Funkstille tun, ist dies eine vielleicht einzigartige Kombination. Doch das ist nicht das einzige, was DEINONYCHUS zu einer besonderen Band macht.

Schon die Besetzung der Truppe lässt aufhorchen: Marco Kehren, Sänger, Gitarrist und Mastermind von DEINONYCHUS, kennen Black-Metal-Hörer nämlich bereits von einem der legendärsten deutschen Black-Metal-Alben, Bethlehems „Sardonischer Untergang im Zeichen irreligiöser Darbietung “, sowie den beiden nicht minder relevanten Folge-EPs der Band, „Reflektionen auf’s Sterben“ und „Profane Fetmilch lenzt elf krank“.

Entsprechend krass klingen auch die Vocals auf dem neuen DEINONYCHUS-Werk, das auf den hübschen Titel „Ode To Acts Of Murder, Dystopia And Suicide“ hört: Es wird geröchelt, gekreischt und gegrowlt – viel facettenreicher, aber auch in den jeweiligen Stilen souveräner kann Black-Metal-Gesang kaum umgesetzt werden.

Von besagten Bethlehem-Werken unterscheidet sich „Ode To Acts Of Murder, Dystopia And Suicide“ jedoch nicht nur insofern musikalisch, als DEINONYCHUS mit einem dezenten, aber kraftvollen Doom-Einschlag und unzähligen Sound-Details deutlich vielschichtiger und elaborierter klingen. Sondern auch durch die Tatsache, dass das achte DEINONYCHUS-Werk (nicht nur im Vergleich zu den Bethlehem-Frühwerken) absolut souverän eingespielt und mit einem kraftvollen Sound aus der etablierten Klangschmiede E gesegnet ist.

Letzteres ist kein Zufall – ist Kehren doch nicht der einzige Altbekannte auf dem Album: Für die Keyboard-Spuren zeichnet nämlich niemand geringeres als Klangschmiede-E-Betreiber Markus Stock (Empyrium, The Vision Bleak) höchstpersönlich verantwortlich. Mit viel Feingefühl gibt er den bösartigen Kompositionen den Schuss Melancholie bei, der keiner guten Black-Metal-CD fehlen sollte.

Am Ende klingt „Ode To Acts Of Murder, Dystopia And Suicide“ nach einer so düsteren wie interessanten Mischung aus dem Wahnsinn von Bethlehem („The Weak Have Taken The Earth“), dem Pathos von Amonalie („Life Taker“) und der Traurigkeit von Eudaimony („For This I Silence You“). Das Genre erfinden DEINONYCHUS damit zwar nicht neu – von Durchschnittskost und Einheitsbrei hebt sich „Ode To Acts Of Murder, Dystopia And Suicide“ jedoch schon durch seine handwerkliche Qualität deutlich ab: Atmosphärisch düsteren, musikalisch bösartigen und bisweilen doomig angehauchten Black Metal hat schon lange niemand mehr besser hinbekommen.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert