Review Duel – Valley Of Shadows

Erinnert sich noch jemand an Scorpion Child? Die texanischen Classic-Rocker haben 2016 ihr letztes Album veröffentlicht und sich seit ihrer Gründung vor über zehn Jahren einige Lorbeeren erspielt. Maßgeblich am Erfolg der Gruppe beteiligt sind Gitarrist Tom Franks und Bassist Shaun Avants, die sich bei Scorpion Child aber wohl nicht ausgelastet genug fühlten. Deshalb erblickte 2015 DUEL das Licht der Welt und steht seitdem für staubigen, ungestümen und krachenden Stoner Rock/Metal. Mit „Valley Of Shadows“ legt das Quartett sein drittes Album vor, das gleichzeitig auch den künstlerischen Höhepunkt des bisherigen Schaffens der Jungs darstellt.

Für „Valley Of Shadows“ müsste man die Genre-Bezeichnung eigentlich um ein groß geschriebenes Doom erweitern, denn so wuchtig und schleppend klangen die Texaner noch nie. Fans der ersten Stunde müssen sich jetzt aber keine Sorgen machen, die Musik von DUEL atmet immer noch Stoner, Proto-Punk und Psychedelic-Elemente. Der Opener „Black Magic Summer“ kommt dabei im Vergleich zum Rest der Scheibe fast zahm und melancholisch daher, weiß aber mit einem eingängigen Refrain zu punkten. Als Einstieg in ein Album vielleicht nicht die beste Wahl, aber ein schöner Beweis für die musikalische Weiterentwicklung der Band.

Erst im weiteren Verlauf von „Valley Of Shadows“ nimmt der Härtegrad zu und bringt die staubige Landschaft Texas direkt zum Hörer. Dazu kommen allerlei Remineszenzen an große Namen des Genres. Seien es Saxon beim sehr klassisch betitelten „Tyrant On The Throne“ mit seinem fetten NWOBHM-Riff, Metallica bei „Broken Mirror“ oder The Black Crowes bei „Red Moon Forming“. DUEL kopieren dabei aber nicht einfach Riffs und Melodien, sondern verneigen sich eher vor ihren Idolen. Natürlich können die Jungs auch ganz und gar nach DUEL klingen. „Strike And Disappear“ mixt gekonnt Alternative-Elemente mit einem In-die-Fresse-Riff und „I Feel No Pain“ klingt nach True Metal aus der Wüste.

Mit ihrem dritten Album in drei Jahren zeigen DUEL keine Abnutzungserscheinungen, sondern erweitern ihren Sound um einige spannende Nuancen. „Valley Of Shadows“ sticht aus der Masse an Einheits-Stoner-Bands hervor und kann es spielend mit dem Werk der Hauptband der beiden kreativen Köpfe Frank und Avants aufnehmen. Ein paar mehr gute Ideen und etwas mehr Abwechslung beim Drumming würden die Scheibe noch besser machen und auch der Gesang von Fronter Tom Frank könnte noch etwas Feinschliff vertragen. Fans von dreckigem Rock ohne Schnörkel sollten hier aber auf jeden Fall zugreifen.

https://www.youtube.com/watch?v=Ka4kZ9bEd8A

Wertung: 8 / 10

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