Review Edguy – Hellfire Club

Nach dem sich Mastermind Tobias Sammet mit Avantasia engültig einen Namen gemacht hat und Edguy mit der Mandrake World Tour eine tolle Tour hingelegt hat ist es Anfang 2004 wieder soweit: Mit „Hellfire Club“, dem ersten Album für Nuclear Blast, liegt Edguy Fans neuer Stoff der sympathischen Band vor.
Und es geht gleich in einer Tonart los, wie man sie von Edguy nicht zwingend erwartet: „Mysteria“ ist düster, Heavy und treibend, ein Opener wie er im Buche steht und Lust auf mehr macht.

Doch das soll nur der Anfang der Überraschungen sein, mit „The Piper Never Dies“ steht ein 10minütiges Epos als zweiter Track am Start. Abwechslungsreichtum, 70er Jahre Stilelemente und Orchester-Parts zeichenen dieses Meistertück der Jungs aus Fulda aus. Ein absolutes Highlight.

Mit „Down to the Devil“ und „We Don`t need a Hero“ kommen auf den geneigten Hörer dann zwei straighte Heavy Metal Tracks zu wie man sie immer gerne hört und wie sie der Edguy Fan auch nicht vermissen möchte.

„King Of Fools“ sollte mittlerweile bekannt sein, und das ist auch gut so! Der spagat zwischen modernen Einflüßen und klassischem Metal gelingt selten so gut wie hier, bei der ersten Quasi-Single des Albums, mit dem Edguy auch bei der M-Chartshow auf Pro7 schon für Furore gesorgt haben. Eingängige Keyboard-Riffs, toller Drive und Text: Thumbs Up!

Mit „Forever“ kommt die Quotenballade des Albums, ein schön kitschiger Song der absolut überzeugt und Sammet`s Stimme schön zur Geltung bringt, gefolgt von einem eher düsteren und heavieren Stück: „Under the Moon“.
An Platz 7 steht uns dann ein Song der besonderen Art bevor: „Lavatory Love Machine“, ein Gute-Laune Hardrock Track mit witzigem Text wie man ihn von einer deutschen Melodic-Powermetal Band nicht unbedingt erwartet, der aber total abgeht und einen absoluten Glanzpunkt auf diesem Album setzt und seinen Beitrag zum Abwechslungsreichtum einbringt, wie auch das pathetische, aber auch nicht ganz ernste „Rise of the Morning Glory“ (Morning Glory = Morgenlatte). Überhaupt scheinen die Jungs dieses mal wieder etwas relaxter und mit mehr Spilfreude als bei „Mandrake“ an den Start zu gehen.
Hat man diese beiden Tracks mit einem Schmunzeln hinter sich gebracht kommt einem ein stampfendes Riff entgegen und der Song „Navigator“ startet: IMO der beste Song auf diesem tollen Album, so hat ein Metal Song zu klingen. Klar, vielleicht nicht innovativ wie viele andere Ansätze auf „Hellfire Club“, aber eingängig, kraftvoll und durch und durch fesselnd mit tollem Chorus.

Der letzte Song „The Spirit Will Remain“, bei dem das Filmorchester Babelsberg nochmal deutlich mehr als beim restlichen Album zum tragen kommt, ist arg pathetisch und wir nur vom Orchester und Tobi`s Stimme getragen, durchaus schön aber nicht ganz meins.Allgemein sind die leichten Orchester Einflüßte dem Album aber durchaus zuträglich gewesen und haben die Vielfältigkeit dieser tollen Band nur noch mehr hevorgehoben.

Fazit: Ein Stück Tonträger das man nicht haben sollte, sondern haben MUSS. Sammet übertrifft sich Songwiterisch selbst, die band (vor allem Drummer Felix Bohnke) steigen sich nochmals stärker als auf den Vorgängern und verbinden die stärken von Mandrake, Vain Glory Opera und Avantasia zu diesem zukünftigen Klassiker.
(Klemens)

Wertung: 9.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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