Review Elvenpath – Elvenpath

Liebe Freunde, welche Musik man bei einem Bandnamen wie ELVENPATH erwarten kann, dürfte klarer als Kakao sein. Man sieht sie schon dahinreiten, die tapferen Krieger, die die liebliche Prinzessin aus den Fängen der bösen Orks befreien…STOP!!! Völlig falsche Assoziation, mit Fantasy Metal à la Blind Guardian hat es hier wenig zu tun, musikalisch vielleicht noch so eben, aber lyrisch wird hier nichts und niemandem gehuldigt außer Heavy Metal, dem Großen.

Musikalisch heißt in diesem Fall: schnörkellose Gitarren, zackige Rhythmen, ja, das kommt einem noch bekannt vor, aber schon der ca. 340 Oktaven höhere Gesang sorgt für reichlich Unterscheidung und für eine größere Nähe zu Bands wie Hammerfall oder ähnlichen. Was ELVENPATH ziemlich einzigartig macht, ist die Tatsache, dass sie in einem Song öfter „Heavy Metal“, „Metal“ oder „Metal Is The Law“ schreien, als Manowar es in ihrer gesamten Karriere getan haben. Konsequenterweise finden sich Songtitel wie „Metal Suite I-IV“, „Metalwar“, „War Of Steel“ und „Steelmetal“ wieder. Wer Gefallen an derartigen Liebesbekundungen an seine Musik findet, wird sicher Tränen der Freude vergießen, den Nerv steuern die fünf Jungs jedenfalls zielsicher an. Ich persönlich bin da jetzt nicht so angetan von, aber wir haben ja immer noch die Musik, die – und das kann man mit gutem Gewissen sagen – durchaus ordentlicher Qualität entspricht. Die Herren an den Instrumenten wissen diese absolut zu bedienen, trotz teilweise enormer Geschwindigkeit sitzen die Läufe und Soli, die Rhythmusfraktion hat keine Timingschwierigkeiten und wer sich an hohen männlichen Gesang nicht stößt, wird auch damit absolut zufrieden sein. Die Band legt viel Wert auf Epik, bombastische Melodien und erhabene Gesangslinien. Was bei anderen Outputs möglicherweise aufgrund mangelnder Qualität ins Lächerliche abdriftet, kommt hier gut. Freunde des Genres werden sicher viel Spaß mit der Musik haben, die sich auf „Elvenpath“ immerhin über eine Stunde Spielzeit erstreckt.

Eine Frage bleibt zum Ende dennoch offen: kann man die Songs von ELVENPATH überhaupt ohne die richtige Fankleidung anhören? Ich würde der Band empfehlen, einen kleinen Aufpreis zu nehmen und Kutte, Lederhose und Nietenarmbänder beizulegen. Vermutlich klingt die Musik dann noch besser, aber für mich ist das wirklich nichts – die Kleidung, meine ich, die Musik geht schon hier und da mal. Anspieltipps von meiner Seite sind „Cellars Of Doom“ und „Metalwar“, wobei sich sämtliche Lieder soundtechnisch nicht grundsätzlich voneinander unterscheiden.

Wertung: 7 / 10

Publiziert am von Jan Müller

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