Review Ephel Duath – Pain Remixes The Known

Ein gewagtes Experiment von den Italienern EPHEL DUATH, die für gewöhnlich ziemlich interessanten, progressiven Jazz Metal spielen: Mit „Pain Remixes The Known“ wurde das sehr gute Album „Pain Necessary To Know“ von 2005 komplett „geremixt“, natürlich nicht im Metal Stil, sondern komplett elektronisch. Das hört sich erstmal komisch an – ist es auch definitiv. Denn eigentlich ist kaum etwas vom Vorgänger übrig geblieben, womit das Album bestimmt von vielen verteufelt wird. Und eines kann ich vorwegnehmen: Für Metalfans ist das Album kein bisschen geeignet und auch wenn man den Vorgänger mag, ist das keine Garantie dafür, dass einem das hier auch zusagt. Denn hier wird durchgehend in einer vollkommen anderen Stilrichtung gearbeitet, kein Mensch würde auch nur vermuten, dass es sich dabei um eine Metalband handelt.

So wurden die einzelnen Stücke durchgehend mit „Hole“ und der jeweiligen römischen Zahl betitelt. Leider bin ich auf diesem Gebiet nicht sonderlich bewandert (obwohl ich dem gesamten Genre wirklich nicht abgeneigt bin), weswegen es mir schwer fällt, die Musik in eine Kategorie einzuteilen. Jedenfalls geht man sehr vielseitig zu Werke und schreckt nicht vor exzessiven Ausflügen in die Welt von EBM, House, Drum’n’Bass oder Industrial zurück. Das eröffnende Stück „Hole I“ zum Beispiel erinnert mich schwer an den Soundtrack zum Kult-First-Person-Shooter Quake III Arena. Wer selbigen kennt, weiß in etwa, was ihn hier erwartet. Allerdings schaut das beim zweiten Titel schon wieder ganz anders aus, denn der geht eher etwas House-lastig und wesentlich schleppender vor. Ganz groß geschrieben wird jedenfalls Atmosphäre, denn die ist durchgehend vorhanden und meiner Meinung nach sehr gut gewählt. Ist das eine Stück entspannend, würde das nächste schon wieder zu einem Aphex Twin Video passen (will heißen eine völlig verstörende Grundstimmung besitzen).

Ich muss leider gestehen, dass ich mich mit dem Vorgänger nicht allzu sehr auseinandergesetzt habe (obwohl ich an dieser Stelle gleich eine Empfehlung aussprechen und mir den Vorsatz nehmen kann, das endlich zu tun), weswegen ich auch nicht immer die Parallelen der Remixes zum Original feststellen kann. An vielen Stellen werden aber die Grundmotive der ursprünglichen Stücke interessant in eine elektronische Fassade gepackt, obwohl man sich häufig auch sehr weit davon entfernt. Im Großen und Ganzen kann ich also nur empfehlen, sich die ganze Gruppe mal etwas genauer anzusehen, sofern man etwas mit total abgefahrener Musik anfangen kann – sei es Jazz Metal oder Elektronik. Auch wenn ich bezweifle, dass aus dieser Fraktion jemand meine Rezension liest, behaupte ich einfach mal, dass „Pain Remixes The Known“ auch unter Freunden der Electro-Musik Anklang finden kann.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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