Review Freddie Mercury – Remixes (EP)

  • Label: Parlophone
  • Veröffentlicht: 1993
  • Spielart: Rock

Im Musikbusinnes ist es weiterhin Usus die Hinterlassenschaft eines verstorbenen Musikers noch einmal aufzuarbeiten, wenn nicht sogar auszuschlachten. Im Fall einer Legende wie FREDDIE MERCURY ist dieses Vorhaben selbstredend in die Tat umgesetzt worden und wird es bis heute. So erschien rund zwei Jahre nach seinem Tod eine sechs Songs umfassende EP mit dem Titel „Remixes“, die sich einigen seiner größten Solohits annimmt und diese mal mehr, mal weniger neu interpretiert.

Eröffnet wird „Remixes“ von seinem erfolgreichsten Solosong „Living On My Own“, der ursprünglich 1985 auf „Mr. Bad Guy“ erschien und 1993 von No More Brothers geremixt wurde. In dieser Version erreichte das Lied Platz eins in elf verschiedenen Ländern. Die hier vorliegende Version ist lediglich eine verlängerte Aufnahme des bekannten Remixes und kann somit auch dessen Energie sehr gut transportieren.

„Time“ wurde von Nile Rodgers mit dezenten Funk-Einschüben versehen, während „Love Kills (Wolf Euro Mix)“ und „The Great Pretender (Malouf Mix)“ sich nicht allzu weit von den Originalen entfernen, aber mit ihren sanften Veränderungen zumindest neue interessante Ansätze einbringen. „My Love Is Dangerous“, das bereits im Original mit knackigen Gitarren punkten kann, wurde von Jeff Lord-Alge mit einer etwas härteren Gangart versehen und mausert sich auf diese Weise neben dem Opener zum Highlight der EP.

Fragwürdig ist hingegen der abschließende Roger-S-Mix von „Living On My Own“, der mit seiner House-Atmosphäre einen faden Aufguss des ansonsten so überzeugenden Titels bietet. Auch die Länge von fast sechs Minuten ist anhand dieser ausdruckslosen Version nicht zu rechtfertigen. Hier hätte gut und gerne noch ein sechster Song des legendären Sängers ausgewählt werden können, wie z.B. „Foolin‘ Around“ oder „Mr. Bad Guy“, von denen auch Remixe existieren.

Für Fans der Rocklegende FREDDIE MERCURY und Sammler wird sich die Frage nach der Aufnahme in die Kollektion quasi nicht stellen, gehören sie trotz der Veröffentlichung nach seinem Tod 1991 zu einer wichtigen Phase seiner Solokarriere. Einige davon sind auch ausschließlich auf der EP „Remixes“ vertreten. Für den 0815-Hörer jedoch mögen die regulären Solo-Titel und seine mit Queen veröffentlichten Meilensteine vermutlich ausreichen. Abgesehen vom letzten Song dennoch eine pietätvolle und feine Verneigung vor dem Schaffen Mercurys.

Keine Wertung

Publiziert am von Christian Denner

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