Review Grave Digger – Excalibur

  • Label: G.U.N.
  • Veröffentlicht: 1999
  • Spielart: Heavy Metal

Mit „Excalibur“ wird die Mittelaltertrilogie beendet, die mit „Tunes Of War“ den Freiheitskampf des schottischen Volkes und mit „Knights Of The Cross“ die Geschichte des Templer-Ordens erzählte. Im dritten Teil geht es neben dem titelgebendem Schwert um König Arthurs Legenden und die Ritter der Tafelrunde. Nicht weniger bombastisch kommt das Album daher, und erfreulicherweise wurde wieder an Härte zugelegt. Das beweißt nach dem Intro schon der schnelle Einheizer „Pendragon“, die Story um King Uther und Lady Igerne. Mit „Excalibur“, der Erzählung des jungen Arthus, der das Schwert aus dem Stein zieht und zum König wird. liefern GD einen exzellenten Banger mit knallharten Riffs und starken Leads. Die Chöre beim Refrain können Bolthendahls raue Stimme hier perfekt unterstützen, was den Titeltrack zu einem der absoluten Highlights des Albums macht. Im Vergleich zum Vorgänger kommen die Drums hier auch wieder wesentlich kraftvoller und selbstbewusster aus den Boxen. Die Story der Ritter der Tafelrunde wird mit extrem groovenden Riffs im Midtempo-Kracher „The Round Table“ behandelt, mit dem wohl größten Hymnencharakter unter diesen zwölf Tracks. „Morgane Le Fay“, Arthur’s Halbschwester, ist ein hochkomplexes, tief in sich verstricktes Meisterwerk, dass man anfangs kaum zu durchschauen vermag, bei mehrmaligem Hören aber seine Klasse entfalten kann. Die Geschichte von Merlin und Nimue wird bei „The Spell behandelt. Der Wechsel von düster-ruhigen Passagen mit hart-groovenden Mitgehabschnitten kann begeistern, und zaubert eine unheimliche Stimmung. „Tristans Fate“ erzählt von der unglücklichen Liebe zwischen Tristan und Isolde. Hier wird ein reinrassiger Power-Speed-Knaller geboten, der mit starkem Drum&Bass und Mörder-Leads in die Gehörgänge knallt. Gitarrist Uwe Lulis gibt auch bei „Lancelot“ sein bestes und kann vollends überzeugen, wie auch der Rest der Lancelot-Geschichte. „Mordred’s Song“ handelt von Arthurs habgierigem Neffen, der anscheinend nicht genug Härte und Geschwindigkeit bekommen konnte. Hervorragend zum moshen und mitgröhlen. „The Final War“ zwischen Arthur und Mordred war hart, schnell, rau, komplex und gealtig… wenn er so war, wie dieser Song. Arthur liegt auf dem Sterbebett und singt Guinvere von seiner gefährlichen Liebe zu ihr… „Emerald Eyes“ ist eine überraschende Ballade. Traurig, mitnehmend, bewegend… Man kann sich richtig in die Lage des dahinscheidenden Königs hineinversetzen und fühlt mit. „Avalon“ beschließt die Trilogie mit der Story über Arthur’s letzte Ruhestädte. Extrem tiefe geile Bassline, ein Chorus mit wahnsinnig atmosphärischen Vocals und ein Rhythmus, der vollends begeistern kann – Ein gelungener Abschluss für eine große Trilogie, mit einem wirklich genialem und überraschendem Ende. Im Gegensatz zum Vorgänger sind neben den schon erwähnten Drums auch Chris Boltendahls Stimme viel stärker, klarer und ausdrucksstärker geworden als jemals zuvor. Kompliment auch an das Songwriting, das hier wirklich vorzüglich ausgefallen ist, man kann sich wahrlich in die Personen und Situationen hineinversetzen. Hier geht es richtig heftig zur Sache, auch nach mehrmaligem Hören wird diese Platte nicht langweilig, wobei auch einige wirkliche Hymnen dabei sind. Respekt, das bisher beste Grave Digger-Album!

Wertung: 9 / 10

Geschrieben am 31. März 2013 von Metal1.info

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