Review Insanity Alert – Moshburger

  • Label: This Charming Man
  • Veröffentlicht: 2016
  • Spielart: Thrash Metal

Die Smiths und Thrash Metal – das hat eigentlich überhaupt nichts miteinander zu tun. Dennoch sind die Innsbrucker Thrasher INSANITY ALERT mit ihrem zweiten Album bei der Plattenfirma This Charming Man untergekommen, also einem Label, das wie einer der bekanntesten Songs der einflussreichen britischen Indie-Rocker benannt ist. Der Unterhaltungswert der mit „Moshburger“ betitelten Scheibe beginnt dabei schon beim Blick auf das detailliert und genretypisch gestaltete Artwork, auf dem neben Teen Wolf, dem Weißen Hai und einem Polizisten, der einen Hotdog als Schusswaffe zu missbrauchen versucht, unter anderem auch Alf zu sehen ist, wie er dem John Travolta der 70er Jahre eine Discokugel über den Schädel zieht.

Inhaltlich setzen INSANITY ALERT auf das Rezept, das sich schon auf dem selbstbetitelten Vorgänger bewährt hat. Erneut zockt das Quartett 15 Tracks in unter einer halben Stunde runter, darunter wieder zwei Nummern einer vorangegangenen EP, die für die Full-Length neu eingespielt wurden. Neben der obligatorischen Kiffer-Hymne (diesmal „Wake & Bake“), die – passenderweise – eine kleine Weile braucht, um in die Gänge zu kommen und dadurch einer der wenigen Songs auf „Moshburger“ ist, die die Zweiminutenmarke sprengen, findet sich auf der Platte wieder Crossover-Party-Thrash in Reinform, der stets mit großem Augenzwinkern dargeboten wird.

Dabei verbinden INSANITY ALERT einwandfrei gespielte Mucke mit Lyrics, die vom Humorvollen („Life’s Too Short For Longboards“, „Why Is David Guetta Still Alive?“) bis ins Alberne („Confessions Of A Crabman“) abdriften und sich immer wieder um den Metalhead-Skater-Slacker-Lebensstil drehen (z. B. „Pact With Satan“, „Metal Punx Never Die“). Zwischen Horrorfilm-Intros, Misfits-Reminiszenzen, Cookie-Monster-Backing-Vocals und Gang-Shouts findet sich darüber hinaus mit „Desinfektor“ eine astreine Speed-Metal-Nummer mit durchgetretener Doublebass und ein bisschen nukleare Zerstörung darf auf einer Thrash-Platte natürlich auch nicht fehlen („Mushroom Cloud“).

Angesichts der Ähnlichkeit zum vorangegangenen Debüt-Album ist „Moshburger“ so etwas wie das „Kevin allein in New York“, das „Flucht aus L.A.“ oder das „Stirb Langsam 2“ des Thrash Metals. Demgegenüber bleibt jedoch festzustellen, dass INSANITY ALERT noch weit davon entfernt sind, unter Abnutzungserscheinungen zu leiden und können daher – getreu dem Motto „never change a running system“ – ihrem auf den bisherigen Veröffentlichungen entwickelten Stil getrost treu bleiben. Eine weitere Parallele zum Vorgängeralbum ist nämlich glücklicherweise ebenso, dass „Moshburger“ auch nach etlichen Durchläufen immer noch Spaß macht und nicht, wie es bei anderen Releases leider so oft der Fall ist, schon nach kurzer Zeit im Plattenregal Staub ansetzt.

Wertung: 8 / 10

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