Review Insanity Alert – First Diagnosis (Live Demo)

  • Label: Eigenproduktion
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Thrash Metal

Thrashen! Kiffen! Saufen! Skaten! Fußball gucken! Wer hier eine große Schnittmenge mit den eigenen Lieblingsaktivitäten sieht, zumindest aber eine Vorliebe für Crossover Thrash hat, kann sich schon mal vor Freude die Hände reiben: INSANITY ALERT aus dem österreichischen Innsbruck liefern nämlich genau den richtigen Soundtrack für die gepflegte Freizeitbeschäftigung. Die Tiroler spielen seit Anfang 2011 zusammen und agierten bereits im August desselben Jahres auf einem italienischen Festival, wo sie als direkter Opener für die Crossover-Veteranen Suicidal Tendencies nach eigenen Angaben bei Sänger Mike Muir für eine offene Kinnlade sorgten. Nun brachte das Quartett mit „First Diagnosis“ seine erste Demo raus.

Mit sechs Songs in knapp zwölf Minuten dürfte dabei klar sein, dass INSANITY ALERT keine Gefangenen machen. Inspiriert von Klassikern wie S.O.D., D.R.I. und den bereits genannten Suicidals wie auch neueren Bands, z. B. Toxic Holocaust und Municipal Waste, ballern sich die Jungs durch rastlose, knackige Thrash-Nummern, die sofort ins Ohr gehen. „First Diagnosis“ wurde live eingespielt, wodurch die Songs sehr dynamisch und energetisch herüberkommen. Die Soundqualität leidet darunter keineswegs und ist für eine Live-Demo mehr als nur in Ordnung.
An den instrumentalen Fertigkeiten hört man sofort, dass die Musiker hier nicht in ihrer ersten Band spielen: Das Zusammenspiel ist schön straff und punktgenau, dabei aber auch etwas punkig-abgefuckt – genau, wie es bei dem Stil sein sollte. Zu dem hektischen Drumming und der größtenteils in aberwitzigem Tempo arbeitenden Saitenfraktion bellt das Organ von Sänger Heavy Kevy, das genauso gut eine Vorlage aus einem Lehrbuch für Thrash-Shouter sein könnte – sehr mitreißende Stimme, die sich perfekt in die Musik einpasst. In dieser Kombination krallen sich die Gang-Shout-Refrains im Hirn fest wie eine Katze in die neuen, teuren Fenstervorhänge, drollige Liedtitel wie „Crucified By Zombies“ sind da nur das Tüpfelchen auf dem i.

Wer sich jetzt die Minute Zeit genommen hat, diesen Text zu lesen, kann auch ebenso gut den obigen Link zur Band-Webseite von INSANITY ALERT anklicken und sich „First Diagnosis“ dort kostenlos herunterladen; für die Material Girls unter euch gibt es auf der entsprechenden Big-Cartel-Seite auch die physische Version. Egal, wie ihr euch entscheidet: Wer auf Thrash mit Crossover-Schlagseite steht, sollte hier zugreifen. Wer sich hingegen das geniale Maiden-Quasi-Cover „Run To The Pit“, das irgendwo in der Grauzone zwischen Hommage und Parodie einzuordnen ist, entgehen lässt, ist selbst schuld.

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