Review Iron Savior – The Landing

IRON SAVIOR sind mittlerweile eine feste Größe im deutschen Power Metal, “The Landing” ist auch bereits das siebte Album der Formation um Piet Sielck. So recht aus dem Schatten der Großen wie Blind Guardian, Helloween und Gamma Ray konnten sie aber nie hervortreten. Qualitativ ist die Truppe vielleicht gar nicht so weit hinterher, jedoch verwehren sich IRON SAVIOR beinahe jeglicher Weiterentwicklung und schmieden nach wie vor den melodischen teutonischen Stahl, der Anfang und Mitte der 90er höchst angesagt war.

Aber das muss ja auch noch gar nichts Schlechtes sein, schließlich verändern sich die meisten Bands und wo diese eben verschiedene Abzweigungen nehmen, preschen IRON SAVIOR unbeirrt auf dem Mittelstreifen voran, ohne mehr als nötig nach links oder rechts zu blicken. Abgesehen vielleicht von Piet Sielcks Savage Circus-Ausflug, sowohl musikalisch als auch soundtechnisch lassen sich einige Parallelen feststellen.
Nach dem kurzen Intro „Descending“ legt „The Savior“ zwar etwas schwerfällig los, kann aber trotzdem sofort mitreißen und bewegt sowohl die Nackenmuskulatur als auch die Stimmbänder, sich schon mal warmzumachen. Seine wahre Stärke aber zeigt der Vierer mit den Speed-Nummern wie „Starlight“ oder „Moment In Time“, die machen richtig Spaß und Freude. Vor allem auch bei schnelleren Titeln gelingen tolle Hooks, packende Bridges und hymnische Refrains, die einem Speed Metal-Verehrer einfach unweigerlich Freudentränen in die Augen treiben. Im Mid-Tempo aber macht man auch eine gute Figur, allen voran das mächtige und ebenso pathetische „Hall Of The Heroes“ sticht hier heraus.
Mit dem Pathos übertreiben sie es aber auch gerne, „Heavy Metal Never Dies“ (welches ziemlich an Udo erinnert) zum Beispiel behandelt eben das altbekannte Thema zum wasweißichwievielten male, vorher haben es Andere aber einfach schon besser und eindringlicher umgesetzt. Zustimmen kann man natürlich nur, aber in einer recht platten Form wie hier ist das eher überflüssig und störend. Mit den straighten Rockern „R.U. Ready“ und „No Guts, No Glory“ wird noch ein wenig Abwechslung geboten, die pflichtmäßige (Halb-)Ballade „Before The Pain“ stört nicht.

Ein großes Plus von IRON SAVIOR ist sicher der markante und charismatische Gesang von Piet Sielck, seine rockige Stimme kommt erfreulicherweise auch ohne Ausflüge in höhere Regionen aus und ist einfach perfekt für diese Musik. Den gemein-blechernen Sound muss man zwar mögen, der hat aber durchaus seinen Reiz und stellt die natürlich eh dominanten Gitarren bei ihren Leads und Solis noch weiter in den Vordergrund.
Hier haben wir also nun das klassischste, klischeetriefendste Heavy/Power/Speed Metal-Album, das man sich von einer deutschen Band nur vorstellen kann und das ist gut, aber eben nur gut und damit nicht gut genug, um mit den ganz großen Jungs mitspielen zu können. Die letzten Momente, das Herausragende im Songwriting, die bis zur letzten Pore mitreißende Stimmung – das alles verfehlen IRON SAVIOR oft zwar knapp, dafür aber leider zu häufig. Gut bleibt es aber eben trotzdem, „The Landing“ ist ein mindestens solides Album für alle, die den 90ern noch hinterher trauern und nach frischem Nachschub lechzen. Für eine bestimmte Zielgruppe also unbedingt zu empfehlen.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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