Review Ivar Bjørnson & Einar Selvik – Hardanger (EP)

Wer schon einmal das Glück hatte, durch die norwegische Region Hardanger reisen zu dürfen, wurde mit der Sicht auf den imposanten Hardangerfjord oder die atemberaubende Hochebene Hardangervidda belohnt. Diese Region ist selbst für Einheimische ein größtenteils noch unentdeckter Landstrich, dessen Ausmaße nicht in einem Blick begreifbar sind, sondern die es sich zu erarbeiten gilt. IVAR BJØRNSON & EINAR SELVIK erledigen das auf ihre Art und Weise, nämlich musikalisch. Mit der EP „Hardanger“ legen die beiden Norweger nun den dritten gemeinsamen Output vor.

Mit weniger als zehn Minuten Spielzeit ist „Hardanger“ für Fans mehr Schmerz als Genuss, immerhin wiegt die Enttäuschung über so wenig neues Material mehr als die Freude darüber, vor allem wenn beide Tracks so enorm Lust auf mehr machen. Denn IVAR BJØRNSON & EINAR SELVIK bringen auf der EP das Beste aus ihren jeweiligen Welten mit: So trifft Ivars Vorliebe für druckvolle Ambient-Musik (siehe Bardspec) auf Einars geschätzte Fidel, mehr noch, elektronische Loops bilden den Grundstein für das Zusammenspiel von Akustikgitarre, Fidel sowie Einars und Lindy-Fay Hellas Gesang. Obendrauf ist der erste Track „Heim Til Yggdrasil“ eine Neuinterpretation des Enslaved-Klassikers „Return To Yggdrasil“ („Isa„).

Mit ihrem gemeinsamen Nebenprojekt verbinden IVAR BJØRNSON & EINAR SELVIK die norwegische Kultur mit traditionellen Instrumenten und moderner Musik. Damit ist „Hardanger“ aufgeschlossener als „Kvitravn“ und gehaltvoller, atmosphärischer als „Hugsjá„. Besonders der Titeltrack brilliert mit seinen teils so konträren, aber dennoch fantastisch harmonierenden Klängen, dass BJØRNSON & EINAR SELVIK mit dieser EP die Erwartungshaltung an ein kommendes Album nochmals höher schrauben, als es die aktuellen Alben von Enslaved und Wardruna bereits getan haben.

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