Review Magellan – Impossible Figures

„Impossible Figures“ stellt Magellans erste Veröffentlichung unter den Segeln von InsideOut dar, nachdem sie sich nach Erscheinen von „Hundred Year Flood“ im Jahre 2002 in einem juristisch schwierigen Prozess von MagnaCartaRecords aus künstlerischen Gründen getrennt hatten.

Zunächst einmal scheint von nun an bei Magellan eine etwas regelmäßigere Veröffentlichungspolitik angesagt zu sein: Musste man sonst immer so um 3-5 Jahre auf ein neues Album warten, erscheint „Impossible Figures“ nun schon ein Jahr nach HYF und Trent werkelt, Interviews zufolge, bereits wieder an neuem Material.

Trent Gardners oft geäußertes Bestreben, von seinen progressiv-vertrackten, oft gestückelt wirkenden Songs mehr zu melodisch nachvollziehbarem Material zu tendieren kann man bereits dieser neuen Veröffentlichung ansehen. Zwar wirken Magellan anno 2003 immer noch recht kopflastig und auf den ersten Blick/den ersten Hördurchgang hat sich am Gesamtsound auch nicht so viel verändert, ist jedoch die Eingewöhnungsphase vorbei, können auch in den Sound von Magellan Uneingeweihte durchaus die Songstrukturen nachvollziehen. Die früher ausgiebigen Instrumentalparts wurden etwas heruntergefahren, finden jetzt eher in kurzen Songs wie „Bach 16“ (einer bearbeiteten Klassikadaption auf dem Flügel), „Confessor’s Overture“ oder dem auf der Limited Edition erhältlichen Bonustrack „Hallucination“ gebündelt statt. Neben typischen Magellan Songs wie „Gorilla With A Pitchfork“ und „Killer Of Hope“ (das am ehesten an den Song „Test Of Wills“ erinnert) probieren die Gebrüder Gardner mit ihrem neuen Gastdrummer Jason Gianni aber auch Neues aus:

Songs wie „A World Groove“ erweitern auf der Basis des typischen Magellansounds (inkl. Bombastrefrain, der beste des Albums und auch einer der genialsten von der Band überhaupt) die Bandbreite mit Elektronikexperimenten und groovigen Percussionrhythmen, „Bach 16“ sorgt für Klassisches, „Feel The Cross“ ist schlussendlich ein sehr gelungenes Experiment, welches erst alternative-aggresiv und dann äußerst ruhig und harmonisch die normale Edition des Albums beendet.

Man kann Magellan keinesfalls vorwerfen, sie hätten ein schlechtes Album abgeliefert; vielmehr öffnet man sich immer mehr dem massenkompatiblen Prog und versucht, mehr Hörer zu gewinnen. Hier findet diese Entwicklung eher hintergründig statt, sodass sowohl alte Fans befriedigt und neue angesprochen werden können.
„Impossible Figures“ gibt es auch als Special Edition mit dem Bonus „Hallucination“.

Ebenso gibt es auch eine rar gepresste koreanische Version des Albums, die über die Website der Band gekauft werden kann und die mehrere Bonustracks (unter anderem auch Trents „Oakland Riders“ Football-Fansong) enthält.

Wertung: 8.5 / 10

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