Review Magnum – On A Storytellers Night

  • Label: Polydor
  • Veröffentlicht: 1985
  • Spielart: Hard Rock

Die Geschichte von Magnum beginnt schon lange vor diesem Album, irgendwann in den 70ziger Jahren. Auch die Scheiben aus dieser Zeit sind nicht schlecht. Doch gehen diese mehr in die Richtung 70ziger Hardrock, als wie dem hier gebotenen Bombastischen, episch angelegten Hardrock.Schon auf den beiden Vorgänger („Chase the Dragon“ und „The Eleventh Hour“) von „Storyteller“ waren gute Songs drauf und bombastisch anlegt, aber ein richtiges Knüller-Album war bisher nicht darunter. Vielen Metalfans war die Band ein Begriff, man kannte vor allem die tollen Fantasy-Cover, die meist von Göttermaler Rodney Matthews angefertigt wurden. Auch das Gemälde von diesem Album hier wurde wieder mit einem absolutem Mega-Kunstwerk verschönert. Da die Band schon etliche Scheiben draußen hatte waren im Plattenladen die Stapel mit MAGNUM-Platten immer etwas dicker als andere .Besorgt euch die Vinyl-Version davon und hängt es euch an die Wand, die Picture-Disc war schon vor Jahren bei einem Preis von 50,- , 60,- DM angelangt und wird heute wohl kaum noch bezahlbar sein.

Kommen wir zur Musik, bevor ihr diese Scheibe geniest solltet ihr ein paar Vorkehrungen treffen. Schließt die Tür ab, Telefon ausstellen und Klingel abschalten, damit ihr ungestört diesem Meisterwerk lauschen könnt. Gerade in der Herbst-, Winterzeit entfaltet sich die Magie dieser Platte am besten. Am schönsten wäre eine Atmosphäre oder Umgebung wie auf dem Cover. Schon mit dem Eröffnungssong „How far Jerusalem“ hat euch die Band am Wickel. Wenn nach dem kurzem instrumentalen Einstieg mit dem Keyboard, Sänger Bob Catley mit seiner warmen, vollen Stimme beginnt die ersten Zeilen zu singen „They are the victims of the night, Ride against the Wind, born to loose the fight“ seit ihr verloren und werdet mit in die Welt von Magnum reisen wollen. Bombastisch angelegte Songs wechseln sich mit rockigeren Liedern ab. Nicht immer legen uns die Engländer Fantasy-Texte vor, auch schönen Songs über Liebe und Verlangen („Two Hearts“ oder der Singlehit „Just like an Arrow“) gibt es zu hören.
Keine Angst die Band driftet nicht in die sogenannten „Schwanzrock-Texte“ ab. Das passte einfach nicht. Irgendwie wirkt die Musik von Magnum immer etwas erhabener als andere. Auch hier gibt es Ohrwürmer zu finden, „All England Eyes“ ist so ein Beispiel, ein etwas vergessener Song des Albums. Die absoluten Überflieger auf der CD sind natürlich der Epische Titelsong, hier taucht beim Hören sofort wieder die Szene vom Cover, vor dem geistigem Auge auf. Einfach toll, dieses Lied ist unsterblich. Ebenso das rockigere „Before first Light“ oder das getragene „ Les Morts Dansant“ sollte jeder einmal im Leben gehört haben. Abgeschlossen wird diese wunderschöne Platte von der Ballade „The Last Dance“ bei der wieder erhöhter Gänsehautalarm angesagt ist.

Vielen Leuten ist/oder war, die Musik von Magnum nicht Heavy genug. Aber ich kannte etliche Leute die sich die Platten in einer ruhigen Stunde gern mal zu Gemüte führen, aber vorher den Patronengürtel ablegen, die sonst eher härterem den Vorzug lassen. Die CD dürfte bei Leuten die auf Queen, Blind Guardian oder, von mir aus auch, Rhypsody stehen, offene Türen einrennen.
Die Karriere von Magnum verlief sicher nicht sonderlich spektakulär, aber einige Erfolge konnte die Band damals abgreifen. „On A Storytellers Night“ ist eines der Erfolgreichsten Alben der Englischen Ausnahmenband. Ich könnte mich heute noch in den Arsch beißen das ich es nie geschafft habe sie „On Stage„ zu erleben. Leider ist das Comeback-Album vom letzten Jahr nicht so der Bringer gewesen. Aber einer Band die solch ein unsterbliches Scheibchen hervorgebracht hat kann man nicht böse sein. Für einen Einstieg in die Welt von Magnum´s Musik ist „Storyteller“ hervorragend geeignet. Als weitere Tipps schreibt euch noch „Wings Of Heaven“ von 1988 oder das Live-Album „The Spirit“ von 1991 auf den Einkaufszettel. Die Scheiben gibt es sicher auf CD oder Vinyl auf jeder Börse oder Secondhandladen für kleines Geld. Gebt ihnen eine Chance, es lohnt sich.

(Jörg)

Wertung: 8.5 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert