Review Messa – Feast For Water

  • Label: Aural
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Doom Metal

Wie aus dem nichts tauchten die Italiener MESSA 2016 mit ihrem hervorragenden Debüt-Album „Belfry“ auf dem Doom-Metal-Radar auf und machten sich im Genre sogleich einen Namen. Anmutiger Frauengesang, schwere Riffs und atmosphärische Ambient-Nummern verhalfen der Gruppe mehr als verdient recht rasch zu einem gewissen Bekanntheitsgrad. Einige Live-Auftritte sowie eine Split-EP mit der deutschen Band Breit später stehen MESSA wieder auf der Matte und liefern mit „Feast For Water“ den Nachfolger zu „Belfry“.

Der auffallendste Unterschied zum Erstlingswerk: Der Ambient-Anteil wurde deutlich zurückgefahren, dafür bewegen sich die Italiener verstärkt in die Metal-Richtung. Lediglich das Intro „Naunet“ sowie der Rausschmeißer „Da Tariki Taquirat“ geben der Platte einen instrumental gehaltenen Rahmen, dazwischen finden sich ausschließlich vollwertige Songs. Und diese haben es erneut in sich: Auch ohne sonstige Ambient-Einlagen gelingt es MESSA erneut, die melancholische Atmosphäre, die bereits „Belfry“ geprägt hat, musikalisch zu manifestieren. Stilistisch bietet die Gruppe hierbei gewohnte Kost, an der sich jedoch niemand all zu schnell satt hören dürfte, gibt es in den zumeist über sieben bis acht Minuten langen Nummern Einiges zu entdecken. Das gedrosselte, melancholische Gitarrenspiel und der großartige Gesang spielen ähnlich makellos zusammen wie vor zwei Jahren und bescheren einen hochwertigen Song nach dem anderen.

Hie und da hat der Härtegrad im Vergleich zum Debüt merklich zugenommen, was sich insbesondere am für Doom Metal sehr rasant gespielten Opener „Snakeskin Drape“ oder dem nicht minder aggressiven und gar mit Screams durchsetzten „Tulsi“ erkennen lässt, dennoch büßen MESSA glücklicherweise nichts von der finster-melancholischen Atmosphäre ein, die das Debüt unter anderen Faktoren so großartig gemacht hatte. Wer sich hiervon überzeugen möchte, sollte es mit „She Knows“ und insbesondere „Leah“ versuchen, einem achtminütigen, düsteren Song-Ungetüm, welches Riffing-Ausbrüche und einfühlsame akustische Momente meisterlich alterniert und von Anfang bis Ende unter die Haut geht. Im Allgemeinen, und das stellt einen weiteren Unterschied zu „Belfry“ dar, sind die Songs ein gutes Stück länger, wobei sie ausnahmslos mit ausreichenden und ansprechenden Ideen ausgeschmückt sind und damit nie ins Langweilige oder Belanglose abdriften.

Es zeigt sich erneut, dass MESSA schlicht und ergreifend eine unfassbar talentierte Gruppe sind, die weiß, was sie tut. Wenn „Feast For Water“ einen Anlass zur Beanstandung gibt, dann höchstens dahingehend, dass der große „Wow“ – Effekt, den das Debüt hervorgebracht hatte, nicht mehr in genau derselben Intensität erzielt wird. Der Qualität des Werkes tut das jedoch keinen Abbruch, das einen mehr als nur würdigen Nachfolger darstellt und mit „Leah“ oder dem ebenfalls unfassbar einnehmenden „The Seer“ gar einige der bisher stärksten Songs der Gruppe bietet. Hut ab und wir freuen uns bereits jetzt auf das dritte Album!

Wertung: 8.5 / 10

Publiziert am von Pascal Weber

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