Review Messiah’s Kiss – Prayer For The Dying

  • Label: SPV
  • Veröffentlicht: 2002
  • Spielart: Heavy Metal

Liebe Kinder, es gibt sie auch heute noch: Die Musiker, die nach wie vor in den guten, alten 80ern leben, vor allem musikalisch. Im Falle von Messiah’s Kiss ist das jedoch gar nicht weiter schlimm, denn die Jungs geben auf ihrem Debut ordentlich Gas!! Man merkt, dass diese Band viel zu lange, auf ihre große Chance hat warten müssen… hier hat sich einiges an Energie angestaut, die sich in einem Heavy Metal Feuerwerk der Extraklasse niederschlägt!
Und dabei loten Messiah’s Kiss die recht eng gesteckten Genregrenzen sehr gekonnt aus. Ob simpel gestrickte Riffattacken wie „Reign of Fire“, Midtempostampfer („Night comes down“), oder abwechslungsreiche Nackenbrecher („Dream Evil“), die Songs übertragen den Spirit der 80er in ein modernes Soundgewand und erinnern dabei nicht selten an ruhmreichere Judas Priest Tage, ohne diese jedoch zu kopieren. Das dabei zwangsläufige auch die Klischees mal „Hallo“ sagen, dürfte nicht weiter überraschen, stört aber auch nicht weiter, Stücke wie „Blood, Sweat & Tears“ – der Name sagt wohl alles -, oder „Thunderball“ gehen einfach zu gut ab! Und trotz besagter Klischees wirken Messiah’s Kiss wesentlich glaubwürdiger in ihrer Attitüde als zum Beispiel neuere Manowar Ergüsse. Zum einen, weil die Atmosphäre der Songs wesentlich authentischer wirkt, zum anderen weil die Dinslakener mit ihrem amerikanischen Frontmann, diese Chlichés gerade noch so unter Kontrolle haben.

Viel zur Abwechlung trägt außerdem der Kontrast zwischen fantastischen (Live?) Hymnen wie „Night comes down“, „Light in the Black“ oder „Thunderball“ und ziemlich brachialen Krachern wie z.B. dem Titeltrack oder „Mortal Sin“, bei denen ganz gezielt auf Ohrwurmmelodien verzichtet wird und man stattdessen auf Härte und anschließende Nackenschmerzen setzt!
Beim abschließenden „Blood of the Kings“ werden dann noch mal alle Stärken des Albums ausgespielt und „Prayer for the Dying“ findet einen würdigen Abschluss!!
Freunde truesten Metals werden ihre helle Freude an der Scheibe haben und andere offene Banger dürfen auch mal wagen reinzuhören.

(Alexander)

Wertung: 8 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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