Review Nexus Omega – Password::Infinity

Wir schreiben das Jahr 2018. NEXUS OMEGA, ein 2016 aus der Band Ayon entstandenes Projekt, veröffentlicht sein Debütalbum „Password::Infinity“. Mit modernem Melodic Death Metal wird der Hörer auf eine Zeitreise in die Zukunft mitgenommen. Auf den acht futuristisch anmutenden Songs treffen klassische Melodic-Death-Metal-Riffs auf synthetische Sounds. Dahinter ist ein klares Konzept zu erkennen, welches die fünf Mannen aus Thüringen verfolgen: Vom Bandnamen über das Artwork bis hin zum Sound wird eine computerisierte Welt geschaffen, in welche es gilt einzutauchen. Ob diese Zahnräder letztendlich alle ineinander greifen und ein stimmiges Werk erschaffen, zeigt sich auf den knapp 40 Minuten Spielzeit.

Das Album startet mit dem Titeltrack und nach einem kurzen Synthie-Intro mit Computerstimme setzt das erste Riff ein. Der hier eingeschlagene melodische und eingängige Weg soll sich wie ein roter Faden durch die gesamte Spielzeit ziehen. Das Intro, das im Laufe des Openers mal im Hintergrund, mal dominanter, wieder aufgegriffen wird, unterstreicht dabei das futuristische Konzept. Anders verhält es sich beim darauffolgenden „We Are One“: Nach klassischem Melo-Death-Intro dominieren die synthetischen Sounds die Strophe, bevor im Refrain die Gitarren wieder mehr zum Tragen kommen. An einem Vergleich mit frühen Sonic Syndicate kommen NEXUS OMEGA damit zwar nicht vorbei, jedoch geht der Sound ähnlich schnell ins Ohr und einzelne Melodien nisten sich dort genauso geschwind ein. Ebenfalls scheinen musikalisch wie auch konzeptionell die Mannheimer Cypecore einen nicht zu missachtenden Einfluss auf die Modern-Metaller zu haben. Trotz der ähnlichen Ausrichtung wirkt „Password::Infinity“ dabei aber keineswegs bei ihren deutschen Kollegen abgekupfert.

Ein Problem kann man „Password::Infinity“ aber leider nicht absprechen: Trotz aller Eingängigkeit wirken gerade einige Synthie-Melodien austauschbar und teilweise überladen. So würde es nicht auffallen, wenn man das Intro des Titeltracks mit dem des dritten Songs „Ex Machina“ auswechseln würde. Stellenweise wäre ein dezenteres Einsetzen der futuristischen Sounds mit mehr Wirkung verbunden. Beispielsweise schafft es „Bleeding Through“, auf dem die Gitarren deutlich mehr zur Geltung kommen, das Konzept zwar fortzuführen, dabei aber weniger aufdringlich zu wirken. Hervorzuheben sind hier auch Volker Neubecks Screams, welche sich gut in das Gesamtbild von NEXUS OMEGA einfügen.

Das in sich stimmige Konzept wird mit dem besten Song des Albums, „The Grand Failure“, und dem rein instrumentalen „Nexus Omega“ abgerundet. Die futuristische Stimmung wird hierbei nochmals intensiver aufgegriffen und die atmosphärischen Sounds zielgenau eingesetzt, bevor der Hörer wieder in die Gegenwart entlassen wird. Insgesamt liefern die Thüringer ein kurzweiliges und eingängiges Album ab, welches zeitweise leider etwas von den Synths erschlagen wirkt. Dennoch schaffen es NEXUS OMEGA dies durch einige tolle Riffs und Soli auszugleichen und reißen dadurch kurz vor dem Abdriften in den Kitsch nochmals das Ruder herum. Man kann auf jeden Fall gespannt sein, was man in Zukunft von der jungen Band noch zu hören kriegt. Vielleicht dann mit dem Motto: Etwas weniger ist manchmal mehr.

Wertung: 6.5 / 10

Publiziert am von Silas Dietrich

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