Review Noctum – The Fiddler

Der Retrotrend ist gerade voll im Gange. Während Graveyard mit „Hisingen Blues“ eine verdammt heiße Scheibe durch die Zeitmaschine geschickt haben, stehen schon die nächsten Anhänger des klassischen Doom Rock bereit, um ihre Version des wahrscheinlich nie aus der Mode kommenden knarzigen Staub-Sounds zum Besten zu geben. NOCTUM kommen aus Schweden und hauen uns mit „The Fiddler“ eine dermaßen stimmige kleine EP um die Ohren, die nach dem Debut „The Seance“ lediglich auf MLP erscheint und auch nur in begrenzter Stückzahl zu bekommen sein wird.

Der Titeltrack allein rechtfertigt schon den Kauf dieses kleinen Kunstwerks. Kuhglocken, schwungvoller Bass, groovende Gitarrenriffs und eine stimmige Gesangsleistung nach der anderen, das ist der Stoff aus dem NOCTUM ihre supereingängigen Songs machen. Wenn dann bei knapp zwei Minuten David Indelöf zusammen mit der Gitarre die gleiche Tonabfolge besingt, fühlt man sich vollends in den Sound der 70er zurückgeworfen – genau so muss Doom Rock klingen, so und nicht anders. „The Serpent Bride“ bleibt dann etwas hinter „The Fiddler“ zurück, hier wird weniger gesungen, dafür surren Gitarre, Bass und Schlagzeug im Mittelteil atmosphärisch und souverän vor sich hin, machen große Worte überflüssig und erzeugen ein absolut groovendes Stück Musik. Mit „Lazy Lady“ folgt dann ein unheimlich dichtes Pentagram-Cover – verdammt gut und hörenswert!

Drei Songs, die ich problemlos auf Repeat den ganzen Tag über hören kann, die bisher nicht langweilig werden und so zeitlos klingen, als wären sie in den 70ern entstanden, ich muss sagen dass ich einfach begeistert bin. Hört rein und wenn es euch zusagt, dann greift zu, solange „The Fiddler“ noch erhältlich ist, vorausgesetzt ihr besitzt einen Plattenspieler – meines Wissens erscheint die EP nicht auf CD. Es würde mich nicht wundern, wenn nach den Glanztaten von Graveyard nun auch NOCTUM an der Reihe sind, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie hätten es verdient.

Eine Bewertung für diese kurze EP spare ich mir, muss allerdings dazu sagen: wenn der nächste Langspieler auf voller Länge qualitativ mit „The Fiddler“ mithalten kann, dann zögere ich nicht, an der Höchstwertung anzusetzen.

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