Review Non Opus Dei – Eternal Circle

  • Label: Witching Hour
  • Veröffentlicht: 2010
  • Spielart: Black Metal

Man kann natürlich von Zufall sprechen, viel eher muss man wohl Absicht und Kalkül unterstellen, betrachtet man sich das neueste Werk von NON OPUS DEI: Denn dass eine Band zufällig genau wie Behemoth klingt, erscheint mir nicht sonderlich wahrscheinlich.

Über die polnische Death-Metal-Szene, in der jede zweite Band wie ihr jeweiliger Vorgänger zu klingen versucht, wurde ja bereits oft genug diskutiert, meinerseits zuletzt im Review zu dem neuen Werk der Labelkollegen Magnus. Sicherlich, vielleicht gibt es sie… die Polish Death Metal-Maniacs, welche bei jedem derartigen Release ein feuchtes Höschen bekommen. Ich gehöre, bei aller Liebe zu den authentischen Vertretern dieses Genres, wie Vader oder eben Behemoth, definitiv nicht zu diesem Klientel. Statt dessen frage ich mich bei jedem dieser Releases, warum genau ich meine Zeit dafür aufwenden soll, wenn ich das gleiche in gut bereits auf diversen Platten im Schrank stehen habe und nur in diesen zu greifen bräuchte, um zu hören, wie Bands wie NON OPUS DEI gern klingen würden…
Das Problem von NON OPUS DEI beispielsweise ist nämlich, dass man genau weiß, wo die Herren hin wollen… jedoch fehlt ihnen dafür leider jegliche Begabung. Sicherlich, schnell können sie spielen, aber schnell ist halt auch nicht alles… und spätestens, wenn mir das zehnte Riff im Behemoth-Stil um die Ohren gehauen wird, mit dem sich Nergal nichteinmal den Hintern abgeputzt hätte, frage ich mich doch, ob es das wirklich braucht. Doch nicht nur kompositorisch kann auf „Eternal Circle“ wenig begeistern… auch hinsichtlich des Sounds wurde hier mehrfach grob danebengegriffen: Klingen die Gitarren noch „nur“ gesichtslos und steril, wird das Schlagzeug, bei dem vor lauter Getrigger nicht mehr erkennbar ist, ob es überhaupt eingespielt oder programmiert ist, mit fortlaufender Spielzeit immer mehr zur Qual.

Auch wenn „Eternal Circle“ so gesehen handwerklich nicht schlecht gemacht ist, reißt mir jetzt doch irgendwann einmal der Geduldsfaden. Behemoth in allen Ehren, aber kein Mensch braucht die 100. Beinahe-Coverband, zumal, wenn diese auf Atmosphäre und Stil komplett verzichtet und hofft, ihre mangelnden kompositorischen Talente hinter stupidem Geballer verstecken zu können. Könnt ihr nicht! Also versucht es doch garnicht erst! Lasst es einfach bleiben, und macht irgendwas, was ihr könnt… Vorgärten anlegen, Gemüse verkaufen oder Beton anrühren. Bitte.

Wertung: 3.5 / 10

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