Review Opeth – Orchid

OPETH – ein Name der vielen Musikern eine Gänsehaut verpasst. Doch woher stammt der Mythos und wie fing der Siegeszug OPETH‘ in die Herzen vieler Menschen an? Mit „Orchid“ schlugen die Schweden ihr ganz eigenes Kapitel auf in dem es um Hoffnung, Schmerz, Liebe und wirklich jeder Emotion geht die wir kennen. Die Band um Mikael Akerfeldt (u.a. Bloodbath) bezeichnet ihre Musik als extremen, progressiven Metal. Als Vergleich dient hier vielleicht eine Art Melodic Death Metal, allerdings nicht in der Form wie ihn In Flames und Konsorten fabrizieren – nämlich mit nicht einmal einem Bruchteil so viel Liebe wie sie OPETH für ihre Musik aufbringen. Doch nun tauchen wir in die Welt der Sehnsucht ein, in die Welt von „Orchid“.

Die typischen Trademarks von OPETH sind schon klar bei der „Orchid“ herauszuhören: die Gänsehautatmosphäre mit jedem Ton, aggressive Death Metal Passagen die dennoch melodiös klingen, überlange Songs die aber eben durch die ruhigen Einschübe einfach nicht so kompliziert klingen. Eine schöne Melodie jagt sozusagen die nächste. Wer hier nicht in Ekstase gerät ist entweder taub oder hat einfach keine Ahnung von guter Musik. Da die Musik von Dan Swanö sozusagen technisiert wurde, muss man über die Produktion also nur schreiben, dass sie aalglatt ist und es nichts zu meckern gibt. Und das auf einem Debutalbum. Aber OPETH hatten schon immer gute Kontakte zu anderen Bands, zum Beispiel Katatonia oder eben Dan Swanö.
Auf „Orchid“ gibt es jedoch schon Unterschiede zu den anderen Alben, wie es eigentlich immer bei OPETH Gang und Gäbe ist. Was wäre auch die beste Band der Welt, wenn sie uns nicht immer aufs Neue überraschen würde? Nun aber wirklich zu den Unterschieden. Mikael singt noch nicht soviel wie auf späteren Alben, da er wohl noch keinen all zu gefestigten cleanen Gesang hat. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die „Orchid“ noch ziemlich Black Metal lastig ist. Zudem spielen außerdem noch John De Farfalla am Bass und Anders Nordin am Schlagzeug mit, die ab der „My Arms, Your Hearse“ ja nicht zu hören sind. Gerade durch Anders Nordin’s Fähigkeiten am Piano fällt dieses Album doch ziemlich aus der Reihe, denn mit „Silhouette“ und „Requiem“ gibt es zwei Instrumentals, die ausschließlich durch die Tastenkunst von Anders Nordin entstanden. Also gibt es auf „Orchid“ nicht nur abwechslungsreiche Songs sondern auch verschiedene Arten der Instrumentalisierung.

Ich weiß nicht wie es anderen mit diesem Album ergeht, doch ich brauchte erst ein paar Durchläufe bevor ich die Genialität wirklich erfassen konnte und nun denke ich, dass dieses Album ein Meilenstein im Metal-Bereich ist. Anspieltipps kann man hier einfach nicht geben, da das ganze Album perfekt ist und man es in der vorgegebenen Reihenfolge hören sollte – dann entfaltet es sich wie eine Orchidee.
Wer Musik liebt und auch mal Gefühle rauslassen kann, der sollte sich „Orchid“ ganz fix zulegen. Dieses Album war der Beginn eines Siegeszuges, der noch heute nicht beendet zu sein scheint. Immer wieder neue Ideen fliegen durch die kreativen Köpfe OPETH’s und all zu bald wird das, ein Glück, auch kein Ende nehmen.
Nehmt mich beim Wort und greift einfach blind zu. Hört gar nicht erst rein, denn OPETH brauchen Zeit falls ihr sie vorher noch nicht gehört habt. Im Nachhinein werdet ihr es mir danken, so wie ich OPETH meinen Dank aussprechen muss für nun mehr 15 Jahre Genialität und großartiger Musik.

Wertung: 10 / 10

Geschrieben am 5. April 2013 von Metal1.info

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