Review Opeth – The Roundhouse Tapes (DVD)

Das „Roundhouse“ in London war schon öfters Schauplatz bedeutender Konzerte. Hier gaben sich schon Pink Floyd, Jimi Hendrix, Led Zeppelin und zighundert andere großartige Künstler die Klinke in die Hand. Nicht zu vergessen das Konzert von den Ramones am 4. Juli 1976, das bis heute als Ursprung einer kompletten Bewegung gilt.
Eine äußerst geschichtsträchtige Location haben sich OPETH also für ihre zweite DVD „The Roundhouse Tapes“ ausgesucht.

Nachdem die Band bei der „Lamentations“-DVD den Schwerpunkt auf das „Damnation“ Album setzte, bekommt man hier aus jeder OPETH-Epoche etwas geboten. Vor allem der Song „Under The Weeping Moon“ hätte der ein oder andere nicht auf einem OPETH Release im Jahre 2008 erwartet.Die Setlist ist – wenig verwunderlich – exakt die gleiche, wie bei der „The Roundhouse Tapes“ Doppel-CD, welche bereits letztes Jahr erschien. Ob es irgendwelche Probleme beim Auswerten des Bildmaterials gab oder es einfach nur eine ausgeklügelte Marketingstrategie ist, die DVD soviel später zu releasen, sei einmal dahingestellt und dürfte die meisten OPETH-Fans sowieso nicht interessieren.
Einziger – erfreulicher – Unterschied zur CD: Ansagen und Kommentare von Akerfeldt, die auf der CD herausgeschnitten wurden, kann man nun in voller Länge genießen und rücken einen etwas näher zum Geschehen auf der Bühne.

Wer die Alben und die Auftritte von OPETH kennt, weiß, dass man nicht viele Worte über den Sound verlieren muss. Jedes einzelne Instrument ist nahezu perfekt gestimmt und weder Åkesson noch Axenrot hatten während des Konzerts irgendwelche Aussetzer. Das Ganze wurde zudem noch in schönem 4.0 Sound verpackt und macht somit das Konzert akustisch zu einem absoluten Hochgenuss. Warum aber eine Band wie Opeth, wie viele Kollegen in dieser Sparte, auf einen 5.1 Sound verzichtet und auf einen weniger verbreiteten Standart setzt, bleibt mir jedoch ein Rätsel. Die Masse der Fans mit 2.1 oder 5.1 System sollte die Masse deren mit DTS oder 4.0 bei weitem übersteigen.
Optisch darf man ja bekanntlich bei der Bühnenperformance von Akerfeldt und seinen Mannen nicht allzu viel erwarten, aber trotzdem – oder gerade deswegen – stören die vielen schnellen Bildschnitte während Gitarren oder Schlagzeugsoli, wo man den Solist eigentlich in voller Größe im Bild haben sollte. Anhand dieses Kritikpunkts erkennt man allerdings schon, dass es sich hier nun mal um Opeth und um Erbsenzählerei handelt. Erwähnung sollte auch die sich im Hintergrund aufgebaute Leinwand finden. Die dort projizierten Bilder und Animationen fügen sich angenehm ins gesamte Konzept und runden dieses ab.
In Sachen Bonusmaterial gibt man sich, wie schon auf der ersten DVD, etwas sparsam. Grund hierfür könnte sein, dass man versuchte, das ganze Spektakel auf eine DVD zu begrenzen. Neben einem mäßigen Bandinterview, einem Soundcheck und einer Fotogalerie befindet sich ein äußerst ansprechendes Fan-Interview als Bonus auf der DVD, welches durchaus interessante Antworten auf noch interessante Fragen liefert.

Nach knapp zwei Stunden neigt sich die DVD auch schon wieder ihrem Ende zu. In meinen Augen ist sie, trotz der identischen Setlist und dem relativ mauen Bonusmaterial, eine Anschaffung absolut wert und eigentlich Pflicht für jeden OPETH-Fan. OPETH stehen nun mal für absolute Weltklasse, die sie auch auf dieser DVD erneut beweisen.Allerdings wird es in Zeiten, wo jede Demoband ihr vierteiliges DVD-Set auf den Markt schmeißt, Zeit für eine richtige Doppel- oder Dreifach-DVD in 5.1. Gewand.

Keine Wertung

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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