Review Outre – Hollow Earth

  • Label: Debemur Morti
  • Veröffentlicht: 2018
  • Spielart: Black Metal

Die Wege der Euphorie sind bisweilen schwer nachvollziehbar: Während die polnischen Black-Metaller Mgła mit ihrem Album „With Hearts Toward None“ 2012 von einer fast beispiellosen Hype-Welle nach oben gespült wurden, fand das Debüt ihrer Landsmänner OUTRE international kaum Beachtung. Im gleichen Jahr, im gleichen Genre, ja, sogar aus der gleichen Stadt.

Für den neuen Anlauf unter dem Titel „Hollow Earth“ haben sich OUTRE gleich mehrfach umsortiert. Zum einen verstärkt nun ein zweiter Gitarrist neben Bandleader Damian Igielski die Band. Zum anderen konnten die Polen mit Mateusz Zborowski 2017 endlich wieder einen festen Sänger verpflichten, nachdem für das Debüt Session-Sänger Stawrogin – seines Zeichens Gitarrist bei Furia – eingesprungen war.

Wenngleich sich der neue Mann am Mikrophon in Tonlage und Gesangsstil kaum von seinem Vorgänger unterscheidet, sind die Auswirkungen des Wechsels doch direkt zu hören: Die Vielfalt, die Stawrogin mit Klargesang, Growls und anderen Stimmvariationen in seine Darbietung der Texte gelegt hatte, ist auf „Hollow Earth“ leider einer technisch astreinen, stilistisch jedoch auf Dauer etwas eintönigeren Gesangsperformance gewichen. In der Folge wirkt „Hollow Earth“ düsterer und „truer“. Fans von Mgła dürfte das gefallen, zumal mit Zborowski der Trend zur „mystischen Gesichtsverhüllung“ nun auch bei OUTRE Einzug gehalten hat.

Das passt in gewisser Weise zur Musik. Die ist diesmal nämlich ebenfalls weniger finessenreich und deutlich geradliniger. Das heißt nicht, dass das insgesamt dabei bemerkenswert stimmig arrangierte Album keine herausragenden Momente hätte – in „Let The Earth Be Silent“ etwa, wenn dann doch noch etwas Klargesang zum Einsatz kommt. Gerade wer bei dem Debüt das subtil Ungewöhnliche an OUTRE zu schätzen gelernt hatte, könnte davon dennoch enttäuscht sein.

Hinter den vom großartigen Debüt einerseits und dem stimmungsvollen Artwork andererseits geweckten Erwartungen bleibt „Hollow Earth“ damit leider zurück: Zwar ist das Werk technisch sauber und stilistisch konsequent ausgeführt – kompositorisch jedoch, man kann es kaum anders sagen, leider etwas witzlos.

Wertung: 7 / 10

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