Review Parkway Drive – Killing With A Smile

Im australischen Byron Bay fanden sich 2003 5 Australier zusammen, um die Band Parkway Drive zu gründen. Nach der ersten Split EP 2004, welche sie mit I Killed The Prom Queen aufnahmen, folgte 2005 ihr Debut-Album „Killing With A Smile“ und was das Quintett hier an technischer Finesse und Abwechslungsreichtum bietet, kann sich sehen lassen.

Natürlich, und das muss zuallererst gesagt werden, erfinden auch Parkway Drive das Metalcore-Rad nicht neu, sondern setzen auf die bewährte Mischung aus melodischen, an Göteborg-Death erinnernden Riffs, zahlreichen Breaks und gewaltigen Breakdowns, verzichten dabei jedoch auf cleane Vocals, was vor allem dem unglaublich abwechslungsreichen Shouting von Frontmann Winston McCall und dem variablen Songwriting der Band zu verdanken ist – Refrains sind so gut wie keine vorhanden. Gleichzeitig schafft es McCall, seinen Vocals eine Betonung zu geben, die sich vom monoton(er)en Geschrei seiner zahlreichen Genre-Kollegen abhebt.

Gleich der temporeiche Opener „Gimme A D“ beweist eindrucksvoll, wie sich Parkway Drive in der Praxis anhören und macht mächtig Laune. Darauf folgt mit „Anasasis (Xenophontis)“ ein (etwas) langsamerer Track, der durch seine schweren Riffs zu Beginn zum Headbangen anregt und durch den Tapping-Part am Ende zu einem Ohrenschmaus wird.
Als absolutes Highlight der Scheibe und auch bei Live-Shows der Band ist „Romance Is Dead“ zu nennen, was vor allem dem sehr eingängigen Breakdown in der Mitte und der Mitgröl-Zeile „Don’t cry me a fucking river, bitch“ zu verdanken ist.
Auf der Platte sind außerdem auch einige Nackenbrecher wie „Guns for show, knives for a Pro“ oder „Picture,Perfect,Pathetic“ vertreten, in denen Parkway Drive die fette Abrissbirne auspacken und alles in Grund und Boden knüppeln – die melodischen Riffs treten hier ein wenig in den Hintergrund, was den Songs aber keinen Abbruch tut.
Im Gegensatz dazu steht „It’s hard to speak without a tongue“, welches mit einer ruhigen Gitarrenmelodie beginnt, im Midtempo seine Fortsetzung findet und dann nach einer knappen Minute in gewohnte Highspeed-Gefilde übergeht – ein absolutes Highlight.

Ein wenig gibt es dennoch zu kritisieren: Auf dem Album befinden sich für meinen Geschmack zu wenig Soli, die ruhigen Parts hätten ein wenig ausgebaut werden können und die von blutrünstigen Metaphern strotzenden Lyrics („End it all with the touch of a switch and I can see our lives burn before my eyes“/“String me another line as your knife severs my spine.“/“Until your lungs hold nothing/There’ll be no forgiveness“) wirken manchmal etwas aufgesetzt.

Alles in Allem ist „Killing With A Smile“ für alle Metalcore-Fans dennoch ein absoluter Pflichtkauf und erhält von mir trotz der genannten Schwächen neun Punkte, vor allem da diese wirklich trivial sind und wahrscheinlich keinen echten Fan der Musik stören werden.

Wertung: 9 / 10

Publiziert am von Pascal Stieler

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