Das Cover von "Svbversvm" von Ram

Review Ram – Svbversvm

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2015
  • Spielart: Heavy Metal

Die schwedischen Metaller RAM sind zwar schon seit 1999 aktiv, feiern ihren zehnten Geburtstag aber trotzdem erst 2015. Das liegt daran, dass vor zehn Jahren ihr Debüt „Forced Entry“ erschien und die Burschen aus Göteborg sind offenbar so bescheiden, dass für sie ihre erwähnenswerte Bandgeschichte erst mit dem ersten Release beginnt. Gefeiert wird die erste Metal-Dekade der Herren mit einem neuen Album, welches den Titel „Svbversvm“ trägt.

Zwei Dinge werden beim Hören von „Svbversvm“ augenblicklich deutlich: Dass sich die Schweden zwischen „Death“ und ihrem nächsten Album über drei Jahre Zeit gelassen haben, war im Hinblick auf ihren Kreativprozess die denkbar beste Entscheidung und RAM scheinen angesichts ihres zehnjährigen Jubiläums in bester Feierlaune zu sein. Egal, was das Gespann in der Zeit seit Veröffentlichung ihrer letzten Platte getrieben hat, es war genau richtig – so frisch, spielfreudig und ungezwungen wie auf „Svbversvm“ klang der schwedische Metal-Fünfer noch nie.

Während Aufmachung und Texte der Platte noch immer mit dem Okkulten liebäugeln, wie es schon auf den vorangegangenen Alben der Fall war, feiert die Truppe musikalisch diesmal den puren Heavy Metal und legt mehr Rock ’n‘ Roll-Attitüde als je zu vor an den Tag. Allenfalls das eröffnende „Return Of The Iron Tyrant“ oder das Beinahe-Instrumental „Temples Of The Void“ bzw. der abschließende Titeltrack entführen den Hörer noch in Grabesregionen, wie man sie auch von Kollegen wie Portrait oder In Solitude kennt.

Dazwischen rockt die Truppe mit treibenden Nummern wie „Eyes Of The Night“, dem herrlich stampfenden „The Usurper“, einem hymnischen Song wie „Forbidden Zone“ und vor allem dem an die Glanzzeiten von Judas Priest erinnernden „The Omega Device (MI III)“ nebst des Gänsehaut-Intros „Terminus“ und sorgt für einen Höhepunkt nach dem anderen. Während Riffs und Leadgitarren bei RAM schon immer in Ordnung gingen, ist vor allem bei Frontmann Oscar Carlquist eine Entwicklung festzustellen, denn der Mann hat das Gekreische – wenngleich er es durchaus beherrscht – auf „Svbversvm“ weitgehend aufgegeben und singt besser als jemals zuvor in seiner Geschichte mit dieser Band.

Sucht man den Vergleich zu anderen Bands, so kommen einem unweigerlich Judas Priest in den Sinn, denn die kernigen Riffs auf dieser Platte sind zweifelsohne von den legendären Briten inspiriert, allerdings kokettiert beispielsweise das bereits erwähnte „The Omega Device (MI III)“ deutlich hörbar mit „The Headless Children“ von W.A.S.P.. Aufgrund der Anordnung der Songs verliert die Platte nach hinten etwas an Zugkraft, da die Schweden jedoch vorher bereits sämtliche Zweifel an der Qualität ihres Schaffens zerstreuen konnten, ist das vollkommen OK. Das Sahnehäubchen wird „Svbversvm“ von der überragenden Produktion aufgesetzt, denn RAM brillieren hier mit sägendem, organischem Gitarrensound und einem Klangbild, das den Mittelweg zwischen fettem Druck und analoger Wärme nahezu perfekt beschreitet. Kurz: „Svbversvm“ ist das bisher beste Album aus dem Hause RAM.

Nachdem des lange Zeit still war um die schwedischen Underground-Helden, kehren RAM in diesem Herbst mit einem gewaltigen Paukenschlag zurück. „Svbversvm“ ist die bisher reifste Platte der Schweden und eine klare Einladung an alle Fans, das zehnjährige Jubiläum gemeinsam zu begehen. Nicht nur langjährige Fans der Truppe, sondern auch Neuankömmlinge können mit einem so durchdachten Album wie „Svbversvm“ kaum etwas falsch machen und sollten sich diese Party auf keinen Fall entgehen lassen.

Wertung: 8.5 / 10

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