Review Ram – Death

  • Label: Metal Blade
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Heavy Metal

Volle Kanne, Hoschi! RAM laden erneut ein auf eine verrückte Reise durch die Zeit, Endstation nach wie vor die achtziger Jahre. Die Resonanz auf Gruppen wie Portrait, In Solitude und Vanderbuyst zeigt es: Heavy Metal der alten Schule ist wieder schwer angesagt, und so liegen auch RAM mit ihrem mittlerweile dritten, prägnant betitelten Full-Length-Album „Death“ am Puls der Zeit. Doch schon nach dem ersten Durchlauf stellt man fest, dass RAM es mit der hier abgelieferten Qualität keineswegs nötig hätten, auf der derzeitigen Trendwelle der „New Wave Of Traditional Heavy Metal“ zu schwimmen, um das Ufer des Erfolges zu erreichen.

Mit dem Intro/Opener-Duo „Death … Comes From The Mouth Beyond“ hauen uns die Schweden sogleich ihre komplexeste Komposition der ganzen Platte als Albumeinstieg um die Ohren, wissen aber spätestens nach Verstummen der zugegebenermaßen etwas eigentümlichen Prog-Synthesizern bereits mit den ersten energischen Riffs zu überzeugen. Die Produktion ist sehr authentisch ausgefallen, das heißt bei diesem Band-Sound: Die Songs sind nicht zahm und glattpoliert, es scheppert ein bisschen, die Gitarren sind schön knackig und mittenlastig, und mit Sänger Carlquist steht dazu ein Mann am Mikro, der noch hoch singen kann, ohne dass ihm die Eier unten aus dem Hosenbein kullern.
Erwähnenswert auch, wie gekonnt sich die beiden Gitarristen Granroth und Johansson durch die Langrille sägen und wie tight sie dabei von der Rhythmusabteilung um den alteingesessenen Drummer Pettersson und den neu hinzugestoßenen Bassisten Peterson ergänzt werden. Eins ist klar, in der Form kann die Jungs derzeit niemand stoppen. Und so liefert das Quintett eine gute Dreiviertelstunde großes Old-School-Kino ab, schlägt dabei mehr oder weniger dezent die Marschrichtung der frühen Iron Maiden („Defiant“) oder von Judas Priest um 1980 („I Am The End“) ein und erinnert nach wie an Mercyful Fate, jedoch klingen die Tracks eigenständiger als noch auf den beiden Alben zuvor. Während die erste Albumhälfte überwiegend flotte oder zumindest im Midtempo stampfende Songs bietet, kann man in der zweiten Halbzeit zu den gemächlicheren, epischen Nummern „Frozen“ und „Hypnos“ mitwippen, ehe das Solo-Instrumental „1 7 7 1“ den Longplayer beschließt.

RAMs neues Album ist ein weiteres schönes Beispiel dafür, dass man aus scheinbar alten, eingestaubten Ideen noch aufregende, neue Musik erschaffen kann. Die Songs auf „Death“ fußen lediglich auf einem soliden Achtziger-Fundament, verfügen jedoch über einen unverbrauchten Drive, mit dem sie in der Szene für einen frischen Wind sorgen.
Anhören! Gut finden!

Wertung: 8 / 10

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