Review Redemption – Frozen In A Moment – Live In Atlanta (DVD/CD)

Mit dem Release ihres letzten Albums „The Origins Of Ruin“ (2007) und der sich daran anschließenden Tour mit Dream Theater haben sich die amerikanischen Powerprogger REDEMPTION eine deutlich größere Bekanntheit erspielt. Dazu beigetragen hat sicher auch die Verpflichtung von Fates Warning-Urgestein Ray Alder als Sänger, der seit dem zweiten Album „The Fullness Of Time“ (2005) dabei ist.

Nach drei Studiowerken legt der Sechser jetzt das Live-Doppelpack „Frozen In A Moment“, bestehend aus DVD und dazugehöriger CD, vor. Aufgenommen wurde das Konzert auf dem ProgPower-Festival im Oktober 2007 in den USA. An diesem Abend spielten REDEMPTION eine gute Auswahl aus ihrem bisherigen Songkatalog, wobei vom selbstbetitelten Debüt mit „Nocturnal“ nur ein Lied vertreten ist. Vom Zweitling gibt es den unverzichtbaren Longtrack „Sapphire“ sowie „Release“ und „Threads“, das nicht nur die Studio-CD, sondern auch dieses Konzert äußerst rasant und temporeich eröffnet. Alle anderen Songs stammen vom aktuellen Album, wobei insbesondere der Zehnminüter „Memory“ mit interessanter und abwechslungsreicher Instrumentalarbeit hervorsticht und auch einiges an Atmosphäre zaubert.

Bild und Ton der DVD sind einwandfrei. Die Kameraeinstellungen sind sehr schön, der Schnitt passend, das Bild klar und detailliert. Der Sound – gemastert von Ty Tabor (King’s X) – kommt druckvoll aus den Boxen, vergisst dabei aber nicht die zahlreichen Details, die von allen Beteiligten beinahe unbemerkt in die musikalischen Dampfwalzen eingepflechtet werden. Insbesondere Gitarrist Bernie Versailles (Agent Steel) zockt einige beeindruckende Soli und auch die Performance von Drummer Chris Quirarte (Prymary) wirkt, als wolle er sich damit als Nachfolger von Mike Portnoy bei Dream Theater bewerben. Ray Alder sorgt mit seinem mitreißenden und emotionalen Gesang dafür, dass die Gefühle nicht zu kurz kommen. Das Publikum feiert die Band dementsprechend gut ab, in jeder Zuschaueraufnahme sieht man Headbanger und die obligatorische Pommesgabel.

Ein echter Schwachpunkt des Pakets ist aber seine Ausstattung: Das Konzert geht gerade einmal eine Stunde. Dieser Umstand ist vermutlich dem Fakt zuzuschreiben, dass es sich hierbei um einen Festivalauftritt handelt und REDEMPTION wohl noch nicht selbst als Headliner auftreten. Schade! Aber auch beim Bonusmaterial wird eher gekleckert als geklotzt: Es gibt das offizielle, ganz nette Video zum Song „Bleed Me Dry“, sowie ein ca. 11-minütiges Tour-Diary, bestehend aus zahlreichen Fotos und kurzen Videosequenzen, untermalt mit einem bisher unveröffentlichten Instrumentalstück, das die Jungs vor einigen Jahren für einen Dream Theater Online-Contest komponiert haben. Außerdem gibt es 4 Minuten Outtakes, teilweise mit den bewegten Bilder aus der Tour-Diary, nur ohne Hintergrundmusik. Die eine oder andere lustige Szene ist dort immerhin dabei!

„Value For Money“ geht aber dennoch anders. Zum Trost liegt dem Paket noch eine sehr gut klingende CD mit der Soundspur des Konzerts bei, so dass man sie nicht für noch mehr Geld einzeln erwerben muss. Das Paket aus DVD/CD wird zum Preis einer teureren CD verkauft, also etwas unter 20 Euro.

Fazit: Sound und Bild – hui! Ausstattung: eher pfui!

Wertung: 6.5 / 10

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