Das Cover von "Skulls Of My Enemy" von Resistance

Review Resistance – Skulls Of My Enemy

  • Label: Pure Steel
  • Veröffentlicht: 2022
  • Spielart: Heavy Metal

Mitte der 80er hießen sie Heathen, dann Caustic Visage, zwischenzeitlich Anarchy Divine und seit den frühen 2000ern sind sie unter dem bis heute gültigen Bandnamen RESISTANCE aktiv – die Truppe aus dem kalifornischen Glendora hat schon viele Inkarnationen hinter sich, allerdings war keine davon auch nur annähernd so erfolgreich wie die aktuelle. Spätestens mit ihrem 2017 erschienenen dritten Album „Metal Machine“ konnten sich die Herren als feste US-Metal-Größe im Underground etablieren, weshalb es kaum verwundert, dass RESISTANCE inzwischen beim Genre-Spezialisten Pure Steel untergekommen sind. Dort wurde unlängst ihr neuestes Album „Skulls Of My Enemy“ veröffentlicht.

Mit ihrer neuen Platte setzten RESISTANCE den auf „Metal Machine“ eingeschlagenen Weg unbeirrt fort: Nach einem theatralischen Bombast-Intro mit singenden Twin-Gitarren überzeugt „Valhalla Has Locked Its Doors“ sofort mit treibendem Riffing und kreischenden Leads. In Verbindung mit dem Gesang von Frontmann Robert Hett, der wie eine Mischung aus Mike Howe (Metal Church) und Rob Halford klingt, erinnert das vor allem an neuere Judas Priest, was in diesem Genre einem Ritterschlag gleichkommt. Ähnliches wird auch in „Empires Fall“ oder dem wirklich mitreißenden Abschluss „Metalium“ geboten, womit klar sein dürfte, dass diese Truppe absolut schnörkellosen US-Metal wie aus dem Bilderbuch spielt.

„Schnörkellos“ muss allerdings nicht „anspruchslos“ bedeuten und während man auf „Skulls Of My Enemy“ gewiss keine Überraschungen erlebt, macht das Gebotene doch großen Spaß. Wie erwähnt hört man RESISTANCE stets an, wo sie musikalisch herkommen – in „On Dragon Wings“ kommt noch ein unüberhörbarer Iron-Maiden-Einschlag hinzu -, innerhalb dieser Grenzen wissen die Amis aber durchaus zu begeistern: „Skulls Of My Enemy“ punktet durchweg mit ebenso authentischen wie energetischen US-Metal-Brechern, die technisch auf höchstem Niveau umgesetzt sind und vor glaubhafter Spielfreude schier überschäumen. Natürlich wird hier kein Klischee ausgelassen und die Texte – nicht zuletzt im Weltkriegs-Song „Earthshaker“ – fallen nicht selten etwas plump aus. Das wird jedoch durch das stimmige Gesamtbild und edelstes Riffing zu jeder Zeit ausgeglichen.

Mit einem Album wie „Skulls Of My Enemy“ richten sich RESISTANCE ganz klar an die knallharten Traditionalisten unter den Metalfans: Hier gibt es nichts, was man nicht an anderer Stelle schon gehört hat und in erster Linie wird die Platte all jenen gefallen, die nicht bis zum nächsten Judas-Priest-Album warten können oder nicht schon wieder „Painkiller“ auflegen wollen. Vor diesem Hintergrund ist den Kaliforniern ein grundsolides Heavy-Metal-Album ur-amerikanischer Prägung gelungen, das jegliche Klischees nicht nur gebraucht, sondern voller Stolz zu Schau stellt – das ist durchaus charmant. Überraschungen gibt es anderswo, dafür befriedigen RESISTANCE schwermetallene Grundbedürfnisse.

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Wertung: 7 / 10

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