Review Ruins – Front The Final Foes

  • Label: Debemur Morti, Stomp
  • Veröffentlicht: 2009
  • Spielart: Black Metal

Erst Anfang diesen Jahres wurde mit „Cauldron“ die bislang zweite CD der tasmanischen Black Metaller RUINS in Europa veröffentlicht – knapp ein Jahr nach dem Release im Herkunftsland der Band. Mit „Front The Final Foes“ steht nun bereits der nächste Release im Regal – leider auch dieses Mal vorerst ausschließlich in Australien. Da dies allerdings in unserer schönen, globalisierten Welt kein Problem, und schon gar kein Hindernis mehr darstellt, ließ ich mir das Album eben vom anderen Ende der Welt einfliegen – schließlich wussten schon die beiden Vorgänger zu gefallen – warum also noch ein Jahr oder gar länger gedulden, um zu hören, wie sich das Duo aus dem Land der Beutelteufel so gemacht hat…

Der Vorgänger wusste mit groovendem Black Metal, der sich irgendwo zwischen neuen Satyricon und Shining einordnen lässt, zu überzeugen – dieser Ausrichtung bist man, wie sich recht schnell zeigt, auch auf „Front The Final Foes“ treu geblieben. Bereits das Eingangsriff klingt sowohl vom Stil als auch vom Sound her angenehm vertraut – was in diesem Fall keinesfalls negativ gemeint ist: Die Band hat bereits früh, eigentlich schon auf dem ersten Album, zu ihrem Stil gefunden und diesen seit dem verfeinert. Als Resultat ist „Front The Final Foes“ vom ersten Ton an als RUINS-Werk zu identifizieren: Hierzu tragen nicht nur die Riffs, sondern vor Allem der Gesang von Alex Pope, welcher eine sehr individuelle Note aufweist, sowie das sehr gelungene und mehr als solide Drumming von David Haley bei. Hört man sich „Front The Final Foes“ an, stellt man zudem zufrieden fest, dass neben den gewohnten Merkmalen auch diverse Kleinigkeiten verändert wurden. Die Songs wirken stellenweise aggressiver, jedoch einen tick weniger düster… dennoch könnte wohl jeder Track von „Front The Final Foes“ ebenso auf dem Vorgänger untergebracht werden, ohne den Rahmen zu sprengen. Allerdings könnte nicht jeder der acht Tracks die Qualität des Vorgängeralbums steigern.
Und genau hier lässt sich der vielleicht einzige berechtigte Kritikpunkt anbringen: „Front The Final Foes“ ist ein sehr überzeugendes Album geworden, und wer die Band bis Dato nicht kennt, kann sich mit der CD ein gutes Bild vom Schaffen der beiden Australier machen… vermutlich wird er sogar, so ihm die stilistische Ausrichtung liegt, begeistert sein von dem, was RUINS hier abliefern. Wer jedoch die beiden Vorgänger sein Eigen nennt oder zumindest kennt, wird feststellen, dass „Front The Final Foes“, gemessen an der Qualität des Vorgängers, diese nicht über seine gesamte Länge übertreffen kann. Woran dies genau liegt, ist schwer zu sagen, machen die beiden Musiker doch augenscheinlich alles richtig: Die Riffs bieten von simpel bis komplex alles, was ein Album braucht um über seine ganze Spielzeit spannend zu bleiben, und auch sonst gibt es kein konkretes Detail, dem man zur Last legen könnte, dass das Album nicht voll und ganz zu überzeugen weiß: Vermutlich sind es schlicht die Erwartungen, die der Vorgänger schürte, die „Front The Final Foes“ das Leben schwer machen… die Erwartung, RUINS würden sich nach „Cauldron“ nochmals deutlich steigern und ein Überalbum abliefern.
Dennoch muss keiner, dem „Cauldron“ zusagte, betrübt sein – wird ihn „Front The Final Foes“ zwar nicht oft überraschen, aber dennoch zumindest über weite Strecken zufriedenstellen.
Das Album ist vielleicht nicht der große Schritt nach vorne, den sich viele von den beiden Australiern erhofft hatten, aber dennoch ein überzeugendes Black Metal-Album, das nicht nur vereinzelte „Momente“ hat, sondern, von einigen wenigen Längen abgesehen, eine insgesamt gute Figur macht.

All zu gerne hätte ich der Band eine kontinuierliche Qualitätssteigerung über drei Alben hinweg attestiert – jedoch würde ich „Cauldron“ unrecht tun, bekäme „Front The Final Foes“ die höhere Bewertung – können RUINS mit ihrem neuen Werk zwar durchaus begeistern, den Spirit des Vorgängers kann es jedoch nicht übertreffen.

Wertung: 7.5 / 10

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