Review Serenity – Fallen Sanctuary

Mit ihrem Debütalbum „Words Untold & Dreams Unlived“ konnten die Tiroler Progressive Melodic Metaller SERENITY im letzten Jahr bereits etliche Lobeshymnen einfahren. Also überließen Sänger Georg Neuhauser & Co. nichts dem Zufall und liefern mit „Fallen Sanctuary“ jetzt bereits ihren Zweitling ab.

Vorab: An der musikalischen Ausrichtung der Band hat sich nichts geändert – immernoch glänzt der Fünfer mit einem äußerst stimmigen Mix aus Kamelot, Symphony X und Sonata Arctica. Beinahe unheimlich allerdings ist die Ohrwurm-Dichte der Scheibe. So ziemlich jeder Song wurde mit einer Melodie veredelt, die spätestens nach dem dritten Genuss nicht mehr aus dem Kopf des Hörers will. Und das wichtigste: Diese unwiderstehlichen Hooklines nutzen sich auch massivem Konsum nicht ab! Instrumental haben die Jungs nach wie vor das richtige Gefühl für druckvolle und orchestrale Arrangements, die hier und da in Prog-Gefilde abdriften, aber nie den Song aus den Augen verlieren. Dabei bedienen SERENITY sich ganz unterschiedlicher Stilmittel: Es darf ein einfaches Piano sein, aber auch epische Streicher, jubilierenden Gitarren, treiben Keyboardleads, Powermetal-Doppelbase-Slaven oder bombastische Chöre kommen zum Zuge.

Bereits der Opener „All Lights Reserved“ fährt all diese Elemente auf und wird unter Genre-Freunden dafür sorgen, dass die Platte schnell in die eigene Sammlung einverleibt wird. Weitere Highlights sind das druckvolle „To Stone She Turned“ und das hymnische „The Heartblood Symphony“, dessen Melodie völlig zeitlos ist. Auch die anderen sieben Tracks halten dieses Niveau und sorgen für beste Melodic Metal-Unterhaltung. Sänger Georg Neuhauser geleitet den Zuhörer äußerst stilsicher und mitreißend durch die 49 Minuten von „Fallen Sanctuary“, er vergreift sich nie im Ton. Mario Hirzinger an den Keyboards sorgt mit einer geschmackvollen Soundauswahl für einen epischen Breitwandsound, der aber nicht im genretypischen Kitsch versinkt.

Um es kurz zu sagen: SERENITY gehören zum besten, was das Melodic Metal-Genre momentan zu bieten hat. Ihre Kompositionen sind komplex, vielschichtig und progressiv, aber dennoch schlüssig. Zwar fehlt es der Combo immer noch etwas an der eigenen Note; auf der anderen Seite präsentieren die Mannen aus Österreich hier einen Soundmix, der besser klingt, als so ziemlich alles in ihrem Genre. Absolute Kaufempfehlung!

Wertung: 9 / 10

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