„Gesegnet mit Böswilligkeit“ ist ein durchaus passender Name für die neuste Veröffentlichung einer Deathcore-Band, in dem Falle von THE HATE PROJECT aus Schweden. Nachdem die Skandinavier mit „Seize The Obscurity“ vor zwei Jahren auf Albumlänge debütierten, bringt die Band nun eine fünf Track umfassende EP auf den Markt.
In knapp 14 Minuten bringen THE HATE PROJECT dabei etwas zu Tage, was definitiv Potenzial für die großen Bühnen hat und zugleich eine schöne Überraschung darstellt. Denn wenn man eine gewisse Vorliebe für Thall-Bands wie Vildhjarta, reg3n oder Hjärna Waves besitzt, wird einem der starke Djent-Einschlag von THE HATE PROJECT ziemlich gut gefallen. Dabei ist dieser Einschlag auch genau der Selling Point, der die Band nicht im weiten Meer der Deathcore-Bands untergehen, sondern markant hervorstechen lässt.
Nach der einminütigen Walze namens „Suffering Is The Key“ legen die Schweden mit dem Titeltrack eine starke Nummer vor, die im Refrain mit einem dezent hinterlegten, atmosphärischen Synth-Teppich und im Mittelteil mit einer djentigen Interpretation eines Slam-Riffs punkten kann. Nach dem guten Einstieg macht das Quintett aus Kalmar ebenso bei „Needle Fanatic“ weiter; nach einem walzenden Einstieg mausert sich der Song zu einem eingängigen Ungetüm, das mehr an die soften Momente von „Måsstaden Under Vatten“ (Vildhjarta) erinnert als an klassisch interpretierten Deathcore. Mit „Confessions Of A Murderer“ ziehen THE HATE PROJECT das Tempo kräftig an; Riffs und Doublebass prügeln sich in die Gehörgänge, bis der Breakdown gegen Ende des Tracks den finalen Tritt in die Magengrube gibt.
Mit „Deaths Deal“ runden die Schweden ihr explosives Djent-/ Deathcore-Gemisch mit einem weiteren Nackenbrecher ab und lassen „Blessed With Malevolence“ leider viel zu schnell enden. Die Hoffnung stirbt zuletzt, dass THE HATE PROJECT hiermit einen unfassbar leckeren Appetizer für ein hoffentlich zeitnah erscheinendes Album serviert hat.
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7. September 2023 Sarah Punke