Interview mit Go Go Berlin

GO GO BERLIN sind fünf junge Dänen, die mit ihrem Debüt „New Gold“ für reichlich Wirbel gesorgt haben. Neben diversen Radio-Auftritten, konnte man nämlich auch gleich noch zwei Auftritte in großen deutschen TV-Produktionen bestaunen, bevor es auf die „New Gold“-Tour ging. Welche Erwartungen die Band vor jedem Konzert hat, was sie selbst über ihren Erfolg in Deutschland zu sagen hat und wie sie zum Thema Authentität steht, erfahrt ihr in diesem Interview, welches wir anlässlich des Konzerts in München führten.

Go GO LogoHallo Jungs. Wie lief die Tour bisher?
Emil: Die Tour war bisher großartig. Wir haben viele tolle und verrückte Orte besucht. Wir kommen beispielsweise gerade aus Zürich. Dort haben wir in einem sehr kleinen und überfüllten Club gespielt und dementsprechend war es dort sehr schweißtreibend.
Christian: Es war die heißeste und kleinste Bühne, auf der wir gespielt haben und tatsächlich war es in vielerlei Hinsicht ein heißer Abend. Die Bühne dort ist vermutlich sogar die wärmste im ganzen Süden von Europa. (Alle lachen)

Gibt es denn auch schon ein paar lustige Anekdoten, die ihr beisteuern könnt? Eventuell über eure Auftritte bei Circus HalliGalli und Germany’s Next Topmodel? Emil, ich glaube du hast dort das meiste Haarspray abbekommen.
Emil: Ja, das war ziemlich krass.
Christian: Witzigerweise standen letztens auf einmal zwei Mädels vor uns und fingen an zu lachen und sagten: „Hey ihr seid doch die Kerle mit dem Haarspray aus der Sendung letztens.“ Dann fingen sie an Fotos zu machen und ich meinte zu Ihnen: „Das war vielleicht lustig in der Sendung, aber doch jetzt nicht mehr auf den Fotos.“ Also standen da am Ende einfach diese zwei Mädels und machten ihre Bilder. Ich denke, viele Menschen haben die Sendungen gesehen. Wenn du aus Dänemark kommst, dann kannst du schlecht einschätzen wie bekannt eine Sendung wie Circus HalliGalli in Deutschland tatsächlich ist. Man weiß gar nicht, worauf man sich genau einlässt. Es kamen jedenfalls viele Leute auf uns zu und meinten, wie cool es sei, dass wir dort auftreten. Die Produktionsleitung kam dann nach der Sendung zu uns und wollte wirklich mit uns arbeiten und hat uns zu dem Auftritt bei Germany’s Next Topmodel eingeladen. Das war wirklich schön und zeigt einem, wenn man gut zu anderen Menschen ist, dann sind diese auch gut zu dir. Wir schenkten dem Produktionsleiter dann eine Flasche Champagner. Wie war noch mal sein Name?
Mikkel: Johannes.
Christian: Jedenfalls war das alles sehr verwirrend für uns. Heidi Klum kam beispielsweise zu mir und fuhr mir mit der Hand durch die Haare, während sie irgendwas auf Deutsch sagte, was ich nicht verstanden habe. Ich meine, ich hatte Poster von dieser Frau in meinem Jugendzimmer hängen, unter denen ich nachts geschlafen habe. (lacht)

Go1Werden wir in nächster Zeit also mehr von euch im deutschen Fernsehen zu sehen bekommen?
Christian: Das hängt von Johannes ab. (lacht)
Christoffer: In den nächsten Monaten eher nicht, aber wir kommen im Herbst wieder nach Deutschland, um Shows zu spielen, und dann werden wir sehen.
Christian: Außerdem sind wir im Sommer auf einigen Festivals in Deutschland zu sehen. Ach ja, im Übrigen sind die Unterschiede zwischen dem deutschen und dem dänischen Fernsehen sehr interessant. Im deutschen Fernsehen wird scheinbar mehr Wert auf Lockerheit gelegt und man macht gern mal lustige Dinge, während in Dänemark alles recht ernst abläuft. Daran muss man sich erst mal gewöhnen.

Das ist eine gute Überleitung zur nächsten Frage. Wo würdet ihr die Hauptunterschiede zwischen dem deutschen und dem dänischen Publikum sehen?
Alle: Bessere Tänzer.

Die Dänen oder die Deutschen?
Alle: Die Deutschen sind bessere Tänzer.
Emil: Das dänische Publikum steht meistens einfach ganz cool da und denkt sich, “Hey das ist ziemlich gut.” Das deutsche Publikum hingegen sagt sich, “Fuck Off, lasst uns durchdrehen.”
Christian: Das dänische Publikum ist ziemlich gut darin die Texte mitzusingen und mitzuklatschen, sie kennen sie aber auch schon länger. Das deutsche Publikum scheint auf den ersten Blick oftmals gar nicht so sehr dabei zu sein, aber wenn man genau hinsieht, dann bemerkt man, dass sie einfach total in der Musik versunken sind und langsam anfangen zu tanzen und sich zu bewegen. Sie genießen die Musik auf eine andere Art als die Leute bei uns zu Haus. Sehr lustig war es gestern in der Schweiz. Alle haben uns gewarnt, dass das Publikum dort sehr zurückhaltend ist und sehr schwer zu animieren. Auf einmal rasteten jedoch alle aus und fingen an zu tanzen. Das war das wildeste Publikum, das wir bisher auf der Tour hatten.
Anders: Da war ein Typ im Rollstuhl, der wie wild anfing darin auf und ab zu springen. Nach der Show konnte er vermutlich wieder laufen. (lacht)

Ihr habt ja bereits gesagt, dass ihr im Herbst wieder nach Deutschland kommt. Aber gibt es unabhängig davon Bands, mit denen ihr gerne mal touren würdet oder bestimmte Locations, die ihr gerne bespielen würdet?
Christian: Ja, zum Beispiel waren wir auf der Aftershow-Party von Germany’s Next Topmodel und die fand in einer wirklich großen, coolen Location statt (Club Wolkenburg – Anm. d. Red.), mit einer großen Bühne. Es wurde auch viel über die Bühne geredet.
Christoffer: Auf der Feier redeten auch alle darüber, dass wir am folgenden Tag in Köln spielen würden und wollten wissen wo. Die Leute zählten dann eine Menge größerer Clubs auf und wir haben Ihnen dann erklärt, wo wir tatsächlich spielen werden und alle meinten, sie hätten noch nie von diesem Club gehört (MTC – Anm. d. Red.). Es war halt keiner der ganz großen Clubs.
Christian: Wir haben tatsächlich viele große und coole Locations gesehen, aber auf dieser Tour haben wir mehr in Kellern gespielt. (lacht) Bei Circus HalliGalli hatten wir zum Beispiel auch noch die Chance The Black Keys zu treffen, was wirklich toll war, und wir würden diese Chance gern noch mal bekommen. Also die Chance in der Sendung aufzutreten.
Mikkel: Johannes, der Produktionsleiter, sagte, dass wir nochmal in die Sendung kommen sollen.
Christoffer: Das wäre wirklich großartig, auf der großen Bühne bei Circus HalliGalli zu spielen.

Cover_IntiOkay, lasst uns doch auch mal ein wenig über die Geschichte der Band reden. Die Legende besagt ja, dass Du (Christoffer) bei einem Festivalveranstalter angefragt hast, um dort zu spielen und eigentlich keine Band hattest. Daraufhin sollst du dich mit den Jungs zusammengetan haben und der Auftritt gilt als Geburt von GO GO BERLIN.
Christoffer: Eigentlich war es einfach nur ein ganz kleiner Club. Wir sind einfach dort hin, um eine gute Zeit zu haben. Wir haben für diesen Auftritt insgesamt fünf Songs geschrieben und sollten eigentlich eine Stunde spielen. Wie gesagt, wir haben uns einfach einen schönen Abend gemacht. Wir hatten alle so um die zehn Bier und sagten uns, wenn wir fünf Songs schreiben können, dann können wir bestimmt auch fünf gute Songs schreiben. Danach hatten wir eine weitere Show und nach dieser sind alle Jungs mit irgendwelchen Mädels losgezogen. Emil war die Ausnahme, der ist mit zwei Typen los gegangen.
Emil: Ach, die Show! Erinnere mich bloß nicht daran. (schlägt sich die Hände vor das Gesicht.)
Christoffer: Die Show hat wirklich viel geändert und uns wurde klar, dass wir das Ding durchziehen können. Diese beiden Shows waren also tatsächlich der Anfang der Band.

Und wie seid ihr auf die Idee für den Namen gekommen?
Christian: Für die besagte erste Show brauchten wir einen Namen und zwei Tage vor dem Auftritt bekamen wir einen Anruf. Ich sagte dann einfach GO GO BERLIN. Es gab einen bekannten Jazzmusiker namens Irving Berlin, daher kommt das Berlin. Das Go Go kommt dadurch, dass wir eigentlich Songs von The Doors spielen sollten und The Doors haben früher ja öfter im Whisky a Go Go gespielt. Wir haben aber nie The-Doors-Songs gespielt, sondern wir haben GO-GO-BERLIN-Songs gespielt. Es gibt aber auch die Faszination für die Stadt Berlin, die ihren Beitrag geleistet hat. Sie war schon immer so etwas wie eine kulturelle Hauptstadt in Europa, speziell, wenn ich an die 60er und 70er Jahre denke, als beispielsweise David Bowie, Lou Reed oder auch Iggy Pop dort lebten. Es ist definitiv eine großartige Stadt.

Das stimmt. Würdet ihr denn zustimmen, dass Eure Musik so klingt, als hätte man den Vibe des 60er und 70er Rock’n’Roll in ein modernes Soundgewand gesteckt?
Mikkel: Ja klar und wirklich vielen Dank für diese Einschätzung.
Christian: Wir hören sehr unterschiedliche Musik und trotzdem sind wir alle durch die Bands der 60er und 70er inspiriert. Vor allem wollen wir echte Alben machen, die wie früher einen Anfang, einen Mittelteil und ein Ende haben, anstatt einfach nur Singles auf den Markt zu werfen. Auf dem jetzigen Album haben wir dies mit „California Mind“ getan, da das Riff sowohl am Anfang als auch in der Mitte und am Ende vorkommt. Wir hören aber auch modernes Zeug wie The Strokes oder so. Wir haben nichts durchdacht und gesagt, wir müssen jetzt einen bestimmten Sound haben oder exakt wie andere Bands klingen. Wir machen Rock’n’Roll, wie er eben von uns gespielt klingt. Es ist auch nicht wichtig, dass der Sound Old School ist, solang er ehrlich ist und ich hoffe, dass unsere Musik ehrlich klingt.

Go3Das tut sie auf alle Fälle. Wie geht es euch denn nach dem Release von „New Gold“ in Europa und wie war das erste Feedback, besonders hier in Deutschland? In Dänemark kam das Album ja bereits letztes Jahr auf den Markt.
Mikkel: Wir können die Kritiken leider nicht lesen. Ich habe gestern versucht ein Review durch den Übersetzer zu jagen, aber es kam nichts sinnvolles dabei heraus. Die Menschen scheinen das Album aber zu mögen. Wir arbeiten trotzdem weiter daran, dass Album zu promoten und die Band bekannter zu machen. Wie viele andere Bands zuvor, fangen wir auch klein an und arbeiten jetzt an unserer Bekanntheit.
Christian: Genau deshalb war es so eine große Chance für uns, in den beiden großen TV-Shows aufzutreten.
Christoffer: Unsere Ansprechpartnerin bei Sony Music teilte uns mit, dass das Album in Deutschland in die Top 100 eingestiegen ist. Es fällt uns aber natürlich schwer das genau einzuschätzen, da wir nicht aus Deutschland kommen.
Christian: In Dänemark sind wir 6 Millionen Menschen und in Deutschland sind es 83 Millionen, also das ist der Grund, warum wir das wirklich nicht einschätzen können. Das Einzige woran wir unsere Bekanntheit etwas ableiten können sind die Shows, die wir spielen. Wenn wir sehen, wie viele Menschen dort sind. Wir haben oft die Erwartung, es werden nur fünf und dann sind es meist über 100 Leute. Bei 83 Millionen Einwohnern können es aber auch gern mal mehr werden. (lächelt)

Was bedeutet euch positive sowie negative Kritik? Legt Ihr überhaupt Wert auf die Meinungen von Journalisten und Magazinen?
Emil: Das kommt ganz auf die Art und Weise der Kritik an. Wenn es positive oder besser gesagt konstruktive Kritik ist, dann beachten wir diese schon und versuchen das nächste Album noch besser zu machen und an unseren Schwächen zu arbeiten. Aber wenn es einfach nur Kritik ist, die sagt, die Band ist scheiße und stinkt wie ein räudiger Köter …
Christian: … Ja, sie stinken und schon beim öffnen der Verpackung stinken sie einfach ab …
Emil: … geben wir einen Scheiß auf die Meinung.

Das ist vollkommen richtig so.
Mikkel: Es kann aber schon sehr verletzend sein, wenn dir jemand eine schlechte Kritik verpasst. Du kannst immer versuchen zu sagen, dass es dich nicht berührt oder das es dir nichts ausmacht, aber eine schlechte Kritik versetzt dir letztendlich immer einen kleinen Stich.
Christian: Wenn ich auf Websites gehe, die in einer fremden Sprache sind, dann ist das immer sehr verwirrend und ich bekomme das Gefühl, wow, hier gehöre ich absolut nicht hin. Es ist schwierig fremdsprachige Reviews durch einen Übersetzer zu jagen, da meistens nichts Sinnvolles dabei raus kommt. Aber, ich lese trotzdem alles, was auf unserer Facebook-Seite auftaucht.

Welche Bedeutung steckt hinter dem Titel “New Gold”? Es war ja zu lesen, dass es einen Sinn hinter dem Namen gibt.
Christian: Was hast du den gelesen?

Das jeder sein eigenes “Gold” im Leben hat beziehungsweise dieses für sich finden kann und sollte.
Christian: Genau. Es war einfach so, dass wir als Band bereits fast drei Jahre zusammen waren und wir haben exakt das gefunden, was wir als unser “Gold” bezeichnen würden. Das ganze Album dreht sich um Dinge, die uns umgeben und beschäftigen, sowie um Sachen, die wir als cool betrachten. Es soll den Leuten vermitteln, darauf zu achten was sie tun. Es soll ihnen verdeutlichen, für sich etwas zu finden, dass sie erfüllt. Nehmen wir als Beispiel mal die Leute beim Eurovision Song Contest. Ich mag dieses Event absolut nicht, aber die Leute dort haben etwas für sich gefunden. Sie haben ein Ziel auf das sie hinarbeiten können und in das Sie ihre ganze Leidenschaft stecken können. Man könnte aber auch einen Lehrer als Beispiel nehmen. Jedenfalls ist es für uns die Tatsache, dass wir als Band zusammen sind und Spaß haben. Spaß in deutschen Kellern. (lacht) Mir fällt dabei grad auf, es sieht hier aus wie ein großes Schiff und das hier ist die Kabine des Kapitäns, also wo ist der Rum. (lacht) Aber kurz gesagt, wir wollen einfach das die Leute aufhören wie verdammte Computer zu funktionieren und sie anfangen etwas mit Leidenschaft zu tun.

Go Go DreiWenn man euch hier sitzen sieht und einen Eindruck von euch als Band bekommen hat, dann geht man automatisch davon aus, dass ihr alle gemeinsam am Songwriting arbeitet und keinen “Hauptsongwriter” habt. Ist das richtig?
Christian: In der ersten Zeit war es tatsächlich so, dass wir sehr viel im Proberaum gejammt haben und viele Songs so entstanden sind. Mittlerweile machen wir aber auch viel Co-Writing. Einer oder zwei von uns kommen mit einer Idee für ein Riff an und schlagen es entsprechend vor. Die abschließenden Arbeiten und Entscheidungen treffen wir aber noch immer als Band.

„New Gold“ hat, wie erwähnt, ja diesen sehr positiven Vibe. Selbst die Balladen scheinen einen leicht positiven Eindruck zu hinterlassen. Wie wichtig ist es euch, dass die Leute hören können, wie viel Spaß ihr an den Aufnahmen hattet und diesen positiven Eindruck wahrnehmen?
Mikkel: Ich habe heute schon zu Christian gesagt, dass ich sehr froh bin, dass wir als „lustige“ Band angefangen haben und nicht als böse und wütende Gruppe. Es gibt uns die Freiheit einfach zu machen, worauf wir Lust haben, anstatt ein gewisses Image pflegen zu müssen. Wir können beispielsweise einfach nach L.A. gehen und eine gute Zeit haben haben.

Hört sich an als würdet ihr wirklich euren Traum leben. Bei meinen Besuchen in Dänemark habe ich den Eindruck gehabt, dass die Menschen in Dänemark überhaupt sehr aufgeschlossen sind. Könnt ihr da zustimmen?
Emil: Die Menschen bei uns wirken oftmals eigentlich eher verschlossen und unnahbar, aber sobald du auf sie zugehst und nach dem Weg fragst, öffnen sie sich und werden ihn dir sagen.
Christoffer: Ich würde nicht sagen, dass sie generell so sehr aufgeschlossen sind. Viel mehr leben die Menschen in Dänemark alle in ihren kleinen eigenen Welten und es fällt ihnen schwer aus diesen herauszukommen. Die Menschen in L.A. hingegen waren aufgeschlossen und kamen direkt auf dich zu und fragten, was macht ihr denn hier so? Wenn du in Dänemark zum Beispiel in einen Bus steigst, dann sitzen die Leute auch lieber alle allein auf ihren Sitzen und stellen die Taschen neben sich, sodass du dich nicht dorthin setzt.
Mikkel: Das sind Christoffers Erfahrungen. (lacht) Aber wie Emil schon sagte, du musst eine gewisse Barriere durchbrechen und dann sind die Menschen bei uns sehr aufgeschlossen. Das ist wohl einfach die nordische Mentalität.
Christian: Das liegt vermutlich auch daran, dass wir so wenige Menschen sind. In großen Ländern, wie zum Beispiel Deutschland, gibt es viel mehr verschiedene Menschen und die Zahl an “Außenseitern” ist bedeutend größer. Wie Christoffer sagte, als wir in Venice waren, gab es überall Leute mit Skateboards und keinen interessiert es, wenn du Skateboard fährst, außer du machst was wirklich Cooles. Wie aber Mikkel schon sagte, in Dänemark wirst du dumm angeschaut und die Leute sagen dir, was willst du mit einem Skateboard?
Mikkel: Sie bezeichnen dich dann als dummen Hipster.
Christian: Das ist so negative Energie. Ich meine, warum sagt man solche Dinge. Das ist natürlich nicht immer und überall so, aber besonders in den kleinen Städten und Dörfern ist so was zu spüren, wenn du halt zu sehr „anders“ und zu „extravagant“ bist. Auf der anderen Seite gibt es da zum Beispiel Nik & Jay (dänische Hip-Hop-Combo – Anm. d. Red.) und die sind seit über zehn Jahren total angesagt, obwohl sie sehr extravagant sind und total abgedreht. Komischerweise lieben die Leute in Dänemark das an Ihnen. Es ist schwer zu erklären. Wenn du einfach nur anders bist, um anders sein zu wollen, dann kaufen die Leute dir das nicht ab. Wenn die Leute aber merken, die Jungs sind wirklich so und machen das nicht einfach nur, um aufzufallen, dann mögen sie das. Die Menschen mögen Leute, die ehrlich sind, und sind dann auch aufgeschlossen.

Go2Ihr habt in euren Anfangstagen ja spontane Straßengigs gespielt und letzte Woche habt ihr ein Gratis-Konzert in Potsdam gegeben. Wie wichtig sind diese Auftritte für euch?
Mikkel: Ich glaube, diese Geschichte mit dem freien Eintritt war eine Aktion des Clubs, um ihn zu promoten. Aber es ist immer toll für uns, wenn die Shows kostenlos sind, da dadurch mehr Leute kommen und uns sehen. Die Straßengigs waren dafür da, …
Christoffer: … um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wir sind an Schulen aufgetreten und haben dann drei Songs oder so gespielt, um Werbung für unsere Shows am Abend zu machen. Viele Leute fanden das gut und sagten, sie wollen mehr von uns sehen beziehungsweise mehr von unserer Musik hören. Du kannst nicht jeden erreichen, nur durch das Veröffentlichen eines Albums oder durch das Internet, aber du kannst raus gehen und den Leuten zeigen was sie später sehen und hören können.
Christian: Es gibt zwar viele Leute, die denken, du bist dumm, wenn du dich spontan auf die Straße stellst und spielst, aber es gibt auch genügend Menschen, die das cool finden.

Könnt Ihr euch vorstellen auch andere Musik zu machen, wie zum Beispiel Jazz oder Blues? Dänemark ist ja bekannt für seine Jazz- und Bluesszene.
Christoffer: Ich liebe es Jazz und Blues zu spielen.
Christian: Christoffer, Anders und ich spielen jede zweite Woche zusammen ein wenig Blues oder Jazzmusik in Bars. Wir verdienen damit nicht viel Geld, sondern unser Geld verdienen wir mit GO GO BERLIN. Wir sind aber nicht reich oder so. (lacht) Wir machen das einfach, weil wir es lieben diese Musik zu spielen.

Es sind in gewisser Weise ja auch die Wurzeln des Rock’n’Roll.
Christian: Ja genau. Es ist halt einfach nett, Musik zu spielen die entspannt ist und bei der du etwas abschalten kannst.

Letzte Frage. Gibt es schon Pläne für die Zukunft? Ist schon ein neues Album geplant?
Emil: Ja, wir arbeiten bereits an neuen Songs und es wird definitiv weitere Alben geben, auch wenn wir so bald nicht ins Studio gehen werden.
Mikkel: Es gibt aber auch noch weitere Pläne und die könnt ihr im Internet finden. (lacht)
Christian: Wir haben bereits ein paar neue Songs geschrieben und wir spielen sie auch live. Heute Abend wird es also nicht nur Lieder von “New Gold” geben. Wir lieben es einfach, diese Stücke live zu spielen, da wir sehen können, wie sie sich entwickeln und welches Potenzial sie haben.

Go Go IntiOkay, das war es leider schon. Vielen Dank an euch und gibt es ein paar letzte Worte, die Ihr unseren Lesern zukommen lassen wollt?
Emil: Vielen Dank für das tolle Feedback zu “New Gold” und hoffentlich sehen wir euch bald auf einer unserer Tourneen.

Publiziert am von Christoph Ilius

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