Review Belphegor – Lucifer Incestus

  • Label: Nuclear Blast
  • Veröffentlicht: 2003
  • Spielart: Black Metal

Werk Nummer vier der Österreicher BELPHEGOR, die ja meist eine Gratwanderung zwischen gutem und schlechtem Geschmack unternehmen, namens „Lucifer Incestus“, das habe ich heute auf Anraten mal wieder eingelegt um auch diese Lücke in den Rezensionen zu füllen. Also angehört um ein Urteil über die knapp 36 Minuten, verkleidet in neun Songs, fällen zu können.

BELPHEGOR bieten hier Black Metal mit einem ziemlich starken Death Metal-Einschlag, welcher versiert und sicher vorgetragen ist, doch leider hat die gute, alte Monotonie wohl ab und an ihre Finger mit im Spiele gehabt. Rasender Black Metal, hämmernde Drums, gutes Riffing und Abwechslung zwischen keifendem Gesang und Growls. Grundsätzlich also absolut gute Voraussetzungen für ein gutes Werk. Zweifellos, das liegt hier auch vor, mehr als gut ist es aber auch nun wieder nicht und darauf gehe ich nun mal ein: Man findet sofort Zugang zu „Lucifer Incestus“ und man kann die Musik stellenweise richtig fühlen, was ja schonmal wirklich gelungen ist, doch nach einigen Durchgängen nimmt die Spannung ab und das liegt zum Wesentlichen daran, dass die Lieder insgesamt nicht so stark variieren bzw. so wirklich markant für sich sind, als dass man sagen könnte: Hey, das fesselt mich auch noch nach unzähligen Durchläufen. Die Instrumentalarbeit ist wirklich wunderbar, teilweise gibt es absolut geniale Riffs zu hören, die die Stücke feiner wirken lassen sowie ein gut loswütendes Schlagzeug, welches so einiges niederstampft und Orkane zu entfesseln vermag. Den bereits genannten Gesang kann man auch nur loben, denn die Abwechslung der beiden Stimmen ist meist große Klasse, famos dargeboten. Doch hier liegt vielleicht auch die „Misere“, denn die verschiedenen Parts wissen einzeln und auch zusammen zu überzeugen aber nicht auf Dauer. Ich meine, ich kann ja diverse, nennen wir es Leitmotive, einbauen aber die müssen das Album bzw. den Track dann auch in voller Länge tragen können und dazu braucht es eine gewisse Atmosphäre, ein gewisses Gefühl, welche die Musik an den Hörer weiterleiten muss und, das ist der Knackpunkt, eben das kommt hier oft zu kurz. Deshalb vermag es „Lucifer Incestus“ auch nicht, den Hörer vollends zu packen und in seinen Bann zu ziehen und zwar auf Dauer.

Sicher gibt es hier ganz starke Nummern, „The Goatchrist“ z.B. ist solch eine, hier erzeugen BELPHEGOR über die gesamte Spielzeit Spannung. Allerdings stören mich hier die ganz kurzen Passagen, indem man irgendeine klare Stimme hört, das passt einfach nicht hier herein.
Nunja, wie dem auch sei, kommen wir zum abschliessenden Urteil: im Prinzip ist bereits alles gesagt. BELPHEGOR haben wirklich was drauf aber das gewisse Etwas um eine ganz große Nummer zu werden, das fehlt. Um mal eine andere Rezension zu zitieren; „spielerische Raffinesse gepaart mit unmenschlicher Durchschlagskraft“ das haben die Österreicher wirklich aber das reicht nicht um mit zur Speerspitze gezählt zu werden.

Wertung: 7 / 10

Geschrieben am 6. April 2013 von Metal1.info

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