Interview mit Helmuth von Belphegor

Mit „Bondage Goat Zombie“ steht ein bockstarkes neues BELPHEGOR-Werk in den Startlöchern. Von Tour in den USA beantwortet uns Front-Goat Helmuth ein paar Fragen zu Album, Tour und 15 Jahren BELPHEGOR.

Das Releasedate eures neuen Albums „Bondage Goat Zombie“ ist mittlerweile in nahe Zukunft gerückt, damit beginnt auch die Promotionarbeit; Momentan seit ihr zudem noch auf Tour durch die USA – Es ist also in absehbarer Zeit keine Verschnaufpause in Sicht. Wie geht es euch?
Hail! Ja sind gerade zurück von einem 25-datigen USA-Einmarsch und einer vernichtenden Mexico-Show. Auch das erste Summer-Festival in Spain wurde letzte Woche erfolgreich zerbombt. Das war die 3. USA-Tour in support of „Pestapokalypse VI“ album und es lief perfekt, es war wieder krass für BELPHEGOR, dort zu shredden und unsere Brachial-Hits ins Publikum zu knüppeln. Die Freaks dort schätzen unseren Highspeed-Blastbeat-Stuff. Gleich und Gleich gesellt sich eben gern, har har. Ja die Promotion-Phase für das neue Album hat auch bereits gestartet und an die 30, 40 Interviews sind bereits absolviert, werden auch diesesmal wieder weit über 300 werden.

Amerika gilt ja gemeinhin als ein nicht ganz einfacher Boden für europäische Bands – wie zufrieden seit ihr mit den Besucherzahlen und den Reaktionen des Publikums?
Siehe oben – wenn es uns da nicht gefallen täte, wären wir nicht so oft rüber die letzten 1,5 Jahre. Wir machen nur, was uns gefällt, wir sind keine Musikerhuren, die alles machen, wenn ein scheiß Marketing-Label-Affe ruft. Wir ziehen immer unser eigenes Ding durch und das wird sich nicht ändern. No excuses to no one, we are BELPHEGOR … fukk you!

Spielt ihr auf der aktuellen Tour schon Stücke von „Bondage Goat Zombie“? Wenn ja, wie werden sie angenommen?
Nein, Priorität hatten die letzten drei Alben, es war zu früh, neue Songs in die Setliste zu nehmen. Am kommenden Weekend in Nürnberg/Hirsch mit Sodom unter anderem werden wir erstmal einen neuen Track präsentieren, den Titletrack von „Bondage Goat Zombie“.

Euer letztes Album „Pestapokalypse VI“ ist allerorts hoch gelobt worden, dementsprechend hoch waren beziehungsweise sind wohl die Erwartungen an den Nachfolger. Habt ihr euch bei der Zusammenstellung des Materials besonders viele Gedanken gemacht, bestand in gewisser Weise ein gesteigerter Erfolgsdruck innerhalb der Band, oder habt ihr vollkommen unbeeindruckt euer Ding durchgezogen und erwartet jetzt gespannt die Reaktionen ?
Wie immer, 100% unser Ding durchgezogen und uns hermetisch abgeriegelt. Druck verspüre ich nur dadurch, dass ich versuche, das jeweils letzte Album zu toppen, wenn es um Intensität und Dynamic geht – das einzige, was für mich zählt. Die Motivation ist mittlerweile in totale Bessessenheit ausgeartet, solange es möglich ist, uns musikalisch zu steigern, sind wir nicht zu stoppen.

Ich persönlich finde „Bondage Goat Zombie“ um längen besser, da das Material filigraner ist, ohne dabei aber an Brutalität zu verlieren – Tempowechsel und ruhigere Parts sorgen für mehr Abwechslung und Spannung. Wo seht ihr selbst die Hauptunterschiede zwischen „Pestapokalypse VI“ und „Bondage Goat Zombie“? Auf welchen Neuerungen einerseits und Traditionen andererseits lag euer Augenmerk besonders?
Ich vergleiche keine Alben, es geht hier um Musik. Wie gesagt: Zum jeweiligen Zeitpunkt holen wir immer alles aus uns raus und geben Vollgas, maximale Energie. Das neue Fleischwerk klingt unglaublich vital und frisch, sogar Hymnen wie „Stigma Diabolicum“ und viele epische oder majestätische Elemente haben wir unserem Sound hinzugefügt. BELPHEGOR haben noch nie so brachial und intensiv geklungen. „Bondage Goat Zombie“ ist infernalisch, teuflisch, höllisch.

Habt ihr euch für einen Nachfolger von „Pestapocalypse VI“ besondere Ziele gesetzt, und konntet ihr, im Nachhinein betrachtet, auf dem neuen Album all das Verwirklichen, was ihr euch vorgenommen hattet?
Hell yeah, ich bin unheimlich stolz auf das neue Werk, es war eine monatelange Unterwerfung und Verzicht, um das Album so dämonisch und monumental klingen zu lassen. Es war der nächste logische Schritt für BELPHEGOR.

Wie entstehen bei euch die Songs? Daheim im Alleingang, beim Jammen im Proberaum oder feilt ihr sogar im Studio noch am Material?
Ich feile oft wochen- oder monatelang an den Riffs, bis ins kleinste Detail wird alles ausgearbeitet, und ja, sogar im Studio wird hier und da noch intensiv an Tönen, Sustain oder Bendings geschraubt und geübt.

Bei „The Sukkubus Lustrate“ versucht ihr euch, wenn ich nicht irre, zum ersten mal an klarem Gesang, die Vocals wirken insgesamt abwechslungsreicher als noch auf „Pestapocalypse VI“. Wie kam es zu der Idee, klare Vocals einzubauen und warum erst jetzt?
Ich habe schön öfter auf den letzten Alben mit Chören gearbeitet, was auch Cleargesang ist. Halt meist acht bis 12 Stimmen zusammengelegt, und ja, diesmal wollte ich das eben probieren und fukk, es sounded cool, genauso wie ichs mir vorstellte. Weißt du, ich sehe mich nicht als Sänger, ich setze die Stimme eher als Instrument ein. Diesmal hab ich noch mehr mit den Vox gearbeitet, Chöre, dämonisches Clear Gesang, viele Hoch-/Mitte-Grunts-Passagen und einiges zwei- bis viermal eingesungen und zusammengelegt. Ich finde Bands, die immer mit den gleichen Stimmlagen arbeiten, anno 2008 nur noch langweilig und ideenlos. Metal ist Leben, Aufstand, Rebellion, man muß neues ausprobieren … natürlich ohne seine Roots zu verleugnen und das ist unser Masterplan oder Ziel oder was auch immer, har har.

BELPHEGOR gibt es nun seit über 15 Jahren. Was würdet ihr sagen, hat sich verändert, was ist gleichgeblieben?
Das können am Instrument hat sich verändert.

Das schönste Erlebnis aus 15 Jahren BELPHEGOR?
Das waren zuviele, mein Ziel war es damals immer mit BELPHEGOR in London zu shredden – frag mich nicht warum –, was bereits öfter geschah. Nie im Traum hätte ich daran gedacht, mit der Band die Welt zu bereisen, es ist noch immer unreal, wenn ich darüber nachdenke, das wir Sao Paulo, Norwegen, Las Vegas, oder Mexico City, Moskow, Florida, Los Angeles, sogar Süd Africa what the fukk schon überall unsere Schweinhits in die Menge getrümmert haben. Wauu, was für eine Ehre … echt, ich bin darüber so fukking dankbar, diese Möglichkeiten bekommen zu haben.

Welche Bands hatten Einfluss auf die Musik von BELPHEGOR?
BELPHEGOR!

Zu guter letzt: Wie schauen die Pläne für die Zukunft aus? Wird man euch in absehbarer Zeit auch in Europa wieder auf Tour sehen, oder macht ihr erst mal eine „kreative Pause“?
Die nächsten Monate gehen wir etwas ruhiger an, hier und da einige Festivals und einige Shows werden noch dazukommen. Ab September geben wir am Live-Sektor wieder maximale Attacke. 30 Shows mit Nile, Grave & Support Acts quer durch Europa bis 6. October.

Vielen Dank für das Interview – falls du noch etwas loswerden oder klarstellen willst, hast du jetzt noch die Gelegenheit dazu:
Danke fürn Space, man sieht sich on the road. In Hell We Burn!

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Dieses Interview wurde per E-Mail geführt.
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