Review Bodyfarm – Malevolence

  • Label: Cyclone Empire
  • Veröffentlicht: 2012
  • Spielart: Death Metal

BODYFARM also. Ursprünglich sind diese Einrichtungen des FBI, in denen Leichen in unterschiedlichen Stadien der Verwesung und unter diversen Umweltbedingungen vorzufinden sind, auf dass die Agents sich mit der Vielfalt des Todes vertraut machen.

Mit der Vielfalt des Todes sind auch die Herren der niederländischen „Killing Machine“ (O-Ton des Labels) BODYFARM bestens vertraut. Vom Label mit Referenzgrößen wie Massacre, Hail Of Bullets und Bolt Thrower bedacht, liefern die Jungs hier gute 40 Minuten Death Metal vom Feinsten ab.
Nach einem kurzen Intro, das die Marschrichtung bereits vorgibt, geht es mit „The Butcher“ ohne Umschweife zur Sache. Und wie es zur Sache geht! Es kracht und rumst an allen Enden, das Schlagzeug prügelt drauf los und die Gitarren sägen, was das Zeug hält. Über allem liegt der Gesang, der recht anschaulich von den Taten eines mordlustigen Gesellen berichtet.
Soweit so bekannt, allerdings wird es schon im Laufe dieses ersten Songs richtig spannend – nämlich sobald die Jungs das Tempo etwas drosseln und massiv grooven. An dieser Stelle kann man schon festhalten, dass Bolt Thrower als Referenz durchaus angebracht sind, versuchen BODYFARM sich durchaus kompetent an den Dampfwalzen-artigen Sounds der legendären Engländer.
In beschriebener Manier geht es weiter. Schnelle Parts, in denen kompromisslos geknüppelt wird, wechseln sich mit langsameren Teilen, in denen der Groove regiert. Durch diese Dynamik bleiben die einzelnen Songs nicht nur abwechslungsreich, sondern auch spannend. Und dann sind da ja noch die ganz spannenden Geschichten: Im Mittelteil von „Malevolence“ hämmern auf einmal gesampelte Maschienengewehr Salven aus den Boxen, während in „Tombstone Crusher“ auf einmal mit einem Zwischenteil aufgewartet ist, der schon ziemlich funky daherkommt. Genial oder übertrieben? Darauf ein klares: Ja!
Im Bereich Sound gibt es nichts zu meckern: Die Produktion ist klar, wirkt jedoch nicht steril, wodurch dem Sound eine gewisse Dreckigkeit erhalten bleibt. Anzumerken ist hier, dass die Herren offenbar eine ganze Menge für Cannibal Cropse übrig haben (wer kann es ihnen verdenken?), da der Bass immer wieder mit netten kleinen Läufen hervorsticht, was man ja auch bei Alex Webster immer wieder hört. Lyrisch bewegt man sich ganz klassisch vom Bereich Geschnetzel („The Butcher“), über den Widerstand gegen religiöse Unterdrückung („Demons Of The Cross“) bis hin zu einer Selbstbetrachtung und Menschheitsanalyse durch den Krieg höchst persönlich („I Am The War“).

Unterm Strich legen BODYFARM hier den feuchten Traum eines jeden Death Metal-Fans vor, besonders wenn man ihn old-Schoolig mag. Bolt Thrower, Hail Of Bullets oder Dismember werden an diversen Stellen zitiert und zwar so gekonnt, dass sich die Vermutung eines Plagiates von selbst verbietet. Und wenn man Kam Lee als Gastmusiker gewinnen kann, so spricht das doch auch für sich.
Anspieltipps: „The Butcher“ , „Demons Of The Cross“ & „I Am The War”

Wertung: 8.5 / 10

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