Interview mit Thomas Wouters von Bodyfarm

Nachdem ihr Debüt „Malevolence“ 2011 für machtig Aufsehen in der Death-Metal-Szene sorgte, legen BODYFARM nun mit „The Coming Scourge“ Album nummer Zwei nach. Wir befragten Sänger und Gitarrist Thomas Wouters zum Konzept hinter dem Album, anstehenden Shows und natürlich den Coverversionen, die auf den Alben enthalten sind.

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Einige unserer Leser haben wahrscheinlich noch nichts von euch gehört, stell euch doch mal kurz vor.
Wir sind BODYFARM, eine Death-Metal-Band aus Holland. Wir habe 2009 angefangen und waren seitdem sehr produktiv, sowohl auf der Bühne als auch im Studio.

Thomas Bodyfarm_FrontWas sind die Hauptunterschiede zwischen euch und anderen Bands aus dem Genre? Warum sollte man euch bevorzugen?
Haha, ich denke nicht, dass Leute uns einer anderen Band vorziehen sollten. Aber ich denke, dass wie Old School neu verpacken. Hier gibt es keine kratzigen Old-School-Produktionen. Wir bevorzugen moderne Mixing-Technologie. Ich denke das passt am besten zu der Musik, denn in unserer Musik passiert eine ganze Menge. Death-, Doom- und Black-Metal-Einflüsse kommen zusammen wie unter einem herabsausenden Hammer.

Gratulationen zu eurem neuen Album „The Coming Scourge“ – ein absolutes Monster!
Danke! Ich denke es ist das ultimative Beispiel dessen, was für meine Vorangegangene Erklärung.

Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?
Ja, für den Moment sind wir das. Aber es ist unmöglich für uns ein Album zu machen ohne uns dabei selbst zu hinterfragen und zu überlegen, was wir besser machen könnten. Das Album ist gerade erst erschienen und wir arbeiten bereits an neuem Material. Nicht viel Zeit als, um das Erscheinen zu genießen. Wir genießen es unterwegs zu sein und auch den Prozess der Entstehung eines neuen Albums. Nun ist es and er Zeit das Teil in Europa zu promoten, indem wir viele Shows spielen.

Wie hat sich das Feedback von Presse und Fans bisher gestaltet?
Alles in allem verflucht gut! Kann mich nicht beschweren, haha. Wir bekommen viel mehr Aufmerksamkeit von den Medien und Leuten die auf Death Metal stehen als 2011, als „Malevolence“ erschien. Ich vermute, dass wir ein Faktor in der Death-Metal-Welt geworden sind und Leute anfangen, unsere Musik zu entdecken.

Seid ihr mit dem Feedback bisher zufrieden?
Naja, natürlich nicht mit allem Feedback. Manchmal stimmst du mit einem Review einfach nicht überein. Die Leute sind frei zu sagen was sie wollen und denken. Wenn jemand schreibt, dass wir schieße sind, dann ist das für mich total ok, aber er sollte mir erklären warum er das so sieht. Aber hauptsächlich sind wir mit dem bisherigen Feedback und der Aufmerksamkeit sehr zufrieden.

Was bedeuten euch positive und negative Kritiken?
Positive Kritiken helfen uns sehr. Es ist wunderbar zu etwas Komplimente zu erhalten, in das du all deine Zeit, Kreativität und dein ganzes Geld investiert hast. Negative Kritiken bedeuten uns nicht viel. Manchmal tut es kurz weh, aber nach ein paar Minuten haben wir so etwas schon wieder vergessen.

Bodyfarm - band2Wie wichtig sind euch Reviews? Lest ihr die? Was bedeutet euch die Meinung eines Journalisten zu eurer Musik?
Für uns persönlich sind Reviews nicht sehr wichtig, für uns als Band allerdings schon. Reviews können dich in den Himmel heben oder in die Hölle verdammen. Wenn sie gut genug sind, sind sie ein ordentliches Verkaufsargument. Wir versuchen alle Reviews zu lesen, denn wir mögen es sie auf unserer Facebook-Seite zu teilen. Wir denken, dass jeder zu unserer Musik sagen kann, was er denkt. Wenn uns das nicht gefallen würde, sollten wir unsere Musik nicht mit der Öffentlichkeit teilen.

Ok, zurück zu eurem neuen Album „The Coming Scourge“. Kannst du uns die Bedeutung des Titels erklären?
Es ist ein fiktiver Titel. Wörtlich ist „Scourge“ eine Peitsche, metaphorisch (wie wir es meinen) bedeutet es, das eine allesvernichtende Armee kommt. Diese Armee kann der musikalische Inhalt des Albums sein. Wir haben lange nach einem passenden Titel gesucht, der nicht zu Cliché ist und am Ende fiel uns „The Coming Scourge“ ein.

Gibt es auf dem Album etwas, mit dem du nicht 100% zufrieden bist?
Nein. Wenn es etwa gäbe, bei dem wir uns nicht zu 100% sicher wären, hätten wir es nicht auf das Album gepackt oder es umgeschrieben. Das schlimmste was du als Band machen kannst, ist etwas zu veröffentlichen, mit dem du nicht zufrieden bist. Das könntest du niemals mit dem gleichen Enthusiasmus promoten. Außerdem ist die Vorstellung live Songs zu spielen, die ich nicht mag ein absoluter Albtraum. Hahaha.

Bodyfarm - Group(EDT)normaal
Gibt es ein bestimmtes Konzept hinter „The Coming Scourge“?
Die Texte auf dem Album haben alle die gleiche Nachricht: Das Verfaulen der Menschheit. Manchmal geht es um Religion oder um Terrorismus oder Krieg. Bei „Vortex Of Terror“ geht es um Terrorismus. Ich inspiriert über dieses Thema zu schreiben, als ich von dem kleinen afghanischen Mädchen hörte, dem von ein paar Soldaten in den Kopf geschossen wurde.

Wo siehst du Unterschiede zwischen dem neuen Album und euerm Debüt „Malevolence“?
Auf „Malovlence“ kannst du hören, dass wir als Band nach unserem Sound suchen. Es ist hauptsächlich Old School Death Metal, aber man kann schon ein paar andere Einflüsse hören, bei denen wir uns aber noch nicht trauten, sie konsequent durchzuziehen. Auf „The Coming Scourge“ haben wir unserer Kreativität Freiraum gelassen und das resultierte in einem vielseitigeren Album. Außerdem ist die Produktion auf dem neuen Album viel besser. Es ist größer und massiver. Ich denke, dass mein Gesang ebenfalls besser ist, als noch auf „Malevolence“.

Worum geht es in den Texten?
Wie bereits erwähnt geht es hauptsächlich um Dinge, die aktuell und relevant sind, wie etwa Krieg und religiöse Skandale. Die ganze Frustration, mit der ich mich im Alltag herumschlagen muss verwandle ich in Texte. Manchmal kommt auch ein bisschen Fiktion dazu, wie bei „Well Of Decay“. In dem Song geht es um jemanden, der auf seinem Sterbebett liegt und Vergebung finden muss, aber von der Kirch fehlgeleitet wird. Heuchelei ist ebenfalls ein wichtiges Thema in den Texten. Alle sollten das Album kaufen und das Booklet lesen, hahaha!

Wie läuft das Songwriting bei BODYFARM ab? Gibt es einen Haupsongschreiber oder steuern alle Mitglieder Ideen bei?
Ich denke mir immer das Grundgerüst aus. Das Konzept eines Songs, komplett mit Riffs und Gesangslinien und allem was dazu gehört. Im Probenraum zeige ich das den Jungs und wir fangen an es zu spielen. Während dieses Prozesses wächst das Grundgerüst zu einem richtigen Song, dank der Beiträge von Bram, Quint und Harry. Die haben immer großartige Ideen bezüglich der Harmonien und der Struktur. Wenn ein Track fertig ist, proben wir ihn weiter, damit er in unseren Köpfen frisch bleibt.

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Nachdem ihr auf „Malevolence“ Massacers „Cryptic Realm“ gecovert habt, war diesmal „Enter Eternal Fire“ von Bathory dran. Gab es einen bestimmten Grund diesen Song zu wählen?
Einfach weil es ein verflucht epischer Song ist, deshalb! Hahaha. Genau wie bei „Cryptic Realm“ war es Quints Idee „Enter Eternal Fire“ zu covern. Wir hatten noch ein paar andere Songs auf unserer Liste, die wir covern wollten – „Last One On Earth“ von Asphyx beispielsweise. Wir haben uns dann für den Bathory-Song entschieden, da das Album eine dunkle und teilweise schwärzliche Stimmung hat. Wir haben niemals versucht den Track zu verbessern – es ist einfach ein Tribut an Bathory.

Können wir in der Zukunft mit weiteren Covern rechnen?
Ich denke schon, ja! Es macht Spaß und wir haben eine ganze Liste mit Tracks, die wir covern wollen, haha. Ich persönlich würde liebend gern was von Exodus covern, etwa „War Is My Sheerd“ oder „Blacklist“. Aber ich weiß nicht, wie die anderen das sehen. Wir werden sehen!

Juanjo Castellano hat das Artwork für euch gestaltet – wie seid ihr mit ihm in Kontakt gekommen?
Ich kenne Ralf von Revel In Flesh und die haben auf ihren letzten beiden Alben mit Juanjo gearbeitet – großartige Artworks! Also habe ich Juano kontaktiert und er hat mir seine Galerie und sein Portfolio gezeigt. Wir hatten einfach das Gefühlt, dass das unser Mann für „The Coming Scourge“ war und das Ergebnis ist großartig!

bodyfarmHabt ihr im irgendwelche Hinweise gegeben, oder konnte er machen was er wollte?
Er hat dieses Kunstwerk vor einigen Jahren gemalt, aber nie an eine Band verkauft. Er hat es vor ein paar Monaten noch einmal überarbeitet und sogar noch verbessert. Wir haben uns direkt verliebt und entschieden es zu benutzen.

Werdet ihr touren, um das Album zu supporten? Falls ja, wo können die Leute euch sehen?
Wir machen keine komplette Tour oder etwas in der Art, aber wir werden bis Jahresende eine Menge Shows spielen. In Deutschland werden wir dieses Jahr zweimal spielen – auf dem Hell Inside (Würzburg) und dem Path Of Death in Mainz – da freuen wir uns schon drauf! Wir spielen auch in unserem eigenen Land, etwa auf dem Eindhoven Metal Meeting und sogar Shows in Frankreich, Belgien und der Schweiz! Auf unserer Website können die Leute alle Shows sehen.

Alles klar, zum Abschluss noch das traditionelle Metal1-Brainstorming:

Angela Merkel: Wir haben eine gemeinsame Geschichte.
Carcass: War ich nie ein Fan.
Bier: Ich liebe es – belgisches bitte!
Italien: Mario Balotelli und Bunga-Bunga-Parties.
Power Metal: Ja, bitte! Je übertriebener, desto besser. Ich bevorzuge die deutsche Spielart.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hat, unsere Fragen zu beantworten. Das letzte Wort gehört dir!
Danke dir! An alle Leser: Wir würden liebend gern auf Tour ein Bier mit euch trinken. Wir sehen uns!

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