Cemetery Echo - Come Share My Shroud Cover

Review Cemetery Echo – Come Share My Shroud (EP)

Während der Post-Punk schon vor einiger Zeit mit Bands wie Interpol oder Grave Pleasures sein Revival gefeiert hat, ist der artverwandte Gothic Rock im 21. Jahrhundert eher eine Nischenerscheinung. Der kometenhafte Aufstieg der Underground-Newcomer Unto Others (ehem. Idle Hands), die schon für ihr zweites Album einen Deal mit dem Major-Label Roadrunner Records ergatterten, könnte nun jedoch ein Aufleben der schauderhaften Musikrichtung signalisieren. Stilistische Mitläufer sind schnell gefunden – zum Beispiel CEMETERY ECHO, die mit „Come Share My Shroud“ ihre erste, 16 Minuten lange EP veröffentlichen.

Ernstzunehmende Konkurrenz machen CEMETERY ECHO ihren amerikanischen Landsmännern indes nicht. Schon im Intro „Beneath The Crypts“, in dem lediglich ein paar unheimliche Schreie und Geräusche zu hören sind, verschenkt die Band ihre erste Chance, eine dichte Atmosphäre aufkommen zu lassen. Darauf folgen drei Songs, die an sich viele Merkmale solider Gothic- bzw. Death-Rock-Nummern aufweisen, jedoch an deren Umsetzung zugrunde gehen.

Virtuose Stimmakrobatik ist in diesem Genre zwar kein Muss, doch auch der tiefe, stoische Grabgesang eines Carl McCoy (Fields Of The Nephilim) will geübt sein. Ebenjenem können CEMETERY ECHO mit ihren einfallslosen, teils melodramatischen Vocals nicht annähernd das Wasser reichen („Youth Disease“). Packende Hooks sucht man in den oft allzu beliebigen Tracks wie „Transilvanian Moon“ vergeblich. Lediglich die hin und wieder eingeworfenen, überraschend harschen Screams hinterlassen einen halbwegs starken Eindruck.

Selbiges lässt sich von der instrumentalen Untermalung leider nicht behaupten. Die schummrigen, kühlen Gitarrenläufe und geradlinig treibenden Drums, auf denen CEMETERY ECHO ihre Tracks aufbauen, hat man so bereits unzählige Male mit stärkeren Resultaten gehört. Zwar beherrschen die Amerikaner ihre Instrumente besser als den Gesang, einprägsame Darbietungen gelingen ihnen darauf allerdings sogar noch seltener – genau genommen keine einzige.

Dass man mit dem allerersten Release einer Band Nachsicht üben sollte und nicht jedes Debüt ein Volltreffer wie Unto Others‘ „Mana“ (2019) sein kann, versteht sich von selbst. Während viele andere Musikgruppen auf ihren ersten Veröffentlichungen jedoch zumindest ein gewisses Potential erahnen lassen, ist auf „Come Share My Shroud“ nicht viel davon zu erkennen. Sowohl gesanglich als auch instrumental scheinen CEMETERY ECHO einfach nur Altbekanntes hervorkramen zu wollen, ohne diesem etwas Neues hinzuzufügen oder es auch nur zu unterhaltsamen Songs zu formen. Ihre erste EP ist demnach in etwa so „spannend“ wie ein Friedhof bei Tageslicht.

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